Permingeatit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem und konnte bisher nur in Form von mikroskopisch kleinen Körnern und Einschlüssen in Hakit gefunden werden. Permingeatit ist in jeder Form undurchsichtig (opak) und zeigt auf polierten Flächen eine hellbräunlichrosa Farbe.
Erstmals entdeckt wurde Permingeatit in einem Carbonat-Gang in der Uranlagerstätte Předbořice[6] (Predborice) nahe dem gleichnamigen Ort in der Gemeinde Kovářov im tschechischen Okres Písek.[7] Analysiert und erstbeschrieben wurde das Mineral durch Zdenek Johan, Paul Picot, Roland Pierrot, Milan Kvaček, die es nach dem französischen Mineralogen François Permingeat (1917–1988) benannten.
Das Mineralogenteam sandte seine Untersuchungsergebnisse und den gewählten Namen 1971 zur Prüfung an die International Mineralogical Association (interne Eingangs-Nr. der IMA: 1971-003[1]), die den Permingeatit noch im gleichen Jahr als eigenständige Mineralart anerkannte. Ebenfalls im gleichen Jahr erfolgte die Publikation der Erstbeschreibung im französischen Fachmagazin Bulletin de la Société Française de Minéralogie et de Cristallographie. Offiziell bestätigt wurde die Anerkennung 1972 mit der Publikation der New mineral names im Fachmagazin American Mineralogist.
Die von der IMA zuletzt 2009 aktualisierte[10]9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Permingeatit ebenfalls in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“, dort allerdings in die Abteilung der Sulfarsenate ein. Diese Abteilung ist zudem weiter unterteilt nach der Kristallstruktur, so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau in der Unterabteilung der „Sulfarsenate mit (As,Sb)S4-Tetraedern“ zu finden ist, wo es zusammen mit Barquillit, Briartit, Famatinit und Luzonit die „Luzonitgruppe“ mit der System-Nr. 2.KA.10 bildet.
Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Permingeatit in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort in die Abteilung der „Sulfidminerale“ ein. Hier ist er zusammen mit Famatinit und Luzonit in der „Luzonitgruppe“ mit der System-Nr. 03.02.02 innerhalb der Unterabteilung „Sulfosalze mit dem Verhältnis z/y = 4 und der Zusammensetzung (A+)i(A2+)j[ByCz], A = Metalle, B = Halbmetalle, C = Nichtmetalle“ zu finden.
Außer an seiner Typlokalität Předbořice in Südböhmen konnte das Mineral in Tschechien bisher nur noch in den Uranlagerstätten „11A“ bei Bytíz und „16“ bei Háje in der Gemeinde Háje u Příbramě (Mittelböhmen) sowie in den Urangruben „Bukau“ (auch Bukov) und „Peterswald“ (Petrovice) in der Gemeinde Rožná (Žďár nad Sázavou) im Hochland.
Der bisher einzige deutsche Fundort ist das Lagerstättenrevier Schlema-Alberoda im sächsischen Erzgebirgskreis.
Der einzige weitere bisher dokumentierte Fundort (Stand 2022) ist eine Kupfer-Molybdän-Lageerstätte im Gebiet um Tsogttsetsii in der Provinz Süd-Gobi der Mongolei.[11]
Zdenek Johan, Paul Picot, Roland Pierrot, Milan Kvaček: La permingeatite Cu3SbSe4, un nouveau minéral du groupe de la luzonite. In: Bulletin de la Société Française de Minéralogie et de Cristallographie. Band94, 1971, S.162–165 (französisch, rruff.info [PDF; 295kB; abgerufen am 21. Dezember 2022]).
Michael Fleischer: New mineral names. In: American Mineralogist. Band57, 1972, S.1552–1561 (englisch, rruff.info [PDF; 742kB; abgerufen am 21. Dezember 2022]).
A. Pfitzner: Crystal structure of tricopper tetraselenoantimonate (V), Cu3SbSe4. In: Zeitschrift für Kristallographie. Band209, 1994, S.685, doi:10.1524/zkri.1994.209.8.685 (englisch).
Chongyin Yang, Fuqiang Huang, Liming Wu, Ke Xu: New stannite-like p-type thermoelectric material Cu3SbSe4. In: Journal of Physics D: Applied Physics. Band44, Nr.29, 2011, doi:10.1088/0022-3727/44/29/295404 (englisch).
Pavel Škácha, Elena Buixaderas, Jakub Plášil, Jiří Sejkora, Viktor Goliáš, Vojtěch Vlček: Permingeatite, Cu3SbSe4, from Příbram (Czech Republic): Description and Raman spectroscopy investigations of the luzonite-subgroup of minerals. In: The Canadian Mineralogist. Band52, 2014, S.501–511, doi:10.3749/canmin.52.3.501 (englisch, rruff.info [PDF; 2,4MB; abgerufen am 21. Dezember 2022]).
↑ abcdeHugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S.79.
↑ abc
Permingeatite. In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America. 2001 (englisch, handbookofmineralogy.org [PDF; 49kB; abgerufen am 21. Dezember 2022]).
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Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. Alle Mineralien von A – Z und ihre Eigenschaften. Stand 03/2018. 7., vollkommen neu bearbeitete und ergänzte Auflage. Weise, München 2018, ISBN 978-3-921656-83-9.