Ludwig Dingeldein war das zweite von sechs Kindern des aus Reichelsheim in Odenwald stammenden evangelischenPfarrers von Romrod im Vogelsberg und späteren Oberpfarrers und Dekans von Alsfeld (Johann) Georg Dingeldein (1808–1873) und seiner Ehefrau, der Pfarrerstochter Sidonie (Rosa Luise), geborene Wiener (1823–1904). Der PhilologeOtto Dingeldein (1861–1951) war sein Bruder.[1]
Im Jahr 1894 kehrte Dingeldein zur Truppe zurück und übernahm als Kommandeur das Pionier-Bataillon Nr. 16. 1898 wurde er als Oberstleutnant Inspekteur der 2. Festungs-Inspektion. Die Beförderung zum Oberst erfolgte im Zusammenhang mit seiner Ernennung zum Inspekteur der 6. Festungs-Inspektion. Ab 1903 fungierte er als Chef des Stabes der Generalinspektion der Ingenieur- und Pionierkorps in Berlin. 1905 wurde er zum Generalmajor befördert und am 8. Januar 1907 zum Inspekteur der 4. Ingenieur-Inspektion im lothringischen Metz ernannt. In dieser Stellung erfolgt am 27. Januar 1908 seine Beförderung zum Generalleutnant. Als solcher wurde Dingeldein in Genehmigung seines Abschiedsgesuches am 8. Juni 1911 mit der gesetzlichen Pension zur Disposition gestellt. Er ließ sich in Wiesbaden nieder, wo er auch nach 1918 seinen Lebensabend verbrachte.
In Würdigung seiner langjährigen Verdienste erhielt Dingeldein am 1. Juli 1911 den Kronenorden I. Klasse.[3] Außerdem verlieh ihm Wilhelm II. am 16. Juni 1913 den Charakter als General der Infanterie.[4]
Während des Ersten Weltkriegs wurde Dingeldein als z.D.-Offizier wiederverwendet und war vom 27. Januar 1915 bis zum 31. Januar 1918 als stellvertretender Generalinspekteur des Ingenieur- und Pionierkorps tätig.[5] Im Februar 1918 wurde ihm in Anerkennung seiner Leistungen der Rote Adlerorden I. Klasse mit Eichenlaub verliehen.[6]
Literatur
Erika Hörr (Hrsg.): Die Dingeldein aus dem Odenwald. Herausgegeben aufgrund der Materialsammlung von Gunnar Kohl, Höchst/Odenwald 2005.
Wer ist’s? Zeitgenossenlexikon, enthaltend Biographien und Bibliographien. Zusammengestellt von Herrmann A. L. Degener, Bände 1–10, Berlin/Leipzig 1905–1935.
The International Who’s who. Who’s who in the World. Ed. by Hyacinthe Ringrose. International Who’s Who Publishing Company, London / Paris / New York 1910, S. 846.
↑Militär-Wochenblatt. Nr. 78/80 vom 16. Juni 1913, S. 1764.
↑Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 550.
↑Militär-Wochenblatt. Nr. 104 vom 2. März 1918, S. 2543.