Lasberg liegt auf 574 m Höhe im Mühlviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 8,1 km, von West nach Ost 10,3 km. Die Gesamtfläche beträgt 43,7 km². 16,8 % der Fläche sind bewaldet, 24,9 % der Fläche landwirtschaftlich genutzt.
Gewässer
Das Gemeindegebiet wird durch die Feldaist, mit ihren wichtigsten Zubringern Feistritz und Flanitz, zur Donau hin entwässert. Stehende Gewässer beschränken sich auf Fisch- und andere Teiche.[1]
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende 25 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):
Bis auf Am Berg, Edelhof, Stadtberg und Zelletau werden die Gemeindeteile als Ortschaft gerechnet. Zwei der Gemeindeteile haben auch Anteile in St. Oswald bei Freistadt, zwei in Kefermarkt, einer in Grünbach. Katastralgemeinden der Gemeinde sind Lasberg, Steinböckhof und Wartberg, wobei der gleichnamige Ort ebenfalls in St. Oswald liegt.
Zählsprengel sind Lasberg-Wartberg und Steinböckhof.
Adressen im Hauptort sind Am Eichenhügel, Am Kopenberg, Am Sportplatz, Am Steinhügel, Bachweg, Berg, Berggasse, Brunnenweg, Dornachweg, Feistritztal, Freistädterstraße, Hagelgasse, Lindenfeld, Markt, Mittelweg, Oswalderstraße, Panholz, Ringgasse, Sonnfeld, Teichweg.
Zum ersten Mal wurde der Ort Lasberg in einer Schenkungsurkunde im Jahr 1125 erwähnt, in welcher Adalbero von Griesbach „seine Kirche in Lozperch“ und weitere Besitztümer dem Stift Sankt Florian schenkte. Ab dem 12. Jahrhundert waren hier das Rittergeschlecht der Lasberger (Lozpercher) ansässig, bedeutender Obderennsischer Kleinadel, die dann nach Baiern Seitenlinien bildeten, und im 15. Jahrhundert unter den Habsburgern ins Niederösterreichische abwanderten.[3]
Ab dieser Zeit, seit 1490, wird der Raum auch dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet.
Am 21. November 1510 wurde Lasberg auf Betreiben der Herrn von Zelking durch Kaiser Maximilian I. zum Markt erhoben. Somit konnte Lasberg wöchentlich einen Markt abhalten und hatte große wirtschaftliche Vorteile. Die nahe Stadt Freistadt wollte diese Rechte streitig machen und Lasberg musste um diese Rechte kämpfen. Daher bestätigte Kaiser Joseph II. im Jahr 1785 nochmals die Marktrechte.
Bis 1626 war Lasberg mehrheitlich protestantisch, wurde nach der Gegenreformation schnell wieder katholisch. Ein Grund dafür war, dass die Herrschaft Weinberg von den protestantischen Zelkingern auf die katholischen Thürheimer übergegangen war. Bis 1848 blieben die Thürheimer die Grundherren im heutigen Gemeindegebiet, auch das Gemeindewappen zeugt von dieser langen Herrschaft.
Zwischen den Jahren 1776 und 1784 wurden die Pfarrgrenzen neu gezogen und die vormals große Pfarre Lasberg verlor viele Gebiete an die Nachbarpfarren. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Nach 1848 wurden auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde drei selbstständige Verwaltungen gegründet – Lasberg, Steinböckhof und Wartberg. 1874 wurden die drei genannten Gemeinden vereinigt, wobei der Ort Wartberg selbst zu St. Oswald kam, die ehemaligen Grenzen sind anhand der heutigen Katastralgemeinden zu erkennen.
Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich und dadurch endete auch die Phase des Wohlstands in Lasberg. Der Erste Weltkrieg verursachte viel Not und Leid in der Gemeinde, 58 Männer waren gefallen, vermisst oder in Lazaretten gestorben. In der Nachkriegszeit herrschte große Not, die durch zwei Marktbrände 1935 und 1936 sowie durch ein schweres Gewitter am 26. Mai 1935, das die Ernte vernichtete, noch verstärkt wurde.
Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. Nach 1945 lag Lasberg in der sowjetischen Besatzungszone. In den 10 Jahren bis 1955 gab es Plünderungen, Vergewaltigungen und grausame Erschießungen. Der Lasberger Johann Blöchl wurde Vorsitzender der Zivilverwaltung Mühlviertel und konnte so die Einheit Oberösterreichs bewahren. Nach 1955 folgte der Aus- und Neubau der Infrastruktur und 1973 wurde Lasberg sogar zum schönsten Dorf Österreichs gewählt.
Im Jahr 1869 wohnten im Gemeindegebiet 1891 Menschen. Das höchste Wachstum wurde zwischen 1971 und 1991 verzeichnet. Im Jahr 1991 hatte die Gemeinde 2717 Einwohner, bei der Volkszählung 2001 bereits 2743, was einem Anstieg von 1 % entspricht. Am 1. Jänner 2008 verzeichnete die Gemeinde 2853 Einwohner, der höchste Stand in der Geschichte.[4] Da sowohl Geburtenbilanz als auch Wanderungsbilanz positiv waren, wuchs die Gemeinde am Ende des 20. Jahrhunderts stark. Von 1991 bis 2001 setzte eine Abwanderung ein, die aber vom Geburtenüberschuss ausgeglichen werden konnte. Von 2001 bis 2011 war die Geburtenbilanz negativ, wurde aber durch eine Zuwanderung ausgeglichen.[5]
Bei der Volkszählung 2001 betrug der Anteil der Einwohner, die 60 Jahre und älter waren, 18,4 %; 20,8 % waren unter 15 Jahre alt. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung lag bei 49,6 %.[6]
Im Jahr 2019 lag der Anteil der Bevölkerung, die über 65 Jahre alt war bei 19,7 %, 15,1 % waren unter 15 Jahre alt. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung lag bei 50,8 %[7].
Der deutsche Dialekt, der im Raum Lasberg sowie in Oberösterreich allgemein gesprochen wird, ist das Mittelbairische. 98,3 % der Lasberger gaben 2001 Deutsch als Umgangssprache an. Weitere 0,7 % sprachen hauptsächlich türkisch, 0,3 % bosnisch, der Rest sprach andere Sprachen.
Der Anteil der Lasberger mit ausländischer Staatsbürgerschaft lag 2001 mit 1,5 % weit unter dem Durchschnitt Oberösterreichs. Dabei hatten 0,2 % der Lasberger Bevölkerung eine Staatsbürgerschaft der Türkei, 0,5 % eine aus Deutschland und 0,5 % entfielen auf Staatsbürger aus Bosnien. Insgesamt waren 2001 etwa 3 % der Lasberger in einem anderen Land als in Österreich geboren.[6] Mit 1. Januar 2022 besaßen 96,3 % der Einwohner die österreichische Staatsbürgerschaft, 95 % wurden in Österreich geboren.[8]
Alte Marktschmiede: Ein Einblick in die Arbeitswelt eines Huf- und Wagenschmiedes.
Freilichtmuseum „Fürstenhammer“: Eine alte Hammerschmiede, im Jahre 1570 in der Nähe von Dornach errichtet.
Spiralschmiede: Eine Sammlung von schmiedhandwerklichen und landwirtschaftlichen Werkzeugen und Geräten ist ausgestellt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Lasberg ist Teil der INKOBA Region Freistadt, einer Initiative zur interkommunalen Kooperation bei der betrieblichen Standortentwicklung, der Betriebsansiedlung sowie der gemeinsamen Vermarktung.[9] Die wichtigsten Arbeitgeber finden sich in den Branchen: Herstellung von Waren, Handel, Gesundheits- und Sozialwesen sowie Bau. Die allgemeine Erwerbsquote lag im Jahr 2020 bei 53,3 %[10]
Öffentliche Einrichtungen
Im Ort stehen ein Kindergarten, eine Volksschule und eine Landesmusikschule zur Verfügung. Zusätzlich besteht eine Bücherei und ein Freibad. Weiters gibt es eine Ordination für Allgemeinmedizin[11] und ein Seniorenheim[12] in der Gemeinde.
Lasberg liegt an der Bahnstrecke St. Valentin–České Budějovice (Summerauer Bahn). Die Bahnhaltestelle ist im Ortsteil Siegelsdorf, knapp zwei Kilometer Luftlinie südwestlich des Hauptortes, situiert. Lasberg verfügt über keinen direkten Anschluss an das Autobahn- und Schnellstraßennetz, wenngleich die Mühlviertler Schnellstraße (S10) durch den Nordwesten des Gemeindegebiets führt.[13]
Die Wahlen zur Gemeindevertretung 1919 brachten in Lasberg folgende Verteilung: 12 CSP, 1 SDP, 5 F.O.P.[14]
Mit den Gemeindewahlen in Oberösterreich 1949 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP, 1 SPÖ, 1 VdU[15]
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 1997 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 18 ÖVP, 5 SPÖ,1 FPÖ und 1 Sonstige.[16]
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2003 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP, 8 SPÖ und 1 FPÖ.
Geviert; 1. in Rot eine silberne, fünfblätterige, heraldische Rose; 2. in Silber ein rotes, abgeledigtesTatzenkreuz; 3. in Schwarz die goldenen lateinischen Zahlzeichen MDX, die ersten zwei über das dritte gestellt; 4. geviert von Rot und Silber.
Über die Bedeutung der Rose – die sich auch im Kefermarkter Wappen findet – ist nichts bekannt. Das Tatzenkreuz zeigt die Zugehörigkeit der Pfarre Lasberg zum Stift St. Florian. 1510 (MDX) ist die Jahreszahl der Markterhebung. Über die Bedeutung des 4. Feldes ist ebenfalls nichts bekannt.
Die Genehmigung zur Verwendung des Gemeindewappens wurde am 27. November 1909 erteilt. Das Wappen selbst wird schon länger verwendet, wahrscheinlich seit der Markterhebung.[23]
Marktgemeinde Lasberg (Hrsg.): Daheim in Lasberg, Freistadt 2009.
Rudolf Ardelt: Beitrag zur Geschichte der Grafen und Freiherren von Lasberg. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines. 107. Band, Linz 1962, S. 290–321 (zobodat.at [PDF]).
Edith Frimmel: Der Schlüssel zur Geschichte von Lasberg. In: EuroJournal Linz – Mühlviertel – Böhmerwald. 2007, S. 4–7 (ooegeschichte.at [PDF]).
Benedikt Pillwein (Hrsg.): Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg. Mit einem Register, welches zugleich das topographische und genealogische Lexikon ist und der Kreiskarte versehen. Geographisch-historisch-statistisches Detail nach Distrikts-Kommissariaten. 1. Auflage. Erster Theil: Der Mühlkreis. Joh. Christ. Quandt, Linz 1827, Abschnitt 14) Distrikts-Kommissariat Weinberg, Lasberg, S.433f. (Google eBook). 2. Auflage 1843 (Google Book)
Weblinks
Commons: Lasberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑Stefanie Zobl, Andreas Knoll: Naturraumkartierung Oberösterreich - Landschaftserhebung Lasberg. Hrsg.: Amt der oberösterreichischen Landesregierung. 2004.
↑Land Oberösterreich, Landesgeschichte: Wappen der Gemeinde Lasberg, Gemeinde lasberg, abgerufen am 28. Oktober 2008
↑Franz Leitner: Der Glockengießer aus Lasberg. Zum 350. Geburtstag von Adam Roßtäuscher. In: Oberösterreichische Heimatblätter. 1980, S. 173–175 (ooegeschichte.at [PDF]).
↑Blöchl, Franz. In: parlament.gv.at. Abgerufen am 11. Januar 2021.