Der Pfauenaugenbuntbarsch kann eine Gesamtlänge von bis zu 45 Zentimetern und ein Gewicht von ca. 1,5 Kilogramm erreichen. Sein Körper ist schlank, seitlich leicht abgeflacht und oval. Der Kopf ist stumpf und besitzt ein sehr großes Maul mit stark ausgeprägten Lippen. Der Unterkiefer steht vor.
Die Rückenflosse hat 11 bis 14 Hart- und 19 bis 21 Weichstrahlen, die Afterflosse drei Hart- und 15 bis 17 Weichstrahlen.
Der Körper des Pfauenaugenbuntbarsches weist eine dunkelgrüne bis graue Grundfärbung auf. Von der Körpermitte bis zum Bauch und Kinnbereich bedecken den Körper unregelmäßige Flecke und Streifen, die rötlich braun bis glänzend orangerot gefärbt sein können. Die unpaarigen Flossen können rötlich bis orangerot gesäumt sein. An der Basis der Rückenflosse können unterschiedlich große, hell umrandete schwarze Augenflecke auftreten. Im oberen Teil des Schwanzflossenansatzes befindet sich ein markanter, meist rot oder orangerot umrandeter Augenfleck, das namensgebende „Pfauenauge“.
Astronotus ocellatus zählt zu den chaetobranchinen Buntbarschen, weil er über deutlich vergrößerte Mikro-Kiemenrechen verfügt. Seine Kiefer sind stark bezahnt und von kräftiger Muskulatur umgeben. Das weist auf eine hauptsächliche Ernährung mit Fischen und Schnecken hin.
Pfauenaugenbuntbarsche sind paarbildende Substratlaicher. Ihre bis zu 2000 hirsekorngroßen Eier sind gelblich und verlieren nach etwa einem Tag jede Färbung. Die nach zwei bis drei Tagen schlüpfenden Larven sind relativ klein und verfügen über drei Kopfdrüsen, mit deren klebrigem Sekret sie sich an Substraten festhalten können, wenn sie von der Wasserströmung erfasst werden. Die Larven schwimmen nach etwa fünf Tagen frei und entwickeln sich schnell. Eine Besonderheit aller Astronotus ist das Jugendkleid mit weißlicher Streifenzeichnung auf schokoladebraunem Grund.
Bis sich der schwedische Ichthyologe Sven Kullander mit diesen Fischen befasste, ging man davon aus, dass Astronotus eine monotypische Gattung sei, deren einzige Art nach Agassiz mehrfach von weiteren Autoren beschrieben worden war.[1] Kullander zeigt jedoch auf, dass die Gattung über mehrere, teilweise noch nicht beschriebene Arten verfügt. Wissenschaftlich anerkannt sind bislang jedoch nur Astronotus ocellatus, die Typusart Astronotus crassipinnis (Heckel 1840) und Astronotus mikoljii Lozano, Lasso-Alcalá, Bittencourt, Taphorn, Perez & Farias 2022.[2]
Aus diesem Grund ist es sehr schwierig, lebende Exemplare richtig zu determinieren. Auch die in diesem Artikel abgebildeten Individuen können nicht sicher zugeordnet werden.
Bedeutung für den Menschen
Großcichliden sind in ihren Heimatgebieten wichtige und regelmäßig befischte Nahrungsmittel. Darüber hinaus sind Pfauenaugenbuntbarsche seit ihrem Erstimport – 1929 durch die Tierhandelsfirma Scholze & Poetzschke, Berlin – beliebte Aquarienfische von auf Großcichliden spezialisierten Liebhabern, die überwiegend in der Deutschen Cichliden-Gesellschaft (DCG) organisiert sind. Seit den 1970er Jahren existieren verschieden gefärbte und auch schleierflossige Zuchtformen.
Literatur
W. E. Engelmann: Zootierhaltung – Tiere in menschlicher Obhut – Fische. Verlag Harri Deutsch, 1. Auflage, 2005.
R. Stawikowski, U. Werner: Die Buntbarsche Amerikas I. 1998.
W. Staeck, H. Linke: Amerikanische Cichliden II – Große Cichliden – Ein Handbuch für Bestimmung, Pflege und Zucht. 1992.
K. H. Lüling: Südamerikanische Fische und ihr Lebensraum. 1973.
S. Hutchinson, C. Gsänger, G. Lehari, R. Weinberger: Die Enzyklopädie der Fische. 2008.
↑Kullander, S. O. (1986): Cichlid fishes of the Amazon River drainage of Peru. Swedish Museum of Natural History. 1–431.
↑Alfredo Perez Lozano, Oscar M. Lasso-Alcalá, Pedro S. Bittencourt, Donald C. Taphorn, Nayibe Perez, Izeni Pires Farias: A new species of Astronotus (Teleostei, Cichlidae) from the Orinoco River and Gulf of Paria basins, northern South America. In: ZooKeys. Band1113, 18. Juli 2022, ISSN1313-2970, S.111–152, doi:10.3897/zookeys.1113.81240 (pensoft.net [abgerufen am 12. Dezember 2024]).