Der Kunstverein wurde 1953 gegründet. Er entstand aus einem „Künstlerkreis“, in dem sich Künstler der Stadt, zum Beispiel der bekannte Maler Franz Frank, zusammengefunden hatten, um nach dem Zweiten Weltkrieg eine Plattform zur Kommunikation und einen Raum für Ausstellungen zu schaffen. Zu den Mitbegründern zählte auch der ehemalige Marburger OberbürgermeisterEugen Siebecke, der selbst malte.[1] Im Jahr 1958 wurde das erste Ausstellungshaus des Kunstvereins Am Markt 16 in der Marburger Oberstadt oberhalb des Rathauses eröffnet. 1978 wurde die Ausstellungsfläche um das Obergeschoss des Gebäudes erweitert. Im Jahr 2000 wurde die neue Marburger Kunsthalle des Kunstvereins am Gerhard-Jahn-Platz 5, auf dem Gelände des ehemaligen Schlachthofes, eröffnet. Im alten Gebäude Am Markt befindet sich nun das „Haus der Romantik e. V.“, das an die Zeitepoche der Romantik in Marburg erinnern soll.
Der Kunstverein ist auch organisatorisch verantwortlich für die in zahlreichen Gebäuden der Kernstadt stattfindende Marburger Nacht der Kunst. Seit 2009 findet dieses zentrale Ereignis der lokalen Kunstszene nicht mehr im November, sondern im Juni statt.
Der Kunstverein hat derzeit (Stand: 2018) ca. 600 Mitglieder und veranstaltet jährlich sieben Ausstellungen.[2]
Die Leitung des Kunstvereins
Der Vorstand 1953 – 1961
1. Vorsitzender
Rainer Zimmermann (1953–1958), Friedrich Paul Schaefer (1958–1961)
2. Vorsitzender
Friedrich Paul Schaefer (1953–1958)
Beisitzer
Karl Lotze (1953–1960), Erhardt Klonk (1953–1959), Hedi Huckenbeck (1953–1954), Eugen Siebecke (1953–1958), Horst Peter (1953–1954, 1960–1961), Albrecht Kippenberger (1954–1957), Hilde Eitel (1954–1959), Valentin K. Thenner (1954–1961), Best (1955–1956), Franz Schmitz (1955–1960), Senzky (1956–1957), Rainer Zimmermann (1958–1961), Ilse Wulfes (1958–1961), Grit Philippson (1958–1961), Karl Hohmann (1958–1961), Günther Spaeth (1958–1959), Martin Rudat (1959–1961)
Der Gesamtvorstand seit 1961
1. Vorsitzender
Friedrich Paul Schaefer (1961–1964), Karl Hohmann (1964–1976), Lena Kessel (1976–1982), Wolfgang Tichy (1982–1998), Gerhard Pätzold (seit 1998)
2. Vorsitzender
Horst Peter (1961–1963), Erhardt Klonk (1963–1969), Valentin K. Thenner (1969–1970), Erhardt Jakobus Klonk (1970, 1978–1990, seit 1996), Dieter Liedtke (1971–1972), Horst Vaupel (1972–1974), Peter Block (1974–1975), Hanna Korflür (1975–1976), Volker Benninghoff (1976–1978), Johanna Taje (1992–1994), Stefan S. Schmidt (1994–1996)
Schriftführer
Lena Kessel (1961–1976), Hanna Korflür (1976–1980), Herwig Brendel (1980–2000), Lisa Graf (2000–2002), Elke Biebricher-Maus (seit 2002)
Kassierer
Will Heraucourt (1961–1964), Valentin K. Thenner (1964–1969), Erhardt Klonk (1969–1974), Ludwig Moog (1974–1994), Lena Wittstock (1994–2000), Ute Leckebusch (seit 2000)
Marburger Kunsthalle
In dem 1999/2000 von der Stadt errichteten Neubau sind im Erdgeschoss eine Präsenzbibliothek sowie ein Ausstellungssaal und die Artothek untergebracht. Im Obergeschoss befinden sich die Galerie und ein weiterer großer Ausstellungssaal. Dem Kunstverein stehen in der Kunsthalle 525 m² Ausstellungsfläche zur Verfügung. Regelmäßig finden außerdem Konzerte mit experimenteller Musik statt, die unter der Leitung von Albert Kaul stehen.
Harald Kimpel (Hrsg.): Hamlet Syndrom. Schädelstätten. Jonas Verlag, Marburg 2011, ISBN 978-3-89445-454-8 (Katalog der gleichnamigen Ausstellung, 23. September bis 10. November 2011).
Volker Steinbacher: kopf über – land unter. Marburger Kunstverein, Marburg 2010 (Katalog der gleichnamigen Ausstellung, 12. März bis 22. April 2010)
UKE Diekmann: die leute in abchasien bevorzugen intarsien. Marburger Kunstverein 2010.
Susanne Paesel (Hrsg.): 10 Jahre – 10 Künstler. Marburger Kunstverein 2010 (Katalog zum 10-jährigen Jubiläum der Kunsthalle, 15. Januar bis 4. März 2010).
Harald Kimpel (Hrsg.): Skinscapes. Die Kunst der Körperoberfläche. Jonas-Verlag, Marburg 2008, ISBN 978-3-89445-405-0 (Katalog der gleichnamigen Ausstellung, 19. Dezember 2008 bis 5. Februar 2009).
Nils Plath, Achim Saupe: Markus Willeke, one more thing before I go. Edition Kettler, Bönen 2008, ISBN 978-3-939825-88-3 (Katalog der gleichnamigen Ausstellung, 14. März bis 24. April 2008).
Harald Kimpel (Hrsg.): Innere Sicherheit. Bunker-Ästhetik. Jonas-Verlag, Marburg 2006, ISBN 978-3-89445-375-6 (Katalog der gleichnamigen Ausstellung, 20. Oktober bis 7. Dezember 2006).
Wolfgang Troschke: Malerei, Zeichnung, Graphik 1985 bis 2004. Verlag Rasch, Bramsche 2004, ISBN 3-89946-022-7 (Katalog der gleichnamigen Ausstellung, 13. Mai bis 30. Juni 2005).
Hans Schohl: Schatten – Die Wirklichkeit ist in den Schatten aufgehoben. Marburger Kunstverein, 2002
Joachim Pitz, Svenja Kriebel: Natur – Kunst – Naturwissenschaft. Marburger Kunstverein 2000 (Katalog der gleichnamigen Ausstellung, 24. Februar bis 8. April 2000).