Das Gebiet des Landkreises Landshut umfasst ein Hügelland, das von der in west-östlicher Richtung fließenden Isar, einem rechten Nebenfluss der Donau, durchzogen wird. Der Fluss teilt das Gebiet in zwei etwa gleich große Teile. Nördlich des Flusses, am linken Ufer, wird es als Donau-Isar-Hügelland bezeichnet, südlich des Flusses, am rechten Ufer, als Isar-Inn-Hügelland. Neben der Isar gibt es zwei weitere größere Flüsse: Im Süden des Kreises die Vils, ein bei Vilshofen außerhalb des Kreisgebiets mündender Nebenfluss der Donau sowie im Nordwesten des Kreises die Große Laber (auch Laaber), die in nördlicher Richtung fließt und ebenfalls (in der Nähe von Straubing) in die Donau mündet. Die beiden Quellflüsse der Vils, die Große und die Kleine Vils, entspringen im Nachbarlandkreis Erding und vereinigen sich südlich der Kreisgemeinde Gerzen.
Am 1. April 1928 trat das Bezirksamt die Gemeinden Achdorf und Berg an die Stadt Landshut ab.
Landkreise
Am 1. Januar 1939 wurde wie sonst überall in Bayern die Bezeichnung Landkreis eingeführt.[5] So wurden aus den Bezirksämtern die Landkreise Landshut, Mainburg, Rottenburg a.d.Laaber und Vilsbiburg.
Am 1. Januar 1972 trat der Landkreis die Gemeinde Münchnerau an die kreisfreie Stadt Landshut ab.
Landkreis Landshut
Bei der Gebietsreform in Bayern wurde der Landkreis am 1. Juli 1972 deutlich vergrößert. Neu zum Landkreis kamen
Der Landkreis Landshut seinerseits gab die Gemeinde Schönbrunn an die Stadt Landshut ab.[6]
Am 1. Juli 1974 trat der Landkreis auch die Gemeinde Frauenberg an die kreisfreie Stadt Landshut ab. Am 1. Mai 1978 wechselte die Gemeinde Bruckberg aus dem Landkreis Freising in den Landkreis Landshut. Gleichzeitig gab der Landkreis die Gemeinde Felizenzell an den Landkreis Mühldorf am Inn ab, die dort nach Buchbach eingemeindet wurde.
Mit dem Kriegsende 1945 stieg bis 1950 die Bevölkerung wegen der Flüchtlinge kurzfristig sprunghaft an, um bis Ende der fünfziger Jahre wieder abzunehmen. Von den 1960er Jahren stieg die Bevölkerung kontinuierlich bis 2005 auf 148.101 Einwohner. Von 2006 bis 2012 blieb die Bevölkerung nahezu konstant um dann ab 2013 bis 2018 kontinuierlich auf 158.698 Einwohner anzusteigen. Durchschnittlich war dies ein Zuwachs von 1.640 Einwohnern pro Jahr in diesem Zeitraum. Dieses Wachstum geht aber auch mit einer Zunahme der Fluktuation der Bevölkerung einher. Lag der Anteil des Zuzugs und Wegzugs über die Landkreisgrenzen hinweg in den Jahren 2000 bis 2013 (14 Jahre) im Schnitt bei etwa 8 % der Gesamtbevölkerung stieg diese im Zeitraum von 2014 bis 2017 (4 Jahre) auf einen Durchschnittswert von 10 % an.
Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl des Landkreises Landshut von 117.901 auf 158.698 um 40.797 Einwohner bzw. um 34,6 %.
Der Demographie-Spiegel für Bayern[11] berechnet für den Regierungsbezirk Niederbayern eine relativ konstante Einwohnerentwicklung (−1,2 Prozent) bis 2029. Innerhalb des Regierungsbezirkes sieht er den Landkreis Landshut jedoch als eine Wachstumsregion mit einem potentiellen Anstieg der Bevölkerung von vier Prozent. Dieser Zuwachs würde sich aber auch hier nicht gleichmäßig verteilen.
Betrachtet man die Anzahl der Geburten und Sterbefälle im Zeitraum 1983 bis 2017 (siehe Grafik „Einwohnerentwicklung mit Anzahl der Geburten und Sterbefälle des Landkreises Landshut von 1983 bis 2017“) so ist zu erkennen, dass die Trendkurve für die Geburten in diesem Zeitraum eine sinkende Tendenz aufweist, während diese in Bezug auf die Sterbefälle eine deutlich steigende Tendenz darstellt.
Ende 2017 betrug der Ausländeranteil 9,3 %, welcher knapp unter dem Durchschnitt in Niederbayern mit 9,5 % liegt.[13] Der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund betrug 13 Prozent im Jahre 2011.[14] Durchschnitt in Niederbayern waren hier 9,5 Prozent[15].
Das Durchschnittsalter hat sich von 38,5 Jahren 2000 auf 41,7 Jahre 2010 erhöht.[16] in den letzten drei Jahrzehnten waren die höchsten Geburtenzahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl in den neunziger Jahren zu verzeichnen. Der Höchststand war dabei im Jahr 1990. Seitdem ist dieses Verhältnis bis 2013 deutlich gesunken. Die niedrigen Geburtenraten schlagen sich auch in der Entwicklung des Durchschnittsalters nieder: 43,1 Jahre betrug dies gemäß Bayerischem Landesamt für Statistik zum 31. Dezember 2018. Seit 2014 ist allerdings wieder ein Anstieg der Geburtenraten zu verzeichnen, weshalb der Anteil der Geburten an der Gesamteinwohnerzahl wieder zugenommen hat. Dennoch liegt dieser Wert noch deutlich unter dem des Jahres 1991 (siehe hierzu die nebenstehende Grafik).
2011 setzte sich die Bevölkerung des Landkreises Landshut je zur Hälfte aus Männern und Frauen zusammen.[17]
Altersstruktur der Bevölkerung des Landkreises gemäß Zensus 2011.
Acht Monate nach Kriegsende fanden am 27. Januar 1946 die ersten Kommunalwahlen (Gemeinderatswahlen) in den kreisangehörigen Gemeinden Bayerns und damit auch im Landkreis Landshut statt. In den Monaten April und Mai 1946 folgten dann noch die ersten Wahlen der Bürgermeister, Landräte sowie Kreistage. 2006 wurde diesbezüglich das 60-jährige Jubiläum begangen.[19]
Bezirksamtmänner/-oberamtmänner (bis 1938), Landräte ab 1939
Bei den Kommunalwahlen 2014 wurde Peter Dreier (Freie Wähler) erstmals zum Landrat gewählt.[20] Bei den Kommunalwahlen 2020 wurde er im Amt bestätigt.[21] Er trat sein Amt am 1. Mai 2014 an. Sein Vorgänger Josef Eppeneder (CSU) wurde erstmals 2002 gewählt und 2008 in seinem Amt bestätigt.[22][23][24] Er trat aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl an.
Der Kreistag besteht ab 2020 aus 70 statt zuvor 60 Personen, da der Landkreis Landshut zum 31. Dezember 2013 die Marke von 150.000 Einwohnern überschritten hat.[27]
Bei der Wahl waren 127.132 (120.662) Bürger stimmberechtigt. 79.545 (73.460) davon haben als Wähler teilgenommen, was einer Wahlbeteiligung von 62,6 (60,9) Prozent entspricht. 75.884 (70.657) gültige und 3.661 (2.803) ungültige Stimmzettel wurden abgegeben.[25][26]
Ausschüsse und Gremien
Folgende Ausschüsse und Gremien gibt es im Landkreis Landshut[28]:
Kreisausschuss
Ausschuss für Wirtschaft, Energie und Regionalmanagement
Bauausschuss
Umweltausschuss
Jugendhilfeausschuss
Rechnungsprüfungsausschuss
Verwaltungsrat von LAKUMED
Zweckverband für berufliche Schulen
Zweckverband für Rettungsdienste
Regionalmanagement
Seit August 2014 betreiben die Stadt und der Landkreis ein gemeinsames Regionalmanagement und ist ein regionales Instrument der Landesentwicklung. Bisher gab es zwei Förderperioden mit den nachfolgend genannten Schwerpunktthemen:
2014–2016: Bildung und Fachkräfte, Demografie, technisch soziale Infrastruktur, Energie
2017–2018: Mobilität in der Region, Landshut innovativ, regionale Energie.[29]
Wappen
Blasonierung: „Unter Schildhaupt mit den bayerischen Rauten in Rot eine silberne Mauer mit zwei Zinnen.“[30]
Der Landkreis Landshut besteht aus insgesamt 35 Städten und Gemeinden. Es gibt zwei Städte, Rottenburg an der Laaber und Vilsbiburg. Sieben Gemeinden haben den Status eines Marktes. Mit 11.774 Einwohnern ist der Markt Ergolding die einwohnerreichste Kommune im Landkreis. Die größte Fläche hat die Stadt Rottenburg an der Laaber mit 90,15 km², die höchste Einwohnerdichte weist Wörth a.d.Isar mit 545 Einwohnern pro km² auf. Mit 499 m ü. NHN ist Adlkofen am höchsten und Wörth a.d.Isar mit 369 m ü. NHN am niedrigsten gelegen.
Im Landkreis gibt es einige Baudenkmäler, darunter die als ganze Ensemble geschützten Ortskerne von Geisenhausen, Gerzen, Pfeffenhausen, Velden und Vilsbiburg. Zu diesen Ensembles kommen noch Bödldorf, welches eng mit dem Hafnerhandwerk verbunden ist, und das Künstleranwesen Ganslberg, die Wirkungsstätte von Fritz Koenig.
Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Landshut Platz 123 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „hohen Zukunftschancen“.[43]
Beschäftigung
Viele Bewohner des Landkreises Landshut arbeiten in den Werken von BMW in der Stadt Landshut, im Markt Ergolding sowie Dingolfing.
2013 (2012) gab es 31.904 (30.829) Einpendler und 49.462 (48.606) Auspendler. Dies sind 7.256 (+29 Prozent) Einpendler bzw. 6.818 (+16 Prozent) Auspendler mehr als vor zehn Jahren. Der Pendlersaldo des Landkreises ist negativ und zum 30. Juni 2013 (2012) betrug der Auspendlerüberschuss 17.559 (17.777) Personen. Er schwankte die letzten zehn Jahre zwischen 17.000 und 21.000 Personen.[44] Lediglich der Markt Ergolding und die Stadt Vilsbiburg hatten die letzten fünf Jahre einen positiven Pendlersaldo.[45]
Finanzen
Schlüsselzuweisungen
In Folge einer entsprechenden Bewertung der Wirtschaftskraft des Landkreises sowie seiner Städte und Gemeinden sind die Schlüsselzuweisungen von insgesamt 41,5 Millionen Euro im Jahr 2019 auf 45,7 Millionen Euro im 2020 angestiegen. Dabei wurden den Städten und Gemeinden für das Jahr 2020 insgesamt 22,2 Millionen Euro zugewiesen dem Landkreis 23,5 Millionen Euro.
Mit 15 Prozent bzw. rund 14 Millionen Euro trägt der Markt Ergolding über die Kreisumlage zum Haushalt bei.[51]
Wohnen und Bauen
Wohnen
Gemäß Volkszählung 2011 wurden etwas mehr als zwei Drittel des Gebäudebestandes im Landkreis Landshut zwischen 1970 und 2011 errichtet (siehe nachfolgende Tabelle). Knapp 62 Prozent der verfügbaren Wohnungen wird durch deren Eigentümer/-innen bewohnt. Etwa 34 Prozent sind Mietwohnungen. Es gibt einen Leerstand von 2.154 Wohnungen (siehe nachfolgende Tabelle).
Buch am Erlbach, Geisenhausen, Neufraunhofen und Schalkham gehören keinem dieser Zweckverbände an.
Die Landwirtschaft hat eine bedeutsame Rolle in Bezug auf die Wasserqualität der Brunnen. Die Belastung des Grundwassers mit Nitrat und mit Rückständen aus Pflanzenschutzmitteln erfordert zunehmend Investitionen in die Aufbereitung. Nachfolgende Beispiele hierzu beziehen sich auf die Brunnen in Hohenthann und Kröning.
Energie
Mit Stand 21. Februar 2014 lag der Stromverbrauch im Landkreis Landshut bei etwa 1.096.583 MWh/Jahr. Dem stehen etwa 466.460 MWh/Jahr im Kreisgebiet produzierten Stromes aus regenerativen Energiequellen (erfasst über das EEG – Erneuerbare Energien Gesetz) entgegen. Damit liegt der Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien im Landkreis bei 43 %. Zu den Spitzenreitern in Sachen Strom aus erneuerbaren Energien (EE) im Landkreis Landshut mit einem Anteil größer 75 Prozent zählen:
Der größte Zubau fand in den Jahren 2009 bis 2013 statt.[56]
Stromnetze
Der Landkreis ist aktuell von den Planungen einer Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitung – Südostlink genannt – betroffen. Im Oktober 2019 befand sich das Verfahren in der Bundesfachplanung.[57]
Zirka 141.619 MWh/Jahr werden in 100 Biomasseanlagen auf dem Gebiet des Landkreises erzeugt. Die installierte elektrische Leistung beträgt knapp 22 MW(Peak).[56]
Photovoltaik
Fast 303.101 MWh/Jahr Solarstrom werden im Landkreis mit etwa 12.571 Anlagen auf Dächern von privaten wie gewerblich oder landwirtschaftlich genutzten Gebäuden sowie auf diversen Freiflächen produziert.[56]
Windkraft
Am 8. Februar 2014 wurde der Regionalplan Landshut um Vorrang-, Vorbehalts- und Ausschlußgebiete für Windkraftanlagen ergänzt (Kapitels B VI Energie/Teilbereich Wind). Für die Gemeinden Altfraunhofen, Bodenkirchen, Buch am Erlbach, Furth, Geisenhausen, Hohenthann, Kumhausen, Obersüßbach, Schalkham, Tiefenbach, Vilsheim, Weihmichl, die Märkte Pfeffenhausen und Velden, sowie die Städte Rottenburg und Vilsbiburg sind darin Vorranggebiete für die Errichtung und den Betrieb raumbedeutsamer Windkraftanlagen ausgewiesen. Der größte Teil des Landkreises fällt jedoch unter die Kategorie Ausschlussgebiet für Windkraftanlagen. Damit ist die Errichtung raumbedeutsamer Windkraftanlagen in diesen Bereichen unzulässig.[58][59][60] 2016 scheiterte die Errichtung einer Windkraftanlage in Geisenhausen in Ermangelung eines entsprechenden Bebauungsplanes.[61] War 2013 die Ausweisung von Gebieten für die Windkraftnutzung noch Teil der Planungen, beschloss der Markt Ergolding im Januar 2017 mit seinem neuen Flächennutzungsplan eine Windkraftnutzung nicht mehr weiter zu verfolgen.[62]
Etwa 417 MWh/Jahr Windstrom wurden 2014 in zwei Anlagen im Landkreis Landshut erzeugt.[56] Zwei weitere Windräder wurden 2015 (bei Weihbüchl/Gemeinde Kumhausen)[63] und 2017 (bei Wachelkofenreuth/Gemeinde Hohenthann)[64] errichtet. Nach gerichtlichen Auseinandersetzungen um die Anwendbarkeit der 10H-Regel wird Stand Oktober 2019 ein fünftes Windrad bei Pfettrach gebaut[veraltet].[65]
In den Gemeinden Bodenkirchen, Ergolding, Essenbach, Geisenhausen, Hohenthann, Kumhausen und Altdorf gibt es Bürgerinitiativen gegen Windkraftanlagen.[66][67]
Wasserkraft
Ungefähr 3.960 MWh/Jahr Wasserkraftstrom werden in 41 Anlagen auf dem Gebiet des Landkreises produziert.[56]
Kernenergie
Der Forschungsreaktor Kernkraftwerk Niederaichbach ist das erste Kernkraftwerk, das bis zur grünen Wiese 1995 abgerissen wurde. In Betrieb war bis zum 15. April 2023 der Reaktorblock 2 (KKI 2) des Kernkraftwerkes Isar (KKI – KernkraftWerk Isar), bestehend aus Isar I und Isar II, in der Gemarkung Essenbach. Der Reaktorblock 1 (KKI 1) wurde am 17. März 2011 im Rahmen der Abschaltung von insgesamt acht Kernkraftwerken in Deutschland als Folge des Reaktorunglücks in Fukushima/Japan vom Netz genommen. Mit Beschluss der Bundesregierung vom 30. Juni 2011 verlor der Reaktorblock 1 die Berechtigung zum Leistungsbetrieb.[68] Isar 2 wurde am 15. April 2023 als eines der letzten drei Kernkraftwerke Deutschlands abgeschaltet.[69]
Verkehr
Straßenverkehr
Fernverkehr
Das Straßennetz im Landkreis wird von drei Hauptverkehrsadern geprägt:
A 92: Sie verbindet München mit Deggendorf und ist Hauptroute für den Fernverkehr von München Richtung Tschechien. Durch die EU-Osterweiterung hat sich das Verkehrsaufkommen im niederbayerischen Abschnitt der A 92 stark erhöht.
Die Staatsstraße 2045 schafft in west-östlicher Richtung eine Verbindung vom an die Gemeinde Bruckberg angrenzenden Moosburg an der Isar (Landkreis Freising) über die Stadt Landshut bis zur Gemeinde Aham. Über die Staatsstraßen 2074 (südlich der A 92) ausgehend von der Stadt Landshut in östlicher Richtung der Isar folgend und die Staatsstraße 2141 (nördlich der A 92) ausgehend von Essenbach in nordöstlicher Richtung verlaufend wird der Landkreis Landshut mit dem Landkreis Dingolfing-Landau verbunden.
Mit der „Osttangente Landshut“, die seit mehr als einem Jahrzehnt im Gespräch ist, sollte ein zusätzlicher Isarübergang in Höhe der Stadt Landshut in den südlichen Teil des Landkreises geschaffen werden. Ein Verkehrsgutachten des Freistaats Bayern sollte den entsprechenden Bedarf klären.[72] Mit der Aufnahme des Bundesfernstraßenprojektes einer Ost-Süd-Umfahrung Landshut in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 2030 wird dieses Projekt nicht weiter verfolgt.
Mit einer bis zur Bundesstraße 15 bei Hachlstuhl verlängerten Westtangente Landshut soll ein zusätzlicher Isarübergang im Westen der Stadt Landshut geschaffen werden.
Den Knoten Landshut vervollständigte im Jahre 1900 das „Bockerl“ der Bahnstrecke Landshut–Rottenburg. Diese Strecke wird seit 1998 nicht mehr planmäßig befahren und wurde 2002/03 nördlich von Unterneuhausen abgebaut. Seit Juni 2011 führt die BayernBahn auf dem verbliebenen Abschnitt einen Museumsbahnbetrieb durch.[73][74]
Der Markt Velden an der Vils war seit 1898 durch eine Stichbahn nach Dorfen an die Hauptbahn München–Mühldorf angeschlossen.
Das Eisenbahnnetz im Landkreis umfasst heute insgesamt 100 km Strecke; weitere 32 km sind stillgelegt worden:
(Obere) Vilstalbahn Dorfen–Taufkirchen(Vils)-Velden(Vils) 20,5 km (Stilllegung des Personenverkehrs 1968, Güterverkehr erst 1992, danach wurde die Bahn abgebaut, seit 2000 wurde der sogenannte „Vilstalradweg“ eröffnet)
Pfettrachttalbahn Landshut Hbf–Altdorf–Rottenburg 27,4 km (Stilllegung des Personenverkehrs 1974, Güterverkehr erst 1998 und heute ist die Bahn noch vorhanden, leider nur bis nach Neuhausen zurückgebaut)
Beide Bahnlinien waren früher nur Nebenbahnen.
ÖPNV
Seit dem 1. Januar 2019 gibt es den Zweckverband Landshuter Verkehrsverbund (LAVV), einen Tarifverbund von Stadt und Landkreis Landshut. Somit können Stadt- und Landkreisbusse mit nur einem Ticket benutzt werden.
Im September 2015 erhielten die Stadt und der Landkreis Landshut vom Bayerischen Kultusministerium den Status als Bildungsregion Landshut. Koordiniert wird sie durch einen ständigen Arbeitskreis, der beim Regionalmanagement von Stadt und Landkreis Landshut angesiedelt ist.[75][76]
Im Juni 2018 fand zum ersten Mal die Bildungskonferenz der Stadt und des Landkreises Landshut statt, um ein kommunales Bildungsmanagement in der Region zu etablieren. In diesem Rahmen wurde die Landshuter Denkfabrik ins Leben gerufen, in der neben der staatlich-kommunalen Ebene auch private Partner eingebunden sind. Zuvor war bereits eine gemeinsame Stabsstelle für Bildungsmanagement geschaffen worden.[77][78]
Grund- und Mittelschulen
In den Gemeinden des Landkreises gibt es insgesamt 38 Grund- und Mittelschulen. 36 davon befinden sich in öffentlicher und zwei (in Geisenhausen und in Oberroning) in privater Trägerschaft. Zehn Schulen haben den Status einer Grund- und Mittelschule (in Bodenkirchen, Bruckberg, Buch am Erlbach, Ergolding, Furth, Gerzen, Kronwinkl, Pfeffenhausen, Rottenburg und Velden) und vier Schulen sind Haupt- bzw. Mittelschulen (in Altdorf, Ergoldsbach, Oberroning und Vilsbiburg). Die übrigen sind Grund- und Volksschulen und liegen in den Gemeinden Adlkofen, Aham, Ahrain, Aich, Altdorf, Altfraunhofen, Bayerbach, Ergolding, Ergoldsbach, Essenbach, Gündlkofen, Hohenthann, Kirchberg, Kumhausen, Neufahrn, Neuhausen, Niederaichbach, Obersüßbach, Pauluszell, Piflas, Postau, und Vilsbiburg.[79][80][81][82][83]
Gymnasien
Gemäß Zensus 2011 besuchten in Bayern durchschnittlich 25,3 Prozent der Schüler das Gymnasium. Im Regierungsbezirk Niederbayern lag dieser Anteil bei 21,6 Prozent und bezogen auf den Landkreis Landshut bei 20,7 Prozent (Stadt Landshut 29,4 Prozent). Der Anteil der Personen über 15 Jahre mit Hochschulreife (Abitur oder Fachabitur) lag in Bayern im Durchschnitt bei 26,1 Prozent; in Niederbayern lag diese Quote bei 17,5 Prozent.[84]
Im Schuljahr 2015/2016 besuchen 1.251 (2014/2015: 1.378) Jungen und Mädchen aus dem Landkreis kirchliche Schulen in der Stadt Landshut und in Oberroning. Es handelt sich dabei um folgende Einrichtungen (Anzahl der Landkreiskinder im Schuljahr 2014/2015):
Hierfür erhalten die Schulen vom Landkreis einen Betriebskostenzuschuss von 824.260 € (850.000 €). Für die Nutzung des landkreiseigenen Schulgebäudes in der Seligenthaler Straße gewährt der Landkreis der Schulstiftung Seligenthal einen monatlichen Zuschuss in Höhe von 8888,55 €. Für das Maristen-Gymnasium in Furth im Landkreis Landshut übernimmt er eine jährliche Geldrente von 87.000 €.[86][87]
Das Maristen-Gymnasium in Furth wurde im Schuljahr 2015/2016 von 617 und das Gymnasium Rohr von 61 Schülern des Landkreises besucht. Insgesamt besuchten 1.929 Landkreiskinder kirchliche Schulen.[87]
Nach derzeitigem Berechnungsmaßstab wird die medizinische Versorgung im Mittelbereich Landshut mit 119,8 Prozent und im Mittelbereich Vilsbiburg mit 85 Prozent bewertet. In Stadt und Landkreis Landshut gab es 2014 insgesamt 125 Hausärzte.[90]
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der aktuell gültigen Kfz-Kennzeichen das Kürzel LA zugewiesen. Es ist auch Unterscheidungskennzeichen für die kreisfreie Stadt Landshut. Für den Landkreis Landshut sind die Buchstabenfolgen AA bis ZZ und die Zahlenfolgen 100 bis 999 sowie 5000 bis 9999 vorgesehen, ebenso Kennzeichen, die mindestens einen der Buchstaben B, F, G, I, O oder Q enthalten. Auf die Stadt Landshut entfallen die sonstigen Buchstabenkombinationen und Zahlenfolgen.
Bis in die 1990er Jahre erhielten Fahrzeuge aus den Altkreisen besondere Erkennungsnummern:
Gebiet
Buchstaben
Zahlen
Altkreis Landshut
AA bis CZ
100 bis 999
HA bis HN
JA bis JZ
LA, LH, LL
Altkreis Vilsbiburg
DA bis DZ
HP bis HZ
LD, LJ
Altkreis Rottenburg an der Laaber
EA bis EZ
KA, KC
LC, LE
Seit dem 25. Juli 2014 sind auch die Unterscheidungszeichen MAI, MAL, ROL und VIB erhältlich, die den Altlandkreisen Mainburg, Mallersdorf, Rottenburg a.d. Laaber und Vilsbiburg entstammen, welche bei der Gebietsreform 1972 teilweise im Landkreis Landshut aufgegangen sind.
Literatur
Landratsamt Landshut: Der Landkreis Landshut. Landshut 1996.
Landratsamt Landshut: Landkreis Landshut – Eine Informations- und Image-Broschüre des Landratsamtes Landshut. 2. überarbeitete und aktualisierte Auflage, Landshut Mai 2005.
Johann Schober (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Landshut – Teil I. 2. überarbeitete Auflage, Maristen Druck und Verlag GmbH, Furth 1996.
Johann Schober (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Landshut – Teil II. 1. Auflage, Maristen Druck und Verlag GmbH, Furth 1997.
Johann Schober und Bernhard Stör: „Die mundartlichen Formen der Siedlungsnamen in Stadt und Landkreis Landshut“, in „Blätter für oberdeutsche Namenforschung“, 53. Jahrgang (2016), S. 90–230, ISSN0172-0872
↑Landshuter Zeitung: Vier Gigawatt „nicht akzeptabel“, 3./4. Oktober 2019.
↑Regionaler Planungsverband Landshut: Vorlage an den Planungsausschuss des Regionalen Planungsverbandes Landshut – TOP 3.1: …Verordnung zur Änderung des Regionalplans Landshut; Aufstellung eines Kapitels B VI Energie/Teilbereich Wind – Beschluss über ein ergänzendes Anhörungsverfahren Drucksache Nr. 3.1/11. April 2013 (Memento vom 31. Oktober 2013 im Internet Archive). PDF. Online auf region.landshut.org.
↑Regionaler Planungsverband Landshut: Vorlage an den Planungsausschuss des Regionalen Planungsverbandes Landshut – TOP 3.1: …Verordnung zur Änderung des Regionalplans Landshut; Aufstellung eines Kapitels B VI Energie/Teilbereich Wind – Beschluss über ein ergänzendes Anhörungsverfahren Drucksache Nr. 3.1/9. Juli 2013 (Memento vom 31. Oktober 2013 im Internet Archive). PDF. Online auf region.landshut.org.
↑Regionaler Planungsverband Landshut: Regionalplan Kapitel B VI - Energie, 8. Februar 2014.
↑Landshuter Zeitung: Doch kein Windrad bei Birken, 7. Juli 2016.
↑Landshuter Zeitung: Gelungenes Projekt ist genehmigt, 16. Januar 2017.
↑Landshuter Zeitung: Wer Wind einfängt, erntet Strom, 29. August 2015.
↑Landshuter Wochenblatt: Windrad: Erste Testläufe in dieser Woche, 1. Februar 2017.
↑Landshuter Wochenblatt: Trotz 10H-Regelung: Das Windrad in Pfettrach wird jetzt gebaut, 23. Oktober 2019
↑Landshuter Zeitung: Ökologie und der Infraschall, 20. September 2014.
↑Landshuter Wochenblatt: Pfettracher Windkraft-Streit bedroht etliche Windkraftanlagen, 11. September 2019.
↑Landratsamt Landshut: Landkreis Landshut – Eine Informations- und Image-Broschüre des Landratsamtes Landshut. 2. überarbeitete und aktualisierte Auflage, Landshut Mai 2005, S. 47 ff.
↑Landratsamt Landshut: Landkreis Landshut – Eine Informations- und Image-Broschüre des Landratsamtes Landshut. 2. überarbeitete und aktualisierte Auflage, Landshut Mai 2005, S. 39 ff.
↑Landshuter Zeitung: Was tun, wenn kein Arzt mehr vor Ort ist?, 26. Juli 2014.