Thadden heiratete am 19. Januar 1921 in Brückenau (Unterfranken, Bayern) Elisabeth Freiin von Thüngen (* 7. Juli 1893 in Bamberg; † 4. Oktober 1988 in Gersfeld), die Tochter des bayerischen Kämmerers und Oberst Rudolf Freiherr von Thüngen, Gutsherr auf Heilsberg bei Zeitlofs, und der Elisabeth Prinzessin zu Ysenburg und Büdingen in Büdingen.
Aus der Ehe gingen fünf Söhne und eine Tochter hervor: Ernst Dietrich von Thadden (1922–1942), Leopold von Thadden (1923–1943), Franz-Lorenz von Thadden (1924–1979), Elisabeth Ehrengard von Thadden (1926–1926), Bogislav von Thadden (1927–1945) und der Historiker Rudolf von Thadden (1932–2015). Die drei in der Zeit des Zweiten Weltkriegs gestorbenen Söhne fielen im Kriegsdienst.[1]
Seine ein Jahr ältere Schwester Elisabeth von Thadden wurde 1944 als Widerstandskämpferin vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt; sie wurde im September 1944 hingerichtet. Seine Enkelin, die Journalistin Elisabeth von Thadden (* 1961), ist seit 2009 Mitglied im Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages.[2]
Sein Halbbruder Adolf von Thadden (1921–1996) war 1967–1971 Vorsitzender der NPD.
Thadden war während der Zeit der Weimarer Republik Mitglied der DNVP. Im März 1933 wurde er in den Preußischen Landtag gewählt, der noch im gleichen Jahr aufgelöst wurde.
1937 gehörte er zu denen, die Die Erklärung der 96 evangelischen Kirchenführer gegen Alfred Rosenberg[5] wegen dessen Schrift Protestantische Rompilger unterzeichneten. 1937 und 1946 war er Vizepräsident des Christlichen Studenten-Weltbundes. 1940 zur Wehrmacht einberufen, war Thadden 1942 bis 1944 als Major Wehrkreiskommandeur in der belgischen Stadt Löwen. Dort setzte er sich mehrfach erfolgreich, auch gegen Pläne der SS, für die Zivilbevölkerung ein. An die Ostfront versetzt, geriet er kurz vor Kriegsende in sowjetische Gefangenschaft und wurde in einem Zwangsarbeitslager am Eismeer interniert. In dieser Zeit entwickelte er die Vision eines Evangelischen Kirchentages. Im Dezember 1945 kam er frei.[1]
Zurück in Deutschland, arbeitete er für den Weltkirchenrat, in dessen Auftrag er u. a. 1947 deutsche Kriegsgefangene in Belgien besuchte. Dabei kam es auch zu einem Besuch der Stadt Löwen, die ihn mit einem festlichen Empfang ehrte.
Aus der evangelischen Woche in Frankfurt 1948 wuchs die Vorbereitung zum ersten Deutschen Evangelischen Kirchentag, der 1949 in Hannover unter dem Motto Kirche in Bewegung stattfand. Thadden wurde zu seinem Präsidenten gewählt und hatte diese Stellung bis 1964 inne. Danach behielt er bis zu seinem Tode die Ehrenpräsidentschaft dieses alle zwei Jahre stattfindenden Treffens evangelischer Christen.
Ernst Kienast (Hrsg.): Handbuch für den Preußischen Landtag. Ausgabe für die 5. Wahlperiode. Berlin 1933, S. 390.
Werner Hühne: Thadden-Trieglaff. Ein Leben unter uns. Kreuz, Stuttgart 1959.
Harald Schroeter: Kirchentag als vor-läufige Kirche: der Kirchentag als eine besondere Gestalt des Christseins zwischen Kirche und Welt (= Praktische Theologie heute, Band 13). Kohlhammer, Stuttgart / Berlin / Köln 1993, ISBN 3-17-012556-7 (Bibliographie Reinhold von Thadden-Trieglaff S. 352–364, Literaturverzeichnis S. 365–427).
↑Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705–1913. In: Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. (Hrsg.): Zöglingsverzeichnis I von IV. BandI, Reinold v. Thadden-Zögling-RA-Nr.: 1708. Selbstverlag. Druck P. Riemann, Belzig, Ludwigslust 12. Oktober 1913, DNB361143532, S.388 (staatsbibliothek-berlin.de [abgerufen am 2. Oktober 2022]).
↑Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. Fortsetzung und Ergänzungen 1913 - 1929. Mit Ehrentafel der in den Kriegen gefallenen Zöglinge. In: Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. (Hrsg.): Zöglingsverzeichnis II von IV. Selbstverlag, Berlzig, Ludwigslust 1929, S.68–69 (kit.edu [abgerufen am 18. August 2021]).
↑Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem (Hrsg.): Die Mitglieder des Erweiterten Kapitels des Johanniterordens von 1958 - 1999. Selbstverlag, Nieder-Weisel 1999, S.45 (kit.edu [abgerufen am 18. August 2021]).