Makarska wurde im Laufe der Zeit von vielen verschiedenen Völkern beherrscht, nach den Römern herrschten Kroaten, Bosnier, Osmanen, dann die Venezianer, später die Habsburger über die Stadt.
Die antike Siedlung, wahrscheinlich Muccurum, wurde der Überlieferung zufolge im Jahr 548 von dem ostgotischen König Totila zerstört. Später wird Makarska zu einem der Hauptstützpunkte des Stammes der Neretljani (Narentanier) (vgl. Pagania). Bis zum 14. Jahrhundert erkannte die Stadt die Souveränität der kroatischen Dynastien bzw. der ungarisch-kroatischen Könige an. Von 1324 bis 1463 stand sie unter der Herrschaft der bosnischen Dynastie Kotromanić. 1499–1646 gehörte die Stadt zum Osmanischen Reich, 1646–1797 zu Venedig und 1815 bis 1918 zu Österreich. Während des Zweiten Weltkriegs gehörte Makarska zum faschistischen Unabhängigen Staat Kroatien, danach zu Jugoslawien.
Kirchlich war die Stadt mehrfach Sitz eines römisch-katholischen Bischofs: 533 bis 590, 1344 bis 1400 und 1615 bis 1828, Dazwischen gehörte es zum Bistum Salona, mit dem es 1828 zum Erzbistum Split-Makarska vereinigt wurde.
In der Zeit von 7. bis 22. Januar 1962 erschütterten einige Erdbeben die Region, das stärkste davon am 11. Januar erreichte eine Magnitude von 6,2 MW. Zahlreiche Gebäude wurden schwer beschädigt, darunter Schulen und das Gesundheitszentrum.[1][2]
In jüngerer Zeit wurde Makarska bekannt für die internationalen Tennisturniere (Makarska International Championships) der WTA, z. B. im April 1998 und 2003.
In der Umgebung von Makarska wurde ein Miniatur-Ochsenhautbarren in einem bronzezeitlichenDepot gefunden, das wahrscheinlich aus dem 13./12. Jahrhundert v. Chr. stammt und dessen Inventar sich im Ashmolean Museum Oxford befindet. Ob dieser Kupferbarren in Zypern produziert wurde, wie die meisten Ochsenhautbarren, ist strittig.[3]
Wappen
Beschreibung: In Rot ragt aus dem rechten Schildrand ein silberner Arm mit erhobenem silbernem Säbel hervor. Ein silberner sechszackiger Stern schwebt im Schild.
Kulturerbe
Am Ufer sieht man die Barockkirche des St. Philipp Neri und das Gebäude des ehemaligen Oratorianerklosters, das seine ursprüngliche Erscheinungsform bewahrt hat. Am westlichen Ende der Uferstraße Obala kralja Zvonimira beginnt eine Küstenpromenade, auf der man die Landzunge Sveti Petar umgehen kann (Leuchtturm, Grundmauern der Peterskirche aus dem 15. Jh. sowie die 1993 erneuerte Peterskirche).
Östlich des Piers erstreckt sich die Uferstraße Marineta mit einer bis zum bewaldeten Osejava-Kap reichenden Allee. Unweit davon liegt das Franziskanerkloster mit Kreuzgang aus dem Jahr 1400 (1540 erneuert, in heutiger Form seit 1614). In der alten einschiffigen Klosterkirche mit barockem Glockenturm aus dem Jahr 1715 ist heute eine Pinakothek untergebracht (Mariä Himmelfahrt von Pietro de Coster, 1760). Im Kreuzgang des Klosters kann man eine Malakologische Sammlung sehen.
Vom Pier führen Stufen zum Kačić-Platz (Kačićev trg) im historischen Stadtkern, wo ein Denkmal an den Dichter Andrija Kačić Miošić erinnert (ein Werk von Ivan Rendić, 1889); auf der nördlichen Seite des Platzes steht die barocke Pfarrkirche St. Marko (erbaut 1700–1776), die bis 1828 auch die Episkopalkirche war. In ihrem Inneren sind der silberbeschlagene Altar der Rosenkranzmadonna (aus dem Jahr 1818) und der Hauptaltar aus inkrustiertem Marmor (eine venezianische Arbeit aus dem 18. Jh.) zu sehen. Vor der südlichen Gebäudeseite befindet sich ein barocker Brunnen aus dem Jahr 1775.
Veljko Barbieri: Das Küstenland von Makarska. Motovun-Verlag, 1990, ISBN 86-7255-052-8.
Einzelnachweise
↑Ivan Hrstić: Zbivanja na Makarskom primorju tijekom i nakon potresa 1962. godine. In: Institut društevih znanosti Ivo Pilar (Hrsg.): Makarsko primorje danas: Makarsko primorje od kraja Drugog svjetskog rata do 2011. Zagreb April 2012, ISBN 978-953-6666-87-4, S. 277–298 (kroatisch).
↑Serena Sabatini: Revisiting Late Bronze Age oxhide ingots. Meanings, questions and perspectives. In: Ole Christian Aslaksen (Hrsg.): Local and global perspectives on mobility in the Eastern Mediterranaean (= Papers and Monographs from the Norwegian Institute at Athens. Band 5). The Norwegian Institute at Athens, Athen 2016, S. 43.