Das breitgelagerte, fünfjochige Langhaus mit eingestellten Strebepfeilern – südseitig auch nach außen vortretenden Strebepfeilern – mit vorgelegten Runddiensten auf Basen trägt ein Sternrippengewölbe. Der Fronbogen ist ein eingeschnürter Spitzbogen. Das romanische Chorquadrat ist von einem Kreuzrippengewölbe mit Halbrunddiensten überspannt, die nahe dem Boden ansetzen. An das Chorquadrat schließt gegen Osten ein einjochiger, gotischer Chor mit einem Kreuzrippengewölbe auf Konsolen und einem Fünfachtelschluss. Im Chor befindet sich eine gotische Sessionsnische mit einem Abhängling, Maßwerkfenster und Strebepfeiler. Die Schlusssteine der Gewölbe sind rund. Die gotischen Langhausfenster (ohne Maßwerk) haben Glasscheiben aus 1926 bis 1931. Die dreiachsige, netzrippenunterwölbte Westempore steht auf zwei Achteckpfeilern und springt mittig leicht zurück. Der mächtige romanische Chorquadratturm hat einen neugotischen Aufbau mit einem reich ausgeformten Spitzhelm. Das profilierte Südportal hat einen Spitzbogen. Das Sakristeiportal hat eine Tür mit einem Eisenplattenbeschlag in einem Schulterportalbogen. Die Sakristei, nördlich an das Chorquadrat angeschlossen, hat ein gotisches Kreuzgratgewölbte und einen Dreiachtelschluss. Im nördlichen Chorwinkel der Sakristei ist ein Treppentürmchen. Eine weitere Spindeltreppe befindet sich in der Nordwestecke des Langhauses als Aufgang zur Westempore.
Ausstattung
Der neugotische Hochaltar aus 1876 entstand nach einem Entwurf des Bildhauers August Krumholz. Das ehemalige Hochaltarbild der Kreuzigung ist mit Joh. Löderwasch Pinxit 1806 bezeichnet. Der runde, zwölfmal gekerbte Taufstein aus dem 16. Jahrhundert hat einen sechseckigen Sockel. Wappensteine zeigen innen: Jörg Schwarcz (16. Jahrhundert), Joh. Seyfried von Gabelkhoven, gestorben 1707; außen: Franz Anton Weeßenthall, gestorben 1757, mit einem Kruzifix und dem hl. Franziskus unter einem Baldachin.
Die Orgel hat neugotische Formen. Es gibt eine Glocke aus 1533.
Karner
Südlich der Pfarrkirche auf der Höhe des Chores steht der ehemalige Karner, welcher seit 1952 als Kriegergedächtnisstätte dient. Das Rechteckgebäude mit einem Dreiachtelschluss im Osten hat eine rezente Holzdecke. Die Glasfenster schuf 1951 der Glasmaler F. Felfer. Die Plastik schuf der Bildhauer K. Gollner.
Literatur
Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Steiermark (ohne Graz) 1982. Fohnsdorf, Pfarrkirche hl. Rupert, mit Grundrissdarstellung, Karner, S. 104–105.
↑Thomas Wendt: Fohnsdorf, St. Fohnsdorf, St. Rupert Kirche, Chorturm erbaut im 12. Jahrhundert, Langhaus neu erbaut im 15. Jahrhundert (03.10.2013). In: staedte-fotos.de. Thomas Wendt, 3. Oktober 2013, S. 1, abgerufen am 6. Dezember 2016.