Pseudobrookit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Oxide und Hydroxide“. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung [(Fe3+)2Ti]O5[7] und entwickelt meist kurz- bis langprismatige Kristalle oder radialstrahlige, büschelige Mineral-Aggregate von bis zu 7 cm Größe und rotbrauner bis bräunlichschwarzer Farbe.
Erstmals gefunden wurde Pseudobrookit 1878 am Magura Uroiului bei Uroi (Arany) im rumänischen Kreis Hunedoara und beschrieben durch Antal Koch (1843–1927), der das Mineral aufgrund seiner Ähnlichkeit und Verwechslungsgefahr mit Brookit nach diesem mit dem griechischen Wortzusatz ψευδ~ für „falsch, unecht, vorgetäuscht“ benannte.
Seit der 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik sind die Abteilungen der Oxid-/Hydroxid-Klasse allerdings präziser unterteilt nach der Größe der Kationen und teilweise neu benannt worden. Pseudobrookit steht nun in der Unterabteilung der „Oxide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Sauerstoff = 2 : 3, 3 : 5 und vergleichbare sowie mittelgroßen Kationen“, wo er zusammen mit Armalcolit und Mongshanit die unbenannte Gruppe 4.CB.15 bildet.
Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana sortiert den Pseudobrookit ebenfalls in die Klasse der Oxide und Hydroxide, dort allerdings in die Abteilung der „Mehrfachen Oxide mit verschiedenen Formeln“, wo er zusammen mit Armalcolit und dem bisher nur mit der System-Nr. IMA2000-016 ausgestatteten Mineral die unbenannte Unterabteilung 7.7.1 bildet.
Im Allgemeinen zeigen Pseudobrookit-Kristalle einen kurz- bis langprismatischen Habitus mit bevorzugter Wuchsrichtung entlang der b- und c-Achse ([010] und [001]), was zur Bildung tafeliger Kristalle nach {100} führt, deren Flächen eine charakteristische Streifung parallel zur c-Achse aufweisen.
↑ abHugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S.194.
↑Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S.194.