Das Schutzgebiet weist eine große Anzahl von Lebensraumtypen auf. Verantwortlich sind dafür die zahlreichen Höhenstufe, die in dem Gebiet liegen, die geographische Lage am Rand der Alpen und die Nähe des Gardasees, die sich auf die klimatischen Bedingungen auswirken. Aufgrund dessen, dass der Bergrücken des Monte Baldo während der Kaltzeiten des Pleistozän eisfrei blieb, bildet er das Habitat mehrerer Endemiten.[1] Die Vegetationslandschaft ist zudem das Ergebnis eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen alm- und forstwirtschaftlicher Nutzung sowie naturbelassener Bereiche. Im Spätsommer und Herbst liegt das Schutzgebiet an der Zugroute vieler Zugvogelarten.[2]
FFH-Lebensraumtypen
Im FFH-Gebiet Monte Baldo di Brentonico sind nach Anhang I der FFH-Richtlinie folgende schützenswerte Lebensraumtypen verzeichnet:[3]
Montane bis alpine bodensaure Fichtenwälder (Vaccinio-Piceetea)
Arten
Besonders schützenswerte Arten
Vögel
Das Schutzgebiet weist insbesondere zahlreiche Vogelarten auf, darunter auch einige die gemäß Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie besonders geschützt sind, weil deren Bestand stark gefährdet ist oder sie nur in einem sehr begrenzten Bereich wie in den Alpen vorkommen. Folgende Arten, die im Anhang I der Vogelschutzrichtlinie der EU gelistet sind, sind im FFH-Gebiet Monte Baldo di Brentonico anzutreffen. Einige Arten rasten oder überwintern nur in dem Schutzgebiet. Die mit einem (b) gekennzeichneten Arten brüten hier:[3]
Das Schutzgebiet ist durch zunehmenden anthropogenen Druck bedroht, insbesondere durch Freizeitaktivitäten wie Wandern oder Mountainbiken. Die betrifft sowohl die Fauna als auch die Flora. Vor allem in den touristisch erschlossenen Bereichen, sollten Wanderer und Mountainbiker auf extra ausgeschilderte Strecken geleitet werden. Jede Art von Störungen in der Nähe von Brut- und Balzplätzen besonders gefährdeter Arten, wie dem Auerhuhn, sind zu vermeiden. Kein weiterer Ausbau von Infrastrukturen, wie Straßen, Wegen, Aufstiegsanlagen oder Kletterwänden vor allem in der Nähe der Habitate von Endemiten oder Brutplätzen. Auch der Zugang zu den touristisch nicht erschlossenen Höhlen ist mit der Anbringung von Sperren zu regulieren. Die Verbuschung der Rasenflächen ist durch den Erhalt einer ausgewogenen, nicht auf eng begrenzte Bereiche beschränkte Weidewirtschaft zu begegnen.[4]
Literatur
Comunità Alto Garda e Ledro (Hrsg.): Le aree protette nel territorio della comunità Alto Garda e Ledro. Comunità Alto Garda e Ledro, Riva del Garda, o. J.