Ministerium für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie (Japan)
Das Monbu-Kagaku-shō (japanisch文部科学省, alternative Romanisierung Mombu-kagaku-shō, deutsch „Kultus- und Wissenschaftsministerium“, abgekürzt 文科省Monkashō; englischMinistry of Education, Culture, Sports, Science and Technology, abgekürzt MEXT; deutsch „Ministerium für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie“) ist ein Ministerium der japanischenZentralregierung.
Das Ministerium entstand in der Restrukturierung der japanischen Ministerien im Januar 2001 aus der Zusammenlegung des Monbu-shō (文部省, „Kultusministerium“; englisch Ministry of Education, Science and Culture, oft nur Ministry of Education) und der „Behörde für Wissenschaft und Technologie“ (科学技術庁, Kagaku-Gijutsu-chō, englisch Science and Technology Agency, nicht zu verwechseln mit der Kagaku gijutsu shinkō kikō, „Organisation zur Förderung von Wissenschaft und Technologie“, englisch Japan Science and Technology Agency).
Das Ministerium ist neben dem Sekretariat des Ministers in sieben Sachabteilungen gegliedert, von denen drei für das Bildungssystem, drei für Wissenschaft und Technologie und eine für Sport und Jugend verantwortlich sind. Außerdem ist die Behörde für kulturelle Angelegenheiten dem Ministerium angegliedert. Eine Reihe weiterer Ämter und Behörden stehen unter Aufsicht des MEXT, darunter das Nationale Forschungsinstitut für Bildungspolitik (国立教育政策研究所, Kokuritsu Kyōiku Seisaku Kenkyūjo). Zum 31. März 2009 verfügte das Ministerium über 2.192 Mitarbeiter, davon 235 in der Behörde für kulturelle Angelegenheiten.[1] Im Fiskaljahr 2005 hatte das MEXT ein Budget von 5,7 Billionen Yen (rund 34 Mrd. Euro), das waren sieben Prozent des gesamten Haushalts und 11,8 % der sachgebundenen Ausgaben.
Das Vorläuferministerium, das Monbu-shō, wurde am 18. Juni 1871 gegründet und war innerhalb der Regierung für Wissenschaft und Erziehung zuständig. Das Amt befand sich zunächst auf dem Gelände des Konfuzius-Tempels Yushima Seidō im Stadtteil Kanda von Tokio. Erster Amtsinhaber war Ōki Takato (1832–1899), der als einer der „Sechs großen Erzieher der Meiji-Zeit“ (明治六大教育家, Meiji roku dai-kyōiku-ka) in die japanische Geschichte eingegangen ist. Bei der Einrichtung des Kabinetts 1885 wurde Mori Arinori, auch einer der erwähnten Sechs, erster Kultusminister. Neben der Einrichtung eines modernen Schulsystems organisierte das Ministerium, beginnend mit der Universität Tokio, den Aufbau von zunächst fünf weiteren Universitäten (Kyoto, Osaka, Nagoya, Fukuoka und Sapporo), die heute zu den weltweit führenden gehören.
Das Monbushō spielte vor dem Ende des Pazifikkriegs neben dem Innenministerium eine zentrale Rolle in der Verbreitung des Staats-Shintō. Außerdem war es für das Bildungssystem und somit für die nationalistische Erziehung während der Herrschaft der Taisei Yokusankai im Zweiten Weltkrieg verantwortlich.
Zugeordnete Organisationen
Dem Ministerium sind zahlreiche Außenstellen, Behörden, und Forschungseinrichtungen zugeordnet.
als „Außenstelle“ (gaikyoku)
Bunka-chō, „Kulturbehörde“, engl. Agency for Cultural Affairs
Sports-chō (スポーツ庁), „Sportbehörde“, engl. Japan Sports Agency, 2015 eingerichtet
*: mit einem zuständigen Minister für besondere Aufgaben beim Kabinettsamt im Kabinett vertreten **: per Sondergesetz durch einen Minister im Kabinett vertreten ***: per Verfassung unabhängig vom Kabinett