Die Papstwahl fand am 8. März 1144 unmittelbar nach dem Tod von Papst Coelestin II., nach nur fünfmonatigem Pontifikat, in Rom statt und endete am folgenden Tag. Die Wahl fand im Schatten einer Revolution um die weltliche Herrschaft der Stadt Rom statt.[1][2] Coelestin II. hatte niemals die volle Kontrolle über die Stadt erlangt. Außerdem musste er den Forderungen von König Roger II. von Sizilien entgegentreten.[3] Dieses Problem blieb bestehen, da er sich weigerte, die von Innozenz II. bestätigten Privilegien ebenfalls zu bestätigen.[4]
Die in Rom anwesenden Kardinäle wählten Kardinal Gerardo Caccianemici, Kardinalpriester von Santa Croce in Gerusalemme und ehemaligen Regularkanoniker von San Frediano di Lucca. Ort und Datum der Wahl ist nicht überliefert.[5] Da der Gewählte Kanzler des heiligen Stuhls und ein enger Mitarbeiter von Innozenz II. und Coelestin II. war, sollte nach dem Willen der Kardinäle die Politik der Kaisernähe und des Kampfes gegen König Roger II. fortgesetzt werden.[6] Der Gewählte nahm den Namen Lucius II. an und erhielt am 12. März 1144 die Bischofsweihe von Alberic de Beauvais, dem Bischof von Ostia.[7]
Kardinäle
Das Kardinalskollegium umfasste im März 1144 neununddreißig Kardinäle.[8] Aufgrund der Signaturen auf den päpstlichen Bullen 1144[9] und den verfügbaren Daten über die Mission der Kardinäle haben nicht mehr als sechsunddreißig an der Wahl teilgenommen:
↑Rekonstruktion basiert auf Brixius, S. 22 Anmerkung 4 mit folgenden Korrekturen: Bischof Rodolfo von Orte wurde ausgeschlossen, weil er zu dieser Zeit kein Kardinal war (Zenker, S. 52–53). Außerdem weist Brixius darauf hin, dass auch Bernardo da Pisa, der spätere Papst Eugen III., dem Kardinalskollegium angehörte (ähnlich Zenker, S. 184–187), aber siehe M. Horn: Studien zur Geschichte Papst Eugens III.(1145–1153), Peter Lang Verlag 1992, S. 42–45.
↑Mary Stroll, The Medieval Abbey of Farfa: Target of Papal und Imperial Ambitions, BRILL 1997, S. 254
↑Bruno W. Häuptli: Victor IV. (Victor V., Ottaviano de’ Monticelli), Gegenpapst 1159–1164. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 23, Bautz, Nordhausen 2004, ISBN 3-88309-155-3, Sp. 1533–1536.; Er unterschrieb keine Päpstlichen Bullen zwischen 19. Februar und 14. Mai 1144 (Jaffé, S. 1 und 7)