Das Ensemble (Lage) umfasst die fossa carolina, den karolingischen Kanal und die weiträumige bäuerliche Angeranlage in Fortsetzung des Kanals. Der Kanalaushub der 793 begonnenen und unvollendeten Kanalverbindung Main-Donau ist von der Nordostecke des Dorfes neuerdings auf über 1230 Meter nachweisbar, jedoch 1861–68 durch die Eisenbahnstrecke Treuchtlingen–Nürnberg ungefähr in der Mitte durchbrochen. Die Dorfstraße bis zur einen Abschluss bildenden Kirche im Südwesten, eventuell selber Teil des damals ausgehobenen Grabens, besitzt eine lockere Bebauung durch Dreiseithöfe. Bei den Bauernhäusern tritt sowohl Jura-Bauweise mit Legschieferdach des Solnhofer Gebietes als auch das westlich der Schwäbischen Rezat dominierende Satteldach, meist erdgeschossig, auf. Die meisten Bauten entstammen dem 19. Jahrhundert Das Doppelhaus Nummer 21 und das Einzelwohnhaus Haus Nummer 47 stellen eine Störung des historischen Ortsbildes dar. Aktennummer: E-5-77-173-1.
Ensemble Ortskern Wettelsheim
Am Fuße der Zwillingsberge Patrich und Viersteinberg und am Rande des Altmühlgrundes erstreckt sich das ansehnliche Pfarrdorf Wettelsheim an den Bachläufen der Rohrach. Das Ensemble (Lage) fasst nahezu alle Siedlungsbereiche zusammen, so wie sie der Urkataster von 1821 zeigt. Nicht einbezogen ist das Obere Dorf, das westlich abseits lag, heute durch störende Bebauung und neue Siedlungsgebiete an den Dorfkern herangewachsen ist.
Die ausgedehnte Siedlung entwickelte sich wohl um verschiedene Siedlungskerne. Für die römische Zeit sind an den Ortsrändern und in der Nähe der dort vorbeiführenden Römerstraße Siedlungsspuren nachgewiesen. Mit einer Urkunde Kaiser Heinrichs III. aus dem Jahre 1044 wird erstmals schriftlich die Kontinuität der Besiedlung auf der Wettelsheimer Flur belegt. Aus der wechselvollen Geschichte und Herrschaftsgeschichte sei noch die Zugehörigkeit zum Benediktinerkloster Wülzburg als Sitz eines Richteramtes herausgegriffen, das nach der Reformation von den Markgrafen von Ansbach (bis 1791) übernommen wurde.
Die „neue“ Pfarrkirche mit der auf den ehemals Amtshof hinweisenden Umbauung, die nach einem Brand von 1422 belegt ist, erinnert an die Klosterzugehörigkeit und den Sitz des hochfürstlich brandenburgischen Richteramtes durch Lage und Struktur. Auch die Überlieferung aus dem 18. Jahrhundert von Wettelsheim als Marktflecken erklärt auffallende Merkmale im Gefüge des Dorfes, wie die Konzentration von Gasthäusern mit der Zehntscheune des 17./18. Jahrhunderts im Bereich der heutigen Marktstraße (ehemals Kleine Gasse) und die relativ zahlreich überlieferten Handwerker des Dorfes und ihrer Häuser, zum Beispiel am Riedlein.
Städtebaulich ist das Dorf ein Bachangerdorf, was durch die Systematisierung der Bebauung im 19. Jahrhundert entlang dem winkelförmigen Bachverlauf der Rohrach in der Hauptstraße und Bahnhofstraße hervorgerufen wird. Abzweigend von der und doch parallel zugeordnet zur Hauptstraße ergänzt die Marktstraße das regelmäßige System, während die Mühl- und Wehrstraße als Diagonale auf die ehemalige Mühlenkette entlang dem Mühlbach und in ihrer Unregelmäßigkeit auf die Struktur der zufälligen Vereinigung von Siedlungsansätzen hinweisen. Eine Konzentration von Monumentalbauten beginnt an der Pfarrstraße bei der Friedhofskirche Sankt Martin, die als ehemalige Pfarrkirche und in ihrer heute relativ isolierten Lage als eigener Siedlungskern gedeutet werden kann. Tiefer und näher beim Ort liegt die „neue“ Pfarrkirche, die 1756/57 von Johann David Steingruber anstelle einer alten Marienkapelle errichtet wurde, im Geviert des ehemals befestigten, im 13. oder 14. Jahrhundert entstandenen Amtshofes, der noch in seiner Erneuerung ablesbar ist.
In der Nähe wurde 1801 das neue Pfarrhaus bei einem Pfarrstadel von 1774 errichtet. Die Achse der Pfarrstraße mündet dann beim alten Schulhaus von 1826/27 auf die Hauptstraße. In der Hauptstraße (früher Große Gasse) ist der Bachverlauf offen mit zahlreichen Brücken, vornehmlich der Entstehungszeit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, wie Datierungen von 1869, 1885 und 1889 zeigen, erhalten. Dicht aneinander gereihte Dreiseithöfe, die in der Regel zweigeschossige giebelständige Wohnstallhäuser besitzen, stellen die Bebauung dar, zum Teil noch mit flach geneigten Dächern und der ursprünglichen Legschieferdeckung. Beherrschend in diesem Straßenbild ist der alte stattliche zweigeschossige Satteldachbau des Hirschenwirtes, der noch einen spätgotischen Baukern enthält. Seine Größe und seine Orientierung charakterisieren ihn als Gasthof, der Blickbezug in die Straßenachse der Hauptstraße markiert gleichzeitig die Abzweigung der Marktstraße. Gegenüber stand ehedem noch ein anderes Gasthaus, der Sternwirt. Der stattliche Zehntstadel des frühen 18. Jahrhunderts wurde im 19. Jahrhundert auf eine vereinheitlichte Fluchtlinie zur Marktstraße hin verlängert. Immer noch abweichend von der somit systematisierten Marktstraße blieb der ehemalige Maierhof (Marktstraße 12) auf einem Zwickelgrundstück erhalten. Mit seiner erstaunlich alten und unter Umständen bis vor den Dreißigjährigen Krieg zurückgehenden Bausubstanz, seiner Position zur Straße und im Dorfgefüge ist er Dokument des alten Dorfes. Die Mühlen haben mit dem verschütteten Mühlbach weitgehend ihre Bedeutung verloren. Lediglich die Neumühle (Bahnhofstraße 19), die laut Bezeichnung 1851 erbaut wurde, aber noch einen Stadel von 1726 besitzt, überliefert, da nicht in die Fluchtlinie der Bahnhofstraße eingegliedert, sondern auf den ehemaligen Mühlbach bezogen, städtebaulich wirksam Ortsgeschichte.
Die Bahnhofstraße ist weniger, worauf der Name hinweist, eine Verkehrsachse des 19. Jahrhunderts als mit dem offenen Bachlauf die zweite große bachangerartige Dorfstraße. Hier stehen weitere Wirtshäuser samt der im 18. Jahrhundert gegründeten Brauerei und mehr oder weniger gleichmäßig orientierte Dreiseithöfe. Südlich des Ortes, noch zu Anfang des 19. Jahrhunderts vollständig vom beschriebenen Dorf isoliert, bildet das Riedlein ein Häuserquartier von Doppelhäusern, wo Söldner, Tagelöhner und Handwerker lebten. Zu den Häusern gehörte wenig oder kein Grund, aber anschließend war der Gemeindegrund, die Krautäcker, gelegen. Auch wenn nur wenige erdgeschossige Bauernhäuser bzw. solche mit Kniestock erhalten sind, ist bis heute das flach geneigte Legschieferdach der Jurabauweise charakteristisch geblieben. Noch im 19. Jahrhundert konnte es den mehr und mehr zweigeschossigen Ausbau bestimmen, trotzdem ist auch das steilere mit Zwicktaschen gedeckte Dach ortstypisch. Aktennummer: E-5-77-173-3.
Dampflokomotive vom Typ 01, 1937 von Henschel gebaut, als technisches Denkmal an der Promenade aufgestellt 1969 aus Anlass des 100-jährigen Bestehens der Eisenbahn in Treuchtlingen
Mahnmal zum Gedenken an die Toten der Heimatvertriebenen
Gedenkkreuz über gemauertem Sockel, aufgestellt 1951, in den Jahren 1968/69 unweit des alten Standortes als Stahlkreuz erneuert, teilweise vergoldet, und mit Umfriedung in Natursteinmauerwerk eingefasst
Großzügiger zweigeschossiger Satteldachbau auf hohem Untergeschoss, dreigeschossiger Erker, um 1618, Treppenturm an der Südseite, Umbauten im 19. Jahrhundert
Saalbau mit eingezogenem Altarraum und Westturmwand, Bruchstein, angebautes Pfarrhaus mit Gartenummauerung und Nebengebäuden, Bruchstein, von Georg W. Buchner, 1934, mit Ausstattung
Neuromanischer Bau über kreuzförmigem Grundriss, ziegelsichtig mit Zier- und Gliederungselementen in Naturstein, über Ostfassade Glockentürmchen mit Spitzhelm, um 1893
Zweigeschossiges Eckgebäude mit Halbwalmdach und mittig gesetztem Zwerchhaus mit Schweifgiebel, Gliederung durch Lisenen, 1817, mit zurückgesetztem halben Giebelhaus
Dreigeschossiges Gebäude mit Walmdach, Uhrtürmchen mit Spitzhelm, rustiziertes Sockelgeschoss, Balkonerker, mit Ecklisenen, Theodor Eyrich, 1893; mit Ausstattung
[[Vorlage:Bilderwunsch/code!/O:Stadtschloss Treuchtlingen!/C:48.9558,10.91082!/D:Heinrich-Aurnhammer-Straße 1 a, Heinrich-Aurnhammer-Straße 3, Heinrich-Aurnhammer-Straße 5, Lambertusbad, Heinrich-Aurnhammer-Straße 11, Ehemaliges pappenheimsches dann ansbachisches Schloss, Basteitürmchen und Teile der Befestigungsmauer mit sogenanntem Burgersturm!/|BW]]
Saalkirche mit westlichem Fassadeneingangsturm mit Kuppelhaube, 13. Jahrhundert, Turmobergeschoss 1601, Langhaus 1733/34 nach Plänen von Anton Brunthaler und des Baumeisters Leinhart erneuert; mit Ausstattung
Saalkirche, westlicher Fassadeneingangsturm mit Kuppelhelm mit Spitzkegel, Markgrafenstil, von Johann David Steingruber, 1757, 1893 verlängert, mit Ausstattung
Weitläufige Anlage mit ansteigendem Weg; Steinkreuzgruppen mit den Kriegsjahreszahlen 1939 bis 1945; große Substruktionsmauer mit Inschriftwand, darüber Gedenkstätte mit asymmetrisch aufgestelltem fünfseitigem verkupfertem Obelisk und offener Gedenkhalle; unter dem Obelisk bronzene liegende Kriegerfigur von Emil Krieger (München), dahinter zum Wald ansteigend Gräberfeld und weitere Steinkreuze, Steinkreuze von Johannes Egelhardt (Wemding); Entwurf der Anlage und Bauoberleitung: Helmut Schöner (München), gärtnerische Gestaltung: Anton Maier (Ingolstadt); errichtet 1958/59, am 10. September 1961 eingeweiht
Zweigeschossiger Giebelbau mit Krüppelwalmdach, vorgelegter niedrigerer Giebelbau, mit seitlichem eingeschossiger Anbau mit Walmdach, verputzt mit Bruchsteingliederungen, wohl von Hans Etschel, um 1920
Auf prähistorischem Hügel, Saalkirche, westlich ehemals Chorturm mit Spitzhelm, mit alten Gewölbeansätzen, im Kern 11./12. Jahrhundert, Langhaus spätmittelalterlich, im 17. und 18. Jahrhundert erweitert, 1728 neuer östlicher Altarraum, mit Ausstattung
Friedhofstor, zweigeschossiger Torturm mit Walmdach, 16. Jahrhundert, Friedhofsmauer, bis zu 3 m Höhe, 16. Jahrhundert, im Kern wohl frühmittelalterlich, alte Brunnenanlage
Chorturmkirche, Turm mit Zeltdach, Ende 11. Jahrhundert, 1619 und 1680 erhöht, Sakristeianbau 15. Jahrhundert, Langhaus 1716, Anbau 1903, mit Ausstattung
Ursprünglich dreigeschossiger Traufseitbau mit vier Ecktürmen an der Frontseite, 1681, im 19. Jahrhundert westliche Türme entfernt sowie Obergeschoss und östliche Turmobergeschosse abgetragen
Zweigeschossiger Satteldachbau in Jura-Bauweise mit Kniestockhaus, Legschieferdach, im Kern Fachwerkbau 1662, massiver Ausbau erstes Viertel 19. Jahrhundert
Erhaltener Teil einer karolingischen Kanalanlage, im Südteil 30 m breit, bis 10 m tief, 3000 m lang, vom Jahre 793, Einfassungsmauer am Endpunkt der Anlage im Dorf, 19./20. Jahrhundert
Eingeschossiger Satteldachbau in Jura-Bauweise mit Kniestock, mit anschließenden Scheunenbauten, Bruchstein, 19. Jahrhundert, ehemals zu abgängigem Anwesen Karlsgrabenstraße 2 gehörend
Eingeschossiger Satteldachbau in Jura-Bauweise, mit Kniestock, 19. Jahrhundert, in den Baukörper einbezogene kleine spätbarocke Hauskapelle, wohl ehemals zum Kirchhof gehörig, mit Ausstattung
Chorturmkirche, Turm mit achteckigem Obergeschoss und Zwiebelhaube, erbaut 1650, 1736 erneuert, barockisiert und nach Westen erweitert, mit Ausstattung
Mehrteilig, mehrgeschossig, Tonnengewölbe, überbaut von freistehender Holzdachkonstruktion, Terrassenrückwand bezeichnet 1884, Mitte/zweite Hälfte 19. Jahrhundert
Großzügiger, giebelständiger zweigeschossiger Satteldachbau in Jura-Bauweise, mit Kniestock, frühes 19. Jahrhundert, rückwärtig mit moderner Erweiterung
Saalbau mit eingezogenem Chor, frei stehender Turm mit Maßwerkfries und Lisenengliederung, mit Zwiebelhaube, nachgotischer Bau, 1583, barockisiert und erweitert 1672/73, Erneuerungen 1726 bis 1729, mit Ausstattung
D-5-77-173-104
Schloßstraße 52, Schloßstraße 50, Nähe Klosterstraße (Standort)
1711 über Resten der Höhenburg des 13. Jahrhunderts erbaut, 1880 historisierend erneuert, mit Garteneinfriedung, mit Ausstattung, mit Ostterrasse, 18. Jahrhundert, mit nördlichem Torhaus, 17./18. Jahrhundert, einschließlich Reste der Befestigung, mit südlichem Torhaus, 17./18. Jahrhundert, mit Verwalterhaus und angeschlossenem Ökonomiebau, 18./frühes 19. Jahrhundert, mit bepflanzter Schlossauffahrt, 18. Jahrhundert
Zweigeschossiger Satteldachbau in Jura-Bauweise, mit Legschieferdach, neun Fensterachsen, bezeichnet „1814“, erneuert 1870, über Kelleranlagen der mittelalterlichen Burg errichtet, Gartenmauer mit spätbarocken Steinpfosten (Zaunträger)
Eingeschossiger Satteldachbau in Jura-Bauweise, mit Kniestock, mit Legschieferdach, im Kern 1673, im 18./19. Jahrhundert verändert, mit Anbauten mit kleinem Wirtschaftsteil, des 19. Jahrhunderts
Eingeschossiger Satteldachbau, in Jura-Bauweise, mit Fachwerkkniestock, Naturstein, verputzt, in Teilen durch Ziegel ersetzt, am Südgiebel bezeichnet „1678“
Markgrafenkirche, Quersaalbau, von Johann David Steingruber, 1756/57, an Westseite Turm mit Spitzhelm, 1866, östlich zweigeschossiger Sakristeianbau, mit Ausstattung
In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr. Objekte, die in anderem Zusammenhang also z. B. als Teil eines Baudenkmals weiter eingetragen sind, sollen hier nicht aufgeführt werden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.
↑Diese Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Letztere ist sowohl über die unter Weblinks angegebene Verknüpfung als PDF im Internet einsehbar als auch im Bayerischen Denkmal-Atlas kartographisch dargestellt. Auch diese Darstellungen geben, obwohl sie durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege täglich aktualisiert werden, nicht immer und überall den aktuellen Stand wieder. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Objekts in dieser Liste oder im Bayerischen Denkmal-Atlas nicht, dass es gegenwärtig ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht.
Außerdem ist die Bayerische Denkmalliste ein nachrichtliches Verzeichnis. Die Denkmaleigenschaft – und damit der gesetzliche Schutz – wird in Art. 1 des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG) definiert und hängt nicht von der Kartierung im Denkmalatlas und der Eintragung in die Bayerische Denkmalliste ab. Auch Objekte, die nicht in der Bayerischen Denkmalliste verzeichnet sind, können Denkmalschutz genießen, wenn sie die Kriterien nach Art. 1 BayDSchG erfüllen. Bei allen Vorhaben ist daher eine frühzeitige Beteiligung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege nach Art. 6 BayDSchG notwendig.
↑Nach dem 31. März 2015 der Denkmalliste hinzugefügt. Stand: 11. Oktober 2018.
Literatur
Gotthard Kießling: Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. BandV.70/1). Karl M. Lipp Verlag, München 2000, ISBN 3-87490-581-0, S.592–673.
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