Klockmannit ist in jeder Form undurchsichtig und kommt überwiegend in Form körniger Mineral-Aggregate von schiefergrauer, metallisch glänzender Farbe vor, wobei einige der Körner auch einen dünn- bis dicktafeliges Habitus annehmen können.
Während seiner Zeit als Lehrstuhlinhaber an der Technischen Hochschule Aachen untersuchte Paul Ramdohr 1928 unter anderem auch das dort gelagerte Typmaterial des von Friedrich Klockmann als Umangit (Cu3Se2) aus der Sierra de Umango in der argentinischen Provinz La Rioja bezeichneten Minerals. Bei der erzmikroskopischen Analyse musste Ramdohr aber zu seinem Erstaunen feststellen, dass das Material weder die für Umangit als typisch beschriebene rötlichviolette Farbe noch dessen Zusammensetzung aufwies. Statt rötlichviolett zeigte das Mineral eine schieferartig graublaue Farbe und die Zusammensetzung wurde mit CuSe bestimmt. Neben der Aachener Mineralprobe bestand überdies auch ein Teil des „Umangits“ in den Sammlungen der Bergakademie Clausthal aus der als neues Mineral erkannten Substanz.[5]
Ramdohr entschied nach einiger Überlegung, dass die Klockmannsche Originalbeschreibung des Umangits mit der Zusammensetzung Cu3Se2 weiterbestehen sollte und wählte für das neue Mineral mit der Zusammensetzung CuSe den Namen Klockmannit anlässlich des 70. Geburtstags von Klockmann.[5]
Klassifikation
In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Klockmannit zur Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort zur Abteilung der „(Sulfide mit dem Stoffmengenverhältnis) Metall : Schwefel, Selen, Tellur = 1:1“, wo er zusammen mit Covellin, Idait und Nukundamit eine eigenständige Gruppe bildete.
An der Luft läuft Klockmannit rasch an und wird matt. In reflektierendem Licht zeigt das Mineral eine starke optische Anisotropie sowie starken Pleochroismus von bräunlichgrau zu grauweiß.[6][7]
Als seltene Mineralbildung konnte Klockmannit nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden, wobei bisher rund 60 Fundorte als bekannt gelten.[8] Neben seiner Typlokalität Sierra de Umango fand man das Mineral in Argentinien noch an mehreren Orten in der Provinz La Rioja sowie in der Sierra de Cacheuta in der Provinz Mendoza.
↑ abcHugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. Chemical-structural Mineral Classification System. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S.76.
↑ abKlockmannite, In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America, 2001 (PDF 57,8 kB)
↑ ab
Paul Ramdohr: Klockmannit, ein neues natürliches Kupferselenid. In: Centralblatt für Mineralogie, Geologie und Paläontologie. 1928, S. 225–232 (PDF 768 kB)
↑
Helmut Schröcke, Karl-Ludwig Weiner: Mineralogie. Ein Lehrbuch auf systematischer Grundlage. de Gruyter, Berlin; New York 1981, ISBN 3-11-006823-0, S.226.