Der auch im Winter eisfreie Hafen wird militärisch genutzt. Bis zum Ende der Sowjetunion 1991 war er Sperrgebiet. Heute steht die Stadt Magadan für Touristen offen und auch der militärische Hafen kann von zivilen Schiffen genutzt werden.
Magadan entstand 1929 aus einem Fischerdorf zunächst als Zwangsarbeitslager für Häftlinge, die von Wladiwostok per Schiff eintrafen.[2] In den 1930er Jahren wurde die Siedlung zum Verwaltungszentrum des Gulag-Lagerkomplexes der Bauhauptverwaltung des Fernen Nordens und der Hauptsitz von Dalstroi in der Region. Stadt und Hafen wurden hauptsächlich von Häftlingen und Verbannten errichtet. Gleichzeitig begann Dalstroi mit dem Bau der Kolymatrasse zu den 300 km nördlich gelegenen Goldfeldern an der Kolyma.
Ausgedehnte Sumpfgebiete und widrige Baubedingungen führten dazu, dass für diese Strecke tatsächlich eine rund 600 km lange Trasse angelegt wurde. Im Lauf der Jahre wurde die Straße bis ins 1700 km entfernte Jakutsk erweitert. Magadan erhielt im Jahr 1939 die Stadtrechte und diente bis in die 1950er Jahre hinein vor allem als Durchgangslager für die im Hinterland befindlichen Straf- und Arbeitslager der Stalinzeit.
Anfang der 1990er Jahre, in den Blütezeiten der Stadt als militärischer Hafen, verfügte Magadan noch über 150.000 Einwohner. Aufgrund der erheblichen Reduzierung militärischer Einrichtungen nimmt die Zahl der Bevölkerung seitdem ab.
1990 und 1991 hat man versucht, durch Kontakte mit deutschen Reiseveranstaltern (HFT) den Tourismus (Angeln und Jagen) aufzubauen. Nach anfänglichen Erfolgen brach der Kontakt wieder ab, weil Magadan nicht über die erforderliche Infrastruktur verfügte.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
1939
027.313
1959
062.225
1970
092.105
1979
121.250
1989
151.652
2002
099.399
2010
095.982
2021
090.757
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Geografie
Lage
Magadan liegt an der Küste des Ochotskischen Meeres, auf der Landverbindung zwischen dem Festland und der Starizki-Halbinsel(poluostrow Starizkogo). Die beiden Ufer der Landverbindung haben die Form von Buchten und heißen Nagajew-Bucht (Buchta Nagajewa) und Gertner-Bucht (Buchta Gertnera). Gleichzeitig befindet es sich inmitten eines gebirgigen Umlands. Magadan liegt (in Luftlinie) 5924 km nordöstlich von Moskau.
Klima
In diesem Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen:
Ein Abschnitt sollte schon auch Fließtext enthalten.
In der Stadt werden Bergbauausrüstungen hergestellt. Ferner bestehen Fischverarbeitungs-, Maschinenbau- und Metallverarbeitungsbetriebe. 1933 wurde ein großes Elektrizitätswerk gebaut, welches eine Leistung von 672 Megawatt erbringt. Seit 1962 gibt es auch ein Heizkraftwerk.
Der für Nordostrussland bedeutende Seehafen ist ganzjährig schiffbar. Daneben verfügt Magadan über den internationalen Flughafen Sokol. Die Stadt ist über die föderale Fernstraße R504 Kolyma an das russische Straßennetz angeschlossen. In Nischni Bestjach bei Jakutsk schließt diese an die föderale Fernstraße A360 Lena an. Ab den 2000er-Jahren wurden eine Vielzahl von fehlenden oder beschädigten Brücken insbesondere auf dem Abschnitt zwischen Jakutsk und Magadan neu errichtet oder repariert; zum Teil ist auch die Routenführung neu: über Ust-Nera anstelle des zuvor südlicheren Verlaufes über Oimjakon. Lediglich der Lena-Nebenfluss Aldan wird noch per Autofähre beziehungsweise im Winter über das Eis überquert (Stand 2020).
In Magadan befindet sich eine Monitoring-Station des SDKM-Systems.
In Magadan gibt es ein Denkmal zu Ehren der Opfer der stalinschen Repressionen, welches am 12. Juni 1996 eingeweiht wurde. Es trägt den Namen Maske der Trauer und wurde von Ernst Neiswestny entworfen. Im Inneren des Denkmals befindet sich die Nachbildung einer typischen Gefängniszelle, in der die politischen Gefangenen während der Stalin-Ära saßen. Am 24. September 2008 besuchte der damalige russische PräsidentDmitri Medwedew das Denkmal und legte Blumen nieder.
Kathedrale zur heiligen Dreifaltigkeit in Magadan (2009)
Von 1946 bis 1949 lebte hier die deutsche Literaturwissenschaftlerin Trude Richter zwischen der Haftentlassung aus dem Gulag und nachfolgender Verbannung nach Ust-Omtschug. Der Sänger Michail Schufutinski trat von 1971 bis 1974 regelmäßig in einem der Restaurants von Magadan auf.[6]
↑ abItogi VPN-2020. Tom 1 Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2020. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung).Tabelle 5 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)