Der Powiat Gliwicki ist ein Powiat(Kreis) in der Woiwodschaft Schlesien in Polen. Der Powiat hat eine Fläche von 663 km² mit etwa 115.600 Einwohnern. Er befindet sich westlich des Sitzes Gliwice(Gleiwitz), die ihm jedoch nicht angehört.
Der Powiat entstand in seiner heutigen Form am 1. Januar 1999, nach der polnischen Verwaltungsreform. Zu ihm gehören acht Gemeinden. Durch den Powiat verläuft die Autobahn A4.
Partnerschaften bestehen u. a. mit den Landkreisen Calw und Mittelsachsen (ehemals Freiberg) in Deutschland, Denbighshire in Wales und dem Powiat Pucki in der Kaschubei.
Nachdem der Landkreis Tost-Gleiwitz 1945 unter polnische Verwaltung gekommen war, wurde er zum Powiat Gliwicki (Kreis Gleiwitz), seine Kreisfläche wurde beibehalten. Der Powiat lag von nun an in der Woiwodschaft Schlesien. 1950 kam er nach der Auflösung der Woiwodschaft Schlesien zur Woiwodschaft Kattowitz. Die Gemeinde Tworóg kam 1951 zum Powiat Tarnogórski. 1964 kamen Łabędy(Laband) und Czechowice(Schechowitz) zur kreisfreien Stadt Gliwice. 1975 wurden in Polen alle Powiate aufgelöst und anstelle dieser wurde die Verwaltung auf die Gemeinden übertragen.
Am 1. Januar 1999 entstand nach der Verwaltungsreform der heutige Powiat Gliwicki in etwas anderer Form mit zwei Stadtgemeinden, zwei Stadt-/Landgemeinden und vier Landgemeinden, in der neu eingerichteten Woiwodschaft Schlesien. Kreisstadt wurde wieder Gliwice.
Bevölkerung
Religionen
Im Powiat gibt es neben den katholischen Gemeinden auch eine Anzahl evangelischer Kirchen und Kapellen. Der Powiat Gliwicki gehört dem katholischen Bistum Gleiwitz in der Kirchenprovinz Kattowitz und der evangelischen Diözese Katowice an.
Einwohnerentwicklung
Von den 115.476 Einwohnern (Stand 30. Juni 2005) des Powiats lebten 64.862 Personen in einer Stadt und 50.614 auf dem Land.
1999 – 125 826
2000 – 125 120
2001 – 123 157
2002 – 116 919
2003 – 116 244
2004 – 115 657
2005 – 115 476
Politik
Wappen
Seit August 2006
Das aktuelle Wappen des Powiat Gliwicki besteht aus dem goldenen Adler des Wappens der Woiwodschaft Schlesien und drei weißen Türmen auf blauem Hintergrund.
Bis August 2006
Eine Besonderheit in Oberschlesien ist der oberschlesische gelbe Adler auf blauem Grund, der sich bei einem Großteil der oberschlesischen Wappen auf der linken bzw. rechten Hälfte befindet. Und so ist der Adler auch auf dem Wappen des Powiats als exakte Kopie des Woiwodschaftsadlers vorhanden. Dieser befindet sich jedoch nicht nur auf der linken Hälfte, sondern erstreckt sich auf die volle Breite des Wappens. Unter ihm befinden sich ein Hammer und eine Weizenähre, Symbole für die große Bedeutung von Landwirtschaft und Kohleabbau im Powiat.
Im Buch „Die wichtigsten Naturdenkmäler Oberschlesiens“ von 1910 werden Naturdenkmäler in 18 Orten des damaligen Landkreises Tost-Gleiwitz aufgelistet. Dazu zählen eine Kiefer mit 3 Metern Umfang in der Fasanerie in Tost (Toszek), eine Linde von 6,50 Metern Umfang in Potemba, in Dombrowka die „Dicke Hanne“, eine Kiefer von 2,60 Metern Umfang und einer Höhe von 36 Metern, und die Silvaeiche mit einem Umfang von 5,50 Metern.