Das Riza-Naturreservat (georgischრიწის დაცული ტერიტორია) befindet sich im Nordwesten von Abchasien oder auch in der Autonomen Republik Abchasien auf die Georgien Anspruch erhebt. Das nach den IUCN-Kriterien mit dem Status als „Strenges Naturreservat“ ausgewiesene Schutzgebiet liegt im Rajon Gudauta in der Gebirgsregion der südlichen Ausläufer des Großen Kaukasus in der Nähe der Grenze zu Russland.[1][2]
Das Areal des Naturreservates erstreckt sich über eine Fläche von 311 km² und ist ein Teil des „Riza Relikt Nationalparks“ der die Schutzgebietsfläche im Südwesten des Naturreservates erweitert.[3] Geprägt werden die Schutzgebietsflächen von bewaldeten Hängen aus Tannen- und Buchenwäldern die sich um den Riza-See und in den umgebenden Bergen befinden. In den zahlreichen Schluchten fließen Gebirgsbäche durch diese Wälder und an kleinen Wiesenflächen vorbei in Richtung Südwesten zum Schwarzen Meer. Innerhalb der Schutzgebietsgrenzen befinden sich neben dem Riza-See, der Kleine Riza-See, der sogenannte „Blaue See“ und mehrere Wasserfälle mit dem bekanntesten dem „Gegsky-Wasserfall“. Der höchste Punkt im Naturreservat ist in der Nähe des Agepsta mit einer Höhe von 2264 m im westlichen Teil des Areals.[4][5]
Klima
Das Klima wurde mit der Kühlgemäßigten Klimazone eingestuft und entspricht einem warmen Sommer mit Durchschnittstemperaturen von 17 bis 17,6 Grad Celsius in den Tallagen und niedrigeren Temperaturen in den Gebirgslagen mit den höchsten Temperaturen in den Monaten Juli und August. Für den Winter wurden eher kalte Durchschnittstemperaturen von −3,3 °C und den kältesten Monaten im Januar und Februar mit durchschnittlich −4,7 °C festgestellt. In den Höhenlagen wurden Temperaturen darunter gemessen. Der jährliche Niederschlag beträgt zwischen 1320 und 1460 mm.[5]
Flora und Fauna
Durch den bereits im Jahr 1930 ausgewiesenen Schutzstatus, die niedrige Besiedlungsdichte und schwierige Erreichbarkeit im Gebirge wurden ursprüngliche und naturnahe Wälder mit ihren natürlich vorkommenden Lebensraumtypen erhalten. Die Biodiversität im Schutzgebiet ist sehr hoch und wurde mit einer großen Anzahl an Pflanzen- und Tierarten bei Untersuchungen bestätigt. Insgesamt wurden 249 Tierarten die sich in 177 Vogelarten, 63 Säugetierarten und neun Amphibienarten aufteilen festgestellt. Zwei Vogelarten und fünf Säugetierarten wurden als stark gefährdet und eine Säugetierart als gefährdet eingestuft.[5]
Die Avifauna umfasst mindestens zwei der zehn Arten in Europa die bei der Fortpflanzung auf Brutgebiete im eurasischen Gebirge angewiesen sind. Für diese beiden Vogelarten das Kaukasuskönigshuhn (Tetraogallus caucasicus) und das Kaukasus-Birkhuhn (Lyrurus mlokosiewiczi) wurden besondere Schutzareale ausgewiesen. In den 1980er Jahren wurden mindestens 69 brütende Vogelarten aufgezeichnet. Von besonderem Interesse sind der Bartgeier (Gypaetus barbatus), der Gänsegeier (Gyps fulvus), der Steinadler (Aquila chrysaetos), der Wanderfalke (Falco peregrinus), der Uhu (Bubo bubo), der Bergpieper (Anthus spinoletta), der Berghänfling (Linaria flavirostris), der Karmingimpel (Carpodacus erythrinus) und andere Eulen- und Spechtarten. Daneben wurde der Mönchsgeier (Aegypius monachus) als Durchzügler und Nahrungsgast beobachtet.[4] Als „gefährdet“ oder „stark gefährdet“ wurden für das Naturreservat zusätzlich ausgewiesen: Die Tafelente (Aythya ferina), die Moorente (Aythya nyroca), die Rotdrossel (Turdus iliacus) und der Kiebitz (Vanellus vanellus).[5]
Für das Schutzgebiet wurde eine geringe bis keine Gefährdung durch eine landwirtschaftliche Bewirtschaftung festgestellt. Lediglich der illegale Holzabbau in den Randzonen der Schutzgebietsgrenzen wurde aufgezeichnet. Die vorhandenen Straßen und Wege und deren Ausbau wurden auf 6,5 % der Schutzgebietsflächen mit einem mittleren Risiko registriert. Die 63 Einwohner innerhalb des Naturreservates wurden mit einer geringen und die 784 Einwohner innerhalb der Schutzzone mit einer mittleren Gefährdungsstufe im Jahr 2015 deklariert. Ein mittleres Risiko wurde ebenfalls für die Besiedlungsdichte und den weiteren Ausbau und Neubau von Gebäuden festgestellt. Insgesamt lagen die aufgezeichneten Gefährdungen unterhalb derer die für Georgien durchschnittlich bewertet und berechnet wurden.[5]