Crookesit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“ (einschließlich Selenide, Telluride, Arsenide, Antimonide, Bismutide, Sulfarsenite, Sulfantimonite, Sulfbismuthite) mit der chemischen Zusammensetzung Cu7TlSe4[2] und ist damit ein Kupfer-Thallium-Selenid, das strukturell mit den Sulfidmineralen verwandt ist.
Crookesit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem, konnte jedoch bisher nur in Form feinverteilter Einschlüsse, körniger Aggregate oder kleiner Äderchen von bleigrauer bis bläulichgrauer Farbe gefunden werden. Er ist in jeder Form undurchsichtig (opak) und weist einen metallischen Glanz auf.
Das Mineral wurde erstmals in der Erzlagerstätte der Grube „Skrikerum“ nahe Valdemarsvik in der schwedischen Provinz Östergötlands län entdeckt und 1867 von Adolf Erik Nordenskiöld[5] beschrieben. Benannt ist es nach dem Entdecker des chemischen Elementes Thallium, Sir William Crookes.
Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Crookesit ebenfalls in die Abteilung der „Metallsulfide, M : S > 1 : 1 (hauptsächlich 2 : 1)“ ein. Diese ist allerdings weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metalle, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „mit Quecksilber (Hg), Thallium (Tl)“ zu finden ist, wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 2.BD.50 bildet.
Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Crookesit in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort in die Abteilung der „Sulfidminerale“ ein. Hier ist er zusammen mit Sabatierit in der unbenannten Gruppe 02.04.12 innerhalb der Unterabteilung „Sulfide – einschließlich Seleniden und Telluriden – mit der Zusammensetzung AmBnXp, mit (m+n) : p = 2 : 1“ zu finden.
Als seltene Mineralbildung konnte Crookesit nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden, wobei bisher (Stand 2013) rund 10 Fundorte als bekannt gelten.[6] Seine Typlokalität „Skrikerum“ nahe Valdemarsvik ist dabei der bisher einzige bekannte Fundort in Schweden.
In der Schweiz konnte das Mineral in Gesteinsproben bei einer von der Nagra durchgeführten Bohrung nahe Kaisten sowie bei einer Probebohrung in einer „Redbed“-Lagerstätte (durch fein verteilten Hämatit intensiv rot gefärbtes Sand- oder Tongestein) bei Weierfeld nahe Rheinfelden im Kanton Aargau nachgewiesen werden.
A. E. Nordenskiöld: Sur les minéraux sélénifères et thallifères de Skrikerum. In: Bulletin Mensuel de la Société Chimique de Paris. Band7, 1867, S.409–414 (rruff.info [PDF; 389kB; abgerufen am 19. März 2018]).
J. W. Early: Description and synthesis of the selenide minerals. In: American Mineralogist. Band35, 1950, S.337–364 (rruff.info [PDF; 1,9MB; abgerufen am 19. März 2018]).
↑ abcdeHugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. Chemical-structural Mineral Classification System. 9. Auflage. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S.73.
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Crookesite. In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America. 2001 (handbookofmineralogy.org [PDF; 61kB; abgerufen am 19. März 2018]).