Während vorher auf Mauritius lediglich einzelne Objekte per individuellem Rechtsakt unter Denkmalschutz gestellt wurden, wurde mit dem National Monuments Act von 1985 eine Systematik eingeführt. Die aktuelle Rechtsgrundlage ist der National Heritage Fund Act (No. 40) von 2003.[1]
Die Liste basiert auf der Anlage zu diesem Gesetz.
Die Tränke in der New Moka Street ist an der Straßenseite eines Gebäudes angebracht, dass zur Franzosenzeit die königliche Bäckerei war. Später wurde das Haus vom Government Printing Service Mauritius genutzt.[2][3]
Während der Gouverneurschaft von Souillac (1779–1787) ließ der Ingenieur Thomas Dayot ab 1782 eine Wasserleitung vom Grand River North-West nach Port Louis bauen. Der Bau erfolgte mit privatem Kapital. 1794 erwarb die Regierung da Bauwerk. 1860 wurde seine Funktion durch den Municipal Canal übernommen. Seit 1958 ist das Aquädukt Kulturdenkmal.[4][5]
Während der Amtszeit von Gouverneur Labourdonnais (1735–1747) wurde ein Kanal (der heute noch erkennbar ist) vom Grand River Noth West zum Hafen von Port Louis angelegt, der die dortigen Schiffe mit Trinkwasser versorgen sollen. Der „Wasserhahn“ war auf dem „Chien de Plomb“ montiert.[7][8][9]
Oberst Joseph Yates war britischer Offizier und starb am 29. November 1810, dem Tag des Beginns der britischen Invasion im Rahmen des Mauritiusfeldzugs. Der Grabstein stand zunächst vor der Kathedrale von Port Louis und befindet sich heute auf dem Westfriedhof.[10][11]
Der britische Leutnant Archibald Litchfield starb im Alter von 21 Jahren am 10. November 1817. Das Grab wurde von seinen Offizierskollegen errichtet.[12][13]
Arthur Chichester (* 1808) war ein britischer Offizier auf Mauritius. Nachdem er am 25. Juni 1840 starb, ließ ihm sein Vater, Marquess of Donegall ein eindrucksvolles Grab errichten.[14]
An der A1 neben der Brücke über den Black River -20.17434957.474445
Unter Gouverneur Dumas wurde der Donjon und weitere Festungswerke erbaut, um die Südflanke von Port Louis zu verteidigen. 1759 war er mit drei Kanonen mit jeweils 8 Pfund, 8 lb, für 1810 werden zwei weitere Kanonen genannt. Die für Mauritius einzigartige Festungsanlage umfasst heute noch ein Pulvermagazin für 40 Fässer Pulver (4,5 m × 3,7 m).[15][16]
Der Brunnen vor der katholischen Kathedrale in Form eines mit Skulpturen von Löwen geschmückten Obelisken wurde unter Gouverneur Vicomte de Souillac 1786 errichtet.[21][22]
Philippe Antoine Jacob de Cordemoy war Offizier und Verwaltungsbeamter. Er lehnte mehrmals das Amt des Gouverneurs ab und erwarb sich große Verdienste um die Insel. Er starb am 7. Oktober 1820.[25]
Das Regierungsgebäude war ursprünglich ein Holzgebäude. Unter Gouverneur Nicolas de Maupin (1729–1735) wurde das Haus durch ein einstöckiges Steingebäude ersetzt. Dieses La Loge genannte Gebäude wurde unter Mahé de Labourdonnais erweitert und war danach als Hôtel du Gouvernement bekannt. Später wurde es auf zwei Stockwerke aufgestockt.[26]
Unter französischer Herrschaft wurde das Krankenhaus 1769 am Grand River North-West errichtet. Bereits 1787 wurde das Krankenhaus jedoch wieder geschlossen. Angeblich diente es 1808 als Gefängnis für britische Kriegsgefangene. Kurz nach der Eroberung durch die Briten 1810 wurde das Krankenhaus als „Civil hospital“ erneut eröffnet. 1851 zog das Krankenhaus in einen Neubau um. Das alte Gebäude wurde als psychiatrisches Krankenhaus und als Isolierstation genutzt. Ab 1947 diente es als Korrektionsanstalt.[27]
Jean Baptiste Lislet Geoffroy (1755–1836) war Gründer und Sekretär der Société des Sciences et Arts de l’Ile de France, einem Vorgänger der Royal Society of Arts and Sciences[31]
Gouverneur Anne Joseph Hippolyte de Malartic (1730–1800) wurde als „Vater der Kolonie“ verehrt. Er wurde auf dem Exzerzierplatz „Champs des Mars“ begraben, wo 12 Jahre später die erste Pferderennbahn der Südhalbkugel entstand. Sein Grabdenkmal, ein monumentaler Obelisk wurde durch den Architekten Gastambide entworfen. Da das Geld jedoch ausging, blieb der Obelisk ein Stummel. in den 1840er Jahren wurde der Obelisk in einer vereinfachten Version finalisiert. Am 20. April 1892 verwüstete ein Zyklon die Insel und zerstörte den Oberteil des Obelisken. In den Folgejahren wurde der Obelisk wieder restauriert.[33][34]
Das Denkmal zur Erinnerung an die Ordensschwester Marie Emilie Raynaud Barthélemy (1840–1897) im Jardin de la Compagnie wurde 1978 unter Denkmalschutz gestellt.[35]
Sœur Marie Barthélemy (1840–1896) war eine Nonne der Bon et Perpétuel Secours. Sie lernte die chinesische Sprache und war in der Chinesenmission tätig. 1896 wurde sie Äbtistin, starb jedoch kurze Zeit später auf einer Reise nach England und wurde auf See bestattet. Am 16. August 1902 wurde das Denkmal eingeweiht, dass die chinesische Gemeinschaft der Insel stiftete. Das Denkmal stand zunächst im Couvent de la Montagne, wurde später in den Jardin de la Compagnie versetzt und steht heute auf dem Westfriedhof.[36]
Horace Beaugeard (1836–1883) war Arzt in Port Louis. 1883 landete ein Schiff in Port Louis, deren Besatzung an Pocken erkrankt war. Beaugeard behandelte die Seeleute freiwillig und begleitete sie zur Quarantänestation auf Îlot Gabriel. Er steckte sich an und starb. Am 27. Oktober 1885 wurde das Denkmal zu seinen Ehren, ein Obelisk, durch Gouverneur Pope Hennessy eingeweiht.[42]
Außerhalb des Western Cemetery -20.15820157.486874
Das monument erected in memory of the dead of 1892 cyclone vor dem Westfriedhof der Stadt erinnert an die Opfer des Zyklons in Mauritius 1892. Das Denkmal, ein monumentaler Obelisk steht seit 1968 unter Denkmalschutz.[43][44]
1831 wurde der Turm als Signalturm errichtet. Seit 1832 zeigte ein Zeitball an Dienstagen und Freitagen um 1 Uhr die korrekte Zeit an. 1863 wurde ein neuer Zeitball auf Signal Mountain errichtet. Der alte Turm wurde nun als Windmühle und Pulvermagazin genutzt. 1872 wurde der Turm privatisiert und abgerissen. Lediglich die Basis des Turms ist erhalten.[47]
Das Wohnhaus von Seewoosagur Ramgoolam wurde am 9. September 1986 aufgrund seines symbolischen Wertes zum Kulturdenkmal erklärt. Am 18. September 1986 wurde durch Premierminister Anerood Jugnauth eine Gedenktafel angebracht. In diesem Haus wurde Maurice Curé (1886–1977) einer der Gründer der Labour Party geboren.[50]
Die Statue Victorias (1819–1901) wurde 1978 unter Denkmalschutz gestellt. In ihrer 73-jährigen Regierungszeit von 1837 bis 1901 war sie auch Königin der britischen Kolonie Mauritius.[51] Die Statue wurde am 22. Juni 1897 eingeweiht. Sie stand damals zuerst vor dem Bahnhof. 1905 wurde sie an den heutigen Standort versetzt.
Die Statue von König Edward VII. (1841–1910) auf dem Champ de Mars wurde 1978 unter Denkmalschutz gestellt. In seiner 9-jährigen Regierungszeit von 1901 bis 1910 war er auch König der britischen Kolonie Mauritius. Die Statue (Bildhauer Maurice Loumeau (1878–1945)) wurde 1912 eingeweiht[52]
Commodore House war ein hochdekorierter britischer Offizier. Er starb am 4. September 1824 an Bord der HMS Andromahne und wurde in Port Luis beigesetzt.[65]
Nach dem Ablauf der vertraglich vereinbarten Frist waren die Vertragsarbeiter aus Indien frei, sich einen neuen Arbeitgeber zu suchen. Die Plantagenbesitzer wünschten sich eine Abschiebung dieser Arbeitskräfte und die Anwerbung neuer, billigerer Vertragsarbeiter. Dieser Ansinnen wurde durch die Regierung in London nicht unterstützt. Um dennoch ein Mittel gegen die freien Arbeiter zu erhalten, wurde 1861 ein Gesetz erlassen, das vorsah, dass alle freien Arbeiter ein „Immigrant Ticket“ (eine Art Personalausweis) mit sich führen müssen. Personen, die ohne diesen Ausweis angetroffen wurden, wurden als Vagranten festgenommen, im Vagrant Depot eingekerkert und zu schwerer Zwangsarbeit verurteilt.[68]
Der aus Böhmen stammende Wenceslas Bojer war Lehrer auf Mauritius und wurde insbesondere durch sein botanisches Fachbuch „Hortus Mauritianus“ 1837 bekannt.[70]
Adrien d’Épinay war Leiter des Comité Colonial auf Mauritius. Er leitete die Verhandlungen um die Entschädigung der Pflanzer nach der Abschaffung der Sklaverei 1832 und erreichte, dass die Krone eine Entschädigungszahlung von 2.112.642 Pfund hierfür leistete. Er war Gründer der ersten Bank auf Mauritius, der Banque de Maurice.[72]
Charles Planel war ein lokaler Politiker auf Mauritius, der bei den ersten Parlamentswahlen in Mauritius 1886 im Parlament die demokratische Opposition gegen Gouverneur John Pope Hennessy anführte.[73][74]
Charles-Thomy Pitot (1779–1821) war Schriftsteller und war im Jahre 1806 Gründer eines Literaturkreises La Table ovale. Daneben war außerdem im Kolonialrat der Insel politisch tätig.[75]
Pointe aux Canonniers, auf dem Gelände des Hotels „Club Med“ -20.00295357.552848
Im Garten des Club Med steht das Grabmal eines schottischen Quarantänearztes mit Namen Goumany, der hier im Jahr 1889 mit 30 Jahren verstarb. Hier befand sich im 19. Jahrhundert eine Quarantänestation.
Nicht zu verwechseln mit dem Powder House (siehe unten), beide zugehörig zur Batterie von Pointe aux Piments und heute auf dem Areal des Oberoi Hotel.[76]
Das Pulvermagazin gehörte zu einer Batterie, die den nördlichen Eingang zur Bucht von Balaclava bewachte. Das 2001 unter Denkmalschutz gestellte Pulvermagazin befindet sich auf dem Gelände des Hotel Oberoi.[80] Nicht zu verwechseln mit dem Powder Magazine (siehe oben) ebenfalls auf dem Areal des Oberoi Hotel.[81]
Ehelepola war ein Prinz am Hof des Königreichs Kandy, der zuerst mit den Briten kooperierte, später aber von ihnen nach Mauritius verbannt wurde, wo er 1829 starb.
Das Arsenal wurde ab den 1740er Jahren erbaut. Die Anlage umfasste Werkstätten, Lagerhallen und eine Pulvermühle. Nach einer Explosion des Pulvermagazins 1771 wurde die Pulvermühle nach Pamplemousses verlegt.[82]
Die Zuckerfabrik wurde im Jahr 1743 von Mahé de Labourdonnais als eine der ersten Zuckerfabriken der Insel gegründet und 1951 unter Schutz gestellt.[83]
Pamplemousses, gegenüber der katholischen Kirche -20.10805157.576665
Das Pfarrhaus der katholischen Kirchengemeinde von Pamplemousses ist ein Holzhaus aus dem 18. Jahrhundert. Es wurde im Jahr 1742 von der Ostindienkompanie erworben. Auf dem Anwesen wurde die Kirche, das Pfarrhaus und der Friedhof angelegt.[84]
Die 1776 erbauten Pulvermühlen von Pamplemousses waren bis zur Übernahme durch die Briten im Jahr 1810 der Hauptlieferant von Schießpulver auf der Insel und beschäftigten fast 900 Sklaven.
1944 wurde ein Denkmal zur Erinnerung an den Schiffbruch der St. Géran errichtet. Das Schiff war 1744 mit 800 Tonnen Fracht und 167 Menschen vor Poudre d’Or auf das Riff gelaufen und gesunken. Das Unglück inspirierte Jacques-Henri Bernardin de Saint-Pierre zu seinem Werk Paul et Virginie, welches auf Mauritius sehr bekannt ist.[86]
1874 reiste der Astronom Lord Lindsay mit einem Team von 22 Männern nach Mauritius um den Venustransit zu beobachten. Auf Mauritius war er Gast von Edouard de Chazal, dem Inhaber der Zuckerrohrplantage Belmont, wo ein Observatorium errichtet wurde.[88]
In der Seeschlacht von Grand Port 1810 vernichteten die Franzosen ein britisches Geschwader, was aber die Eroberung von Mauritius durch die Briten wenige Monate später nicht verhinderte.
In dem Gebäude im Kolonialstil aus dem Jahr 1772 ist seit 1950 das Geschichts- und Marinemuseum untergebracht, das unter anderem Relikte der Seeschlacht von Grand Port 1810 zeigt.[92]
Das mit Vieh von Madagaskar beladene Segelschiff Crysolite (auch Chrysolite geschrieben) erlitt während des Zyklons vom 29. März 1874 vor der Küste von Mauritius Schiffbruch.[93]
Im Zweiten Weltkrieg war die britische Kolonie Mauritius eine wichtige Basis im U-Boot-Krieg im Indischen Ozean. Eine Reihe von Verteidigungsanlagen und Treibstofflager wurden erbaut. Auf einer Landzunge im Südosten der Insel haben sich Reste dieser Anlagen erhalten.[94]
1819 ließ die Familie Guimbeau das Haus im Kolonialstil als Wohngebäude ihrer Zuckerfabrik errichten. Das Haus wurde aus dem Holz gestrandeter Schiffe gebaut. Die Treppe ist rund um den Mast eines Schiffes angeordnet. Das Haus wurde bis 1970 von der Familie, später von den Direktoren der Fabrik genutzt. Seit 2007 wird es als Restaurant genutzt.[97]
La Tour Koenig ist ein mittelalterlich anmutender Turm. Er wurde durch Henry Koenig, einem der Gründer der „Mauritius Commercial Bank“ für seinen Vater errichtet. Koenigs Vater Johann Anton stammte aus Miltenberg und litt an Heimweh. Der Sohn wollte daher die Burgen seiner Heimatregion nachbauen. Der Turm wurde nicht vollendet. Nachdem ein Arbeiter aus dem 5. Stock fiel und tödlich verunglückte, wurde der Bau beendet.[99]
Der Martello-Turm war einer von fünf Befestigungstürmen dieser Bauart, die die britische Kolonialmacht 1832 bis 1835 auf Mauritius errichtete. Neben dem in Preneuse war das einer in Tamarin, in L’Harmonie in Fort Victoria und der Cunningham’s Tower. Der Turm ist heute ein Museum.[100][101]
Nicht zu verwechseln mit dem Matthew-Flinders-Denkmal, das 2003 an der Südküste, in Baie du Cap (Savanne) errichtet wurde. Der Britische Seefahrer Matthew Flinders wurde von 1803 bis 1810 in Mauritius festgehalten.
Das State House oder Château de Réduit war seit 1764 Residenz der Gouverneure und ist seit der Unabhängigkeit die Residenz des Präsidenten von Mauritius.[103]
Das wohl um das Jahr 1890 herum gebaute Lagerhaus Le Batelage diente zur Lagerung des im abgelegenen Bel Ombre hergestellten Zuckers, bevor er mit Küstenschiffen nach Port Louis verschifft wurde.[109]
An diesem 1865 errichteten Brunnen in der Nähe des damaligen Bahnhofs wurden die Pferde getränkt, während man auf die Ankunft der Personenzüge wartete.
In einem alten Gebäude in Calebasses, das ursprünglich im Jahr 1888 als Krankenstation errichtet wurde, gründete Swami Krishnanand 1983 den Krishnanand Seva Ashram.[111]
Literatur
National Monuments of Mauritius. Volume 1: Port-Louis District. 1988, OCLC44758472.
Weblinks
National Heritage Fund Act (No.40) von 2003, online