Aufgrund seiner theologischen Qualifikationen wurde er 1970 zum Berater der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz berufen und nahm diese Aufgabe bis 1985 wahr.
Leo Scheffczyk wurde am 21. Februar 2001 von Papst Johannes Paul II. zum Kardinaldiakon mit der neu eingerichteten TiteldiakonieSan Francesco Saverio alla Garbatella erhoben[2], von der er am 27. Mai desselben Jahres Besitz ergriff[3]. Sein Wahlspruch lautete Evangelizare investigabiles divitias Christi („Den unergründlichen Reichtum Christi verkünden“) und ist dem Epheserbrief entnommen (Eph 3,8 EU). Da er bereits ein Jahr vor seiner Ernennung zum Kardinal das 80. Lebensjahr vollendet hatte, hatte er bei der Papstwahl im April 2005 kein Stimmrecht. Auch verzichtete Scheffczyk angesichts seines hohen Alters darauf, anlässlich seiner Kardinalskreierung die Bischofsweihe zu empfangen, wie es das Kirchenrecht fordert.
Der Theologe war Autor von über 80 Büchern und ca. 1.200 Veröffentlichungen. Unter seinen vielen wissenschaftlichen Publikationen zählt auch die in konservativen Kreisen sehr geschätzte Katholische Dogmatik (8 Bände), die er gemeinsam mit Anton Ziegenaus erarbeitet hatte. Scheffczyk war 1966 bis 1984 Herausgeber der Münchener Theologischen Zeitschrift. Später arbeitete er in der vom späteren Papst Benedikt XVI. mitbegründeten Gustav-Siewerth-Akademie mit.
Katholische Glaubenswelt. Wahrheit und Gestalt. Pattloch, Aschaffenburg 1977, ISBN 3-557-91148-9.
Maria. Mutter und Gefährtin Christi. Sankt Ulrich Verlag, Augsburg 2003, ISBN 3-929246-91-0.
Johannes Nebel FSO (Hrsg.): Kern-Worte des Glaubens. Kardinal Leo Scheffczyk in 500 Anregungen. Fe-Medienverlag, Kißlegg 2021, ISBN 978-3-86357-309-6.
Manfred Hauke: Ganz und gar katholisch. Ein erster Einblick in das theologische Werk Leo Cardinal Scheffczyks. Stella Maris, Buttenwiesen 2004, ISBN 978-3-934225-31-2.
Christian Lutz: Theologie in der Kirche. Eine Untersuchung der methodologischen Grundlagen der Theologie und des Verständnisses der Katholizität der Kirche bei Avery Kardinal Dulles und bei Leo Kardinal Scheffczyk. Peter Lang, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-631-60066-5.
Johannes Nebel (Hrsg.): Kardinal Leo Scheffczyk (1920–2005): Das Vermächtnis seines Denkens für die Gegenwart. Pustet, Regensburg 2017, ISBN 978-3-7917-2922-0.
Biografische Notiz zu Kardinal Scheffczyk In: Presseamt des Heiligen Stuhls: Documentation – The College of Cardinals, abgerufen am 12. Juni 2023 (englisch)
↑Leo Scheffczyk: Das Mariengeheimnis in Frömmigkeit und Lehre der Karolingerzeit. Leipzig : St. Benno-Verlag Gmbh, 1959 (archive.org [abgerufen am 4. Februar 2023]).
↑Leo Scheffczyk. Universidad de Navarra, archiviert vom Original am 9. November 2017; abgerufen am 4. Februar 2023 (spanisch).
↑'Was er euch sagt, das tut'. kath.net, 15. Dezember 2005, abgerufen am 4. Februar 2023 (Ansprache von Kardinal Joachim Meisner zum Requiem bei der Beerdigung von Kardinal Scheffczyk in Bregenz).