Der älteste erhalten gebliebene urkundliche Nachweis belegt den Ort Amenowa erstmals um das Jahr 1130. Mit den um 1130 genannten Orten Amenowa und Amenowa sind Ober-Amönau, heute Oberndorf, und Nieder-Amönau, heute Amönau, gemeint.[2]
Zum 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Oberndorf im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Wetter (Hessen-Nassau) (damaliger Name der Stadt) eingegliedert.[3][4]
Für den Ortsteil Oberndorf, wie für alle Ortsteile von Wetter, wurde ein Ortsbezirk eingerichtet.[5]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Oberndorf angehört(e):[2][6]
ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg, Stadt Wetter (Hessen)[Anm. 3]
ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf, Stadt Wetter (Hessen)
ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Marburg-Biedenkopf, Stadt Wetter (Hessen)
Gerichte seit 1821
Mit Edikt vom 29. Juni 1821 wurden in Kurhessen Verwaltung und Justiz endgültig getrennt. Der Kreis Marburg war für die Verwaltung und das Justizamt Wetter war als Gericht in erster Instanz für Oberndorf zuständig.[11] Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen 1866 erfolgte am 1. September 1867 die Umbenennung des bisherigen Justizamtes in Amtsgericht Wetter.[12][13] Auch mit dem Inkrafttreten des Gerichtsverfassungsgesetzes (GVG) 1877 blieb das Amtsgericht bestehen. 1943 wurde das Amtsgericht Zweigstelle des Amtsgerichts Marburg und 1946 wurde auch die Zweigstelle geschlossen. Der Bezirk des Amtsgerichts Wetter ging im Bezirk des Amtsgerichts Marburg auf.
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Oberndorf 147 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 27 Einwohner unter 18 Jahren, 57 zwischen 18 und 49, 78 zwischen 50 und 64 und 60 Einwohner waren älter.[14] Die Einwohner lebten in 57 Haushalten. Davon waren 12 Singlehaushalte, 18 Paare ohne Kinder und 21 Paare mit Kindern, sowie 3 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 12 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 36 Haushaltungen leben keine Senioren.[14]
153 Einwohner (Familien: 25 nutzungsberechtigte Ortsbürger)
Oberndorf: Einwohnerzahlen von 1744 bis 2020
Jahr
Einwohner
1744
90
1800
?
1820
146
1834
158
1840
150
1846
161
1852
158
1858
161
1864
162
1871
147
1875
144
1885
142
1895
153
1905
129
1910
129
1925
123
1939
136
1946
173
1950
178
1956
159
1961
160
1967
158
1976
149
1985
?
1995
150
2005
?
2011
147
2015
147
2020
138
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[2]; Städteatlas Hessen[16]; Stadt Wetter[17]; Zensus 2011[14]
Familien: 14 Ackerleute, ein Leineweber, ein Wagner, ein Schmied.
• 1838:
Familien: 21 Ackerbau, drei Gewerbe, ein Tagelöhner.
• 1961:
Erwerbspersonen: 63 Land- und Forstwirtschaft, 15 Produzierendes Gewerbe, 6 Handel und Verkehr, 5 Dienstleistungen und Sonstiges.
Politik
Für Oberndorf besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Oberndorf) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[5] Der Ortsbeirat für den Ortsbezirk Wetter besteht aus drei Mitgliedern. Die Wahlbeteiligung zur Wahl des Ortsbeirats bei der Kommunalwahl 2021 betrug 67,39 %. Alle Kandidaten gehörten der „Bürgerliste“ an.[18] Der Ortsbeirat wählte Markus Freiling zum Ortsvorsteher.[19]
Infrastruktur
In Oberndorf gibt es einige Ferienwohnungen und eine Mosterei.
Eine Besonderheit ist die ortseigene Freiwillige Feuerwehr, die sowohl für den Ort selbst als auch für die umliegenden Orte einen wichtigen Faktor des Schutzes bei Gefahren darstellt.
↑Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 22. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr.2, S.47, Punkt 50 Abs. 1 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8MB]).
↑
Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S.123f. (online bei Google Books).
↑Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 73 f.
↑
Neueste Kunde von Meklenburg, Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und den freien Städten, aus den besten Quellen bearbeitet. im Verlage des G. H. G. privil. Landes-Industrie-Comptouts., Weimar 1823, S.158ff. (online bei HathiTrust’s digital library).
↑Verordnung über die Gerichtsverfassung in vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf vom 19. Juni 1867. (PrGS 1867, S. 1085–1094)
↑
Johann Daniel Albrecht Höck: Statistik und Topographie des Kurfürstenthums Hessen nach der neuesten Eintheilung. T. Fischer, Kassel 1842, S.215 (online bei HathiTrust’s digital library).