Die Gemeinde liegt in der Region Landshut. Etwa vier Kilometer des Hauptortes südlich fließt die Isar, der Mühlbach durchfließt den Ort Postau, weitere Quellflüsse der Isar verlaufen durch das Gemeindegebiet.
Es gibt die Gemarkungen Grießenbach, Oberköllnbach, Postau, Unholzing und Moosthann.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Im Jahre 1280 wird ein Ort namens Owe erstmals erwähnt, 1332 lautet der Ortsname Aewe, woraus 1395 Au und erst 1820 Postau wurde. Die nachweisbar ersten Besitzer von Au mit den damit verbundenen Rechten der niederen Gerichtsbarkeit waren die Rechlinger. Nach dem Verkauf der Hofmark Au an Georgen von Staudach ging der Ort 1401/1402 in den Besitz der Staudacher über. Bis um 1490 übten die Staudacher die Dorfherrschaft aus. Auf die Staudacher folgten durch Erbfolge nacheinander die Egloffstein, Murcher, Kuttenauer, Ebleben und Pflug. Nach einer Urkunde vom 24. April 1559 wurde Martin von Gumppenberg Lehnsherr der Hofmark Au und Unholzing. Nach seinem Tod 1561 erhielten die beiden Söhne seines verstorbenen Bruders die Hofmark Au und Unholzing. Benigna, eine spätere Erbin, verkaufte 1568 die Hofmark Au an Hans Trainer, einen Verwandten der Gumppenberger. Im Jahre 1592 verkaufte Hans Ludwig Trainer sie an Adam Vetter von der Gilgen. Dessen Tochter und Erbin Anna Maria vermählte sich im Jahre 1602 mit Ferdinand Freiherr von Törring und Seefeldt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg kam durch die Heirat der Erbtochter Mechtildis von Törring Au in die Herrschaft der Grafen von Haunsperg. Leopold Reichsgraf von Arco verehelichte sich im Jahr 1700 mit der Erbin aller Haunsperg’schen Güter Gräfin Maria Febronia von Haunsperg, wodurch die Hofmark Au in den Besitz der Grafen von Arco gelangte. In der Zeit um 1770 wurde in Au ein Carriolposten für Post-, Eilpost- und Privatstellwägen eröffnet. Die Postwagen auf der Linie Landshut-Straubing machten in Au Rast und wechselten im Poststall die Pferde. Dieser nur hundert Jahre unterhaltene Poststall bewirkte, dass die Ortsbezeichnung von Au unterhalb Landshut auf Post-Au und später Postau geändert wurde. Der Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern und bildete eine geschlossene Hofmark, deren Sitz Postau war.
Die evangelische Kirchengemeinde in Postau hat etwa 70 Mitglieder und gehört zur evangelischen Erlöserkirchengemeinde Landshut.[8]
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. April 1971 die Gemeinden Grießenbach und Unholzing eingegliedert.[9] Am 1. Mai 1978 folgten große Teile der aufgelösten Gemeinde Oberköllnbach[10] mit dem am 1. Oktober 1971 dorthin eingemeindeten Moosthann.
Seit 1972, dem Jahr der Gemeindereform, hat sich die Einwohnerzahl bis 2015 um 266 Personen erhöht. Das entspricht einem Wachstum von 19,65 Prozent. In den letzten zehn Jahren schrumpfte sie um 0,92 Prozent. In den letzten fünf Jahren ist aber ein Wachstum um 0,50 Prozent festzustellen.
Altersstruktur der Bevölkerung Postaus gemäß Zensus 2011
Acht Monate nach Ende des Zweiten Weltkrieges fanden am 27. Januar 1946 die ersten Kommunalwahlen (Gemeinderatswahlen) in den kreisangehörigen Gemeinden Bayerns statt. In den Monaten April und Mai 1946 folgten noch die ersten Wahlen der Bürgermeister, Landräte sowie Kreistage. 2006 wurde das 60-jährige Jubiläum begangen.[12]
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 576.000 €, davon waren umgerechnet 47.000 € (netto) Gewerbesteuereinnahmen.
Die Gemeinde Postau ist Mitglied in folgenden Zweckverbänden:[13]
Wappenbegründung: Das Posthorn redet für den Namen Postau und erinnert an die historische Bedeutung des Ortes als Poststation. Das Bild in der oberen Schildhälfte entspricht dem Wappen der Familie von Staudach, die im 15. Jahrhundert Sitz und Hofmarksgericht Au erwarb und dort bis um 1490 die Dorfherrschaft ausübte.
Nach der amtlichen Statistik gab es 1998 im produzierenden Gewerbe 37 und im Bereich Handel und Verkehr 24 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort acht Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 542. Im verarbeitenden Gewerbe gab es vier Betriebe, im Bauhauptgewerbe einen.
In Folge einer entsprechenden Bewertung der Wirtschaftskraft der Gemeinde Postau sind die Schlüsselzuweisungen von 466.168 Euro im Jahr 2019 um 1,1 Prozent auf 471.112 Euro für das Jahr 2020 nicht wesentlich gestiegen.
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Nach der amtlichen Statistik gab es 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft zehn sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Im Jahr 1999 bestanden 82 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2206 ha, davon waren 2024 ha Ackerfläche.
Breitbandausbau
Im Rahmen der Richtlinie zur Förderung des Aufbaus von Hochgeschwindigkeitsnetzen im Freistaat Bayern vom 10. Juli 2014 steht den Gemeinden ein Förderbetrag von mindestens 500.000 Euro und maximal 950.000 Euro zur Verfügung;[22] für Postau beträgt dieser bis zu 880.000 Euro.[23]
Postau wird von der Staatsstraße St 2141 durchquert, parallel dazu verläuft am südlichen Rand des Gemeindegebietes die Autobahn A 92 mit der Anschlussstelle 16 Wörth a. d. Isar.
Energie
Ende Juli 2014 wurde vom Gemeinderat beschlossen in einem Zeitraum von fünf Jahren alle zirka 300 Straßenlaternen auf stromsparende LED-Lampen umzustellen; die Gemeindeteile Grießenbach (37 Leuchtkörper) und Unterköllnbach (elf) machten im Oktober 2014 den Anfang.[23]
Bildung
Im Jahre 1978 gründeten die Gemeinden Weng und Postau einen Schulverband. Im August 1983 wurde die Genehmigung zum Bau einer Grund- und Teilhauptschule ausgesprochen. Die Fertigstellung war im Dezember 1985. Die Erweiterung wurde im Laufe des Schuljahres 2004/2005 vollendet.
Im Jahre 1999 gab es folgende Einrichtungen:
Volksschulen: eine mit 18 Lehrern und 271 Schülern
Persönlichkeiten
Martin Stosch (* 1990), deutscher Popsänger, wohnte 16 Jahre in Postau
Weblinks
Commons: Postau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien