Die Europameisterschaften in der Boule-Spielsportart Pétanque werden von der Confédération Européenne de Pétanque (CEP) seit 1997 veranstaltet. Es werden Europameisterschaften der Veteranen, der Männer, der Frauen, der Espoirs (männlich und weiblich) und der Jugend (männlich und weiblich) ausgetragen.[1]
Die Idee eines neuen Wettbewerbs für junge Wettkämpferinnen und europäische Frauen wurde in den 1990er Jahren vom deutschen und dänischen Petanque-Verband initiiert. 1998 lud der französische Verband, der die Idee unterstützte, Jugend-Teams zu einer ersten Veranstaltung in Dijon ein. 2001 fand die 1. Frauen-Europameisterschaft in Straßburg statt. 2008 entstand in Saint-Jean-d’Angély die 1. U23-Europameisterschaft, 2009 dann die 1. Herren-Europameisterschaft in Nizza. Die erste Europameisterschaft der sogenannten „Veteranen“ (55 Jahre und älter) wurde 2012 in Dänemark ausgetragen. Seit 2022 werden die Doublette Männer, Doublette Frauen und Doublette mixte ausgespielt.
In Deutschland fanden bisher die folgenden Europameisterschaften statt: EM der Frauen 2003 in Rastatt und die EM der U23 in den Jahren 2009 und 2013 jeweils in Düsseldorf.
Termine
In ungeraden Jahren finden folgende Wettbewerbe statt:
2009 fand in Nizza die erste Europameisterschaft statt, die gleichzeitig als Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2010 diente.
Für Deutschland sicherten Jan Garner, Martin Kuball (beide VFPS Osterholz-Scharmbeck), Daniel Reichert (BC Tromm) und Mahmut Tufan (1. BC Kreuzberg) mit einem 9. Platz die Teilnahme an der WM ein Jahr später. Bisher erreichte noch kein DPV-Team eine Platzierung unter den ersten Drei.
2023 verpasste das deutsche Team mit Raphael Gharany, Marco Lonken, Vincent Probst und Sylvain Ramon die Endrunde und verlor gleich das erste Spiel im Nationcup (Trostrunde). Die bisher schlechteste EM-Platzierung einer DPV-Équipe hat Konsequenzen: Der DPV hat die Qualifikation für die nächste Weltmeisterschaft 2024 in Dijon verpasst.
FrankreichFrankreich Henri Lacroix, Bruno Leboursicaud, Philippe Suchaud, Thierry Grandet
SpanienSpanien Francisco Palazon, Manuel Romero, Victor Garcia, Antonio Lopez
FrankreichFrankreich Christophe Sarrio, Philippe Quintais, Stéphane Robineau, Michel Loy DanemarkDänemark Morten Saxild Hansen, Søren Bentzen, Eric Geraci, Emil Petersen
FrankreichFrankreich Michel Loy, Dylan Rocher, Kevin Malbec und Jean-Michel Puccinelli
MonacoMonaco Eric Motté, Franck Millo, Nicolas Rivière, Philippe Perez
ItalienItalien Fabio Dutto, Fabrizio Bottero, Luca Zocco, Walter Torre SpanienSpanien Ignacio Egea, Francisco Javier Flores, Roberto C. López, Juan A. Jiménez
FrankreichFrankreich Jean Feltain, Dylan Rocher, Kevin Malbec und Zvonco Radnic
MonacoMonaco Eric Motté, Franck Millo, Nicolas Rivière, Rémy Galleau
ItalienItalien Alessio Cocciolo, Gianni Laigueglia, Fabio Dutto, Diego Rizzi SpanienSpanien Miguel Darder, José Luis Guasch, Francisco Javier Berzal, Francisco Javier Flores
FrankreichFrankreich Michel Loy, Dylan Rocher, Damien Hureau und Henri Lacroix
SchweizSchweiz Joseph Molinas, Maiki Molinas, Patrick Emile, Fornerod Olivier
MonacoMonaco Eric Motté, Franck Millo, Jean-Dominique Fieschi, Guillaume Campillo SpanienSpanien Antonio Barbera, Javier Caballero, Alejandro Cardeñas, Victor Garcia
Im Jahr 2003 gewann das deutsche Team mit Gudrun Deterding, Lara Eble, Daniela Thelen, Susanne Fleckenstein in Rastatt (Deutschland) die erste Bronze-Medaille für das Land. In den Folgejahren 2010, 2014 und 2018 wurde dieser Erfolg wiederholt.
BelgienBelgien Nancy Barzin, Camille Max, Jessica Meskens, Madison Vleminckx
NiederlandeNiederlande Josefien Koogje, Sandy Rikkers, Katy Kamps-Bosch, Roby van Rooijen
SpanienSpanien Sara Diaz Reyes, Marta De Los Reyes Cañavares, Yolanda Matarranz Criado, Aurelia Blazquez Ruiz FrankreichFrankreich Charlotte Darodes, Nelly Peyre, Cindy Peyrot, Alexia Pinto
Die Schweizerin Ludvine Maître gewann 2005 in Odense (Dänemark) Silber und 2003 in Rastatt Bronze.
2007 holte Anna Lazaridis mit Bronze die erste Medaille in diesem Wettbewerb für Deutschland.
2012 wiederholte Indra Waldbüßer diesen Erfolg.
FrankreichFrankreich Tony Perret, Angy Savin, Jérémy Darodes, Mickaël Jacquet
SpanienSpanien Javier Hildago, Sergio Julin Muños, Abel Fernandez, Jose Luis Piñero
DanemarkDänemark Eric Geraci, Marc Geraci, Anders Erlandsen, Dennis Steffensen SchwedenSchweden Victor von Roggers Patron, Tonny van Houtem, Alexander Lindquist, Leo Brod Björk
ItalienItalien Diego Rizzi, Mattia Chiapello, Alessio Farina, Mattia Balestra
SpanienSpanien Francisco Bernabe Guillen, Pedro Luis Garcia Lison, Juan Carlos Sogorb Mancheno, Marc Diaz Martinez NiederlandeNiederlande Davey Koojiman, Joey van Doorn, Kees Koogje, Tom van der Voort
FrankreichFrankreich Joseph Molinas, Delson Boulanger, Lucas Desport, Théo Ballière
BelgienBelgien Jérôme Creyelman, Tristan Alexandre, Nicky Kockx, Giuseppe Lombardo
ItalienItalien Andrea Chiapello, Maicol Rinaudo, Davide Addario, Jacopo Gardelle SpanienSpanien Aarón Axel Huertas, Cristian Carrillo, Eric Gamez, J. Alberto Andreu
MonacoMonaco Jean-Philippe Buche, Louis Marsille, Lucas Parisot, Enzo Perez
FrankreichFrankreich Joe Casale, Jérémi Gelin, Marius Baloge, Jacques Dawson Dubois
BelgienBelgien Jérôme Creyelman, Tristan Alexandre, Luka Grolet, Ugo Steennot SpanienSpanien Juan Jose Porras González, Jesús Antonio Escacho Alarcón, Ismael Vázquez Mohamed, Antonio Jiménez Font
Der Deutsche Patrick Beton und der Schweizer Jimmy Bondallaz teilten sich 2002 in La Louvière, Belgien den dritten Platz. 2022 wurde Justin Neu Europameister.
Die Europameisterschaften der Espoirs (U23) wurden 2008 erstmals ausgetragen. Nur hier gibt es getrennte Wettbewerbe für Damen und Herren, was einzigartig ist. Reine Herrenwettbewerbe gibt es im Pétanque sonst nicht, die Altersklasse der Senioren ist offen für Damen und Herren.
2008 wurde das deutsche Damenteam mit Julia Würthle (Horb), Anna Lazaridis (Marl), Muriel Hess (Horb) und Judith Berganski (Lübeck) Vize-Europameister. 2009 fand dann die EM in Deutschland statt. In der Düsseldorfer Pétanquehalle gelang es denselben deutschen Damen, nach Silber im Vorjahr nun den ersten Titel für den DPV bei einer offiziellen internationalen Meisterschaft zu gewinnen.
Die Herren (Micha Abdul, Zeki Engin, Jannik Schaake, Florian Korsch) komplettierten das gute deutsche Ergebnis mit Bronze. 2011 in Roskilde (Dänemark) wiederholten die deutschen Damen mit Lea Mitschker, Natascha Denzinger, Muriel Hess und Julia Würthle den Erfolg von 2009 und wurden erneut Europameister. Auch die Herren holten erneut Bronze. In den nächsten Jahren stellten sich weitere Erfolge ein.
Abweichend von anderen internationalen Wettbewerben wurde bis 2015 nicht nur ein Triplette, sondern auch ein Doublette und ein Tête-à-tête gespielt.
Seit 2016 finden auch die Europameisterschaften der Espoirs im „klassischen“ Triplette-Modus und ohne Vorqualifikation statt.
FrankreichFrankreich Anna Maillard, Nadège Baussian, Ludivine d'Isidoro, Kelly Fuches
SchwedenSchweden Lisa Claesson, Jannica Nilsson, Jessica Johansson, Matilda Boström SpanienSpanien Jennifer López, Sandra Garcia, Eva Lisbona, Carmen Escagedo
Herren
FrankreichFrankreich Jérémy Darodes, Dylon Rocher, Mickaël Jacquet, Jean Feltain
SpanienSpanien Jesus Perez Martin, Javier Hidalgo Arenas, Oscar Alberola Marques, Abel Fernandes Tortosa
FrankreichFrankreich Anna Maillard, Nadège Baussian, Mayline Cegarra, Celine Baron
BelgienBelgien Inje Grotjans, Camille Max, Stéphanie Moiny, Jordane Parker SpanienSpanien Jennifer López, Cynthia Arrabal, Carolina Jiménez, Ana Fernández
Herren
FrankreichFrankreich Kevin Malbec, Dylon Rocher, Florent Coutanson, Jean Feltain
MonacoMonaco Yohan Borde, Vincent Ferrandez, Joseph Gimenez, Pierre Lucchesi
DeutschlandDeutschland Mika Everding, Till-Vincent Götzke, Frank Maurer, Nicolas Zimmer ItalienItalien Alessandro Basso, Mattia Chiapello, Alex Marro, Gianluca Ratteni
SpanienSpanien Marta Fernández, Judit Renau, Sara Díaz, Montserrat Jimenez
EnglandEngland Samantha Thatcher, Kaylee Thatcher, Emma Longstaff, Christina Norris ItalienItalien Laura Cardo, Sara Dedominici, Martina Simonotto, Jessica Rattenni
Herren
FrankreichFrankreich Mikael Bonetto, David Doerr, Guillaume Magier, Thibaut Vaillant
ItalienItalien Andrea Tesio, Diego Rizzi, Saverio Amormino, Luca Palermo
DeutschlandDeutschland Tehina Anania, Christian Faimann, Vincent Probst, Robin Stentenbach SchweizSchweiz Alexandre Utz, Anthony Huber, Maïky Molinas, Julien Pittet
FinnlandFinnland Teo Ekström, Niklas Palmqvist, Antti Pasanen, Elmo Yli-Vainio
DeutschlandDeutschland Marco Kowalski, Leon Gotha-Jecle, Pascal Müller, Paul Möslein
MonacoMonaco Gaëtan Ardourel, Christophe Mancini, José Rivière, Nicolas Rivière Jnr. SchwedenSchweden Ivar Liljegren, Rasmus Wirström, Robert Ulfsson, William Silfverberg
SpanienSpanien María Auxiliadora Soto Caracuell, Sheila Carrillo Gómez, María Artacho Sánchez, Elena Castillo Ortiz
DeutschlandDeutschland Mercedes Lehner, Celine Grauer, Laura Caliebe, Nina Schell
FrankreichFrankreich Manon Pruvot, Maelle Piquard, Camille Agrinier, Oceanne Bodenghiem BelgienBelgien Madison Vleminckx, Manon Bronckart, Léa le Dantec, Aurore van Loo
Herren
ItalienItalien Eros Aziz, Davide Caporgno, Jacopo Gardella, Andrea Damiano
Mit der Umstellung vom Team- zum Triplette-Wettbewerb 2016 wurde auch bei den Espoirs eine Europameisterschaft im Präzisionsschießen eingeführt, auch hier getrennt nach Männern und Frauen. Jede teilnehmende Nation durfte einen Starter bzw. eine Starterin benennen. Jennifer Schüler vom BV Ibbenbüren war mit 40 geschossenen Punkten vorübergehend Europarekordhalterin, bis Cindy Peyrot im Halbfinale mit 57 Punkten den besten Score erzielte. 2019 wurde Eileen Jenal Europameisterin.
Auf der Tagung der CEP am Rande der Pétanque-Europameisterschaft 2011 wurde beschlossen, dass 2012 die erste Europameisterschaft der sogenannten „Veteranen“ (55 Jahre und älter) in Dänemark ausgetragen wird. Es nahmen 21 Verbände des CEP an dieser Veranstaltung teil. Sieger der ersten Auflage wurde Spanien durch einen souveränen 13:2-Erfolg über Deutschland, das mit Klaus Eschbach (BC Ettenheim), Rolando Jecle (Hochsteiner BC 1991), Detlev Krieger und Michel Lauer (beide BC Sandhofen; alle Baden-Württemberg) angetreten war. Unter den Teilnehmern fehlte neben Frankreich, das gegen die Austragung einer „Veteranen“-EM gestimmt hatte, auch Italien von den europäischen Topverbänden.
NiederlandeNiederlande Henry Calvetti, Rajen Koebeer, Martin Bakker, Bert van Dijk
LuxemburgLuxemburg Gaby Vallese, Romain Rossi, Guy Greven
RusslandRussland Andrey Davydov, Vladimir Zakharov, Aleksandr Komarov, Victor Sudnik SchwedenSchweden Hannu Kolehmainen, Janne Johansson, Thomas Callderyd, Dennis Duvenfelt
FrankreichFrankreich Marco Foyot, Christian Fazzino, Christian Lagarde, Fernand Rivière
SchwedenSchweden Peter Bengtsson, Kader Chamil, Simon Cohen, Leif Bäckström
PolenPolen Ryszard Kowalski, Jerzy Siara, Andrzej Sliž, Leszek Złotowski NiederlandeNiederlande Henry Calvetti, Rajen Koebeer, Junior de Jong, Bert van Dijk
FrankreichFrankreich Marco Foyot, Christian Fazzino, Christian Lagarde, Michel Loy
MonacoMonaco Noel Balderas, Culbert Cimelli, Robert Feniello, Frank Millo
SpanienSpanien Miguel Darder Caballero, Gregorio Julian Gonzalez Zorilla, Joaquin Ruiz Martí, Pedro Aviñoa Casa NiederlandeNiederlande Ali Doualeh, Stan Visser, Guus Vonck, Ad Wagenaars
Bei der EM 2023 belegten Malte Berger, Mohamed Kamel Bourouba, Christopher Czarnetta und Rosario Italia den 9. Platz.