Kriegsgefangenenlager 5110/48 Woikowo

Kriegsgefangenenlager 5110/48 Woikowo (Oblast Iwanowo)
Kriegsgefangenenlager 5110/48 Woikowo (Oblast Iwanowo)
Iwanowo


Woikowo
Das Kriegsgefangenenlager Woikowo in Tschernzy lag 25 Kilometer südwestlich der Stadt Iwanowo in der Oblast Iwanowo

Das Kriegsgefangenenlager 5110/48 Woikowo war ein Lager der UdSSR für Kriegsgefangene aus der gegnerischen Generalität des Zweiten Weltkriegs. Das Lager befand sich in Tschernzy[1] in der Oblast Iwanowo rund 300 km nordöstlich von Moskau zwischen den Flüssen Wolga und Kljasma inmitten des Osteuropäischen Tieflands. Es bestand von 1943 bis 1955.

Umfang der Internierung

Rund 400 deutsche, japanische, ungarische, italienische und rumänische Offiziere[2] wurden insgesamt in das Generalslager Woikowo (5110/48)[3] verbracht.

Am 3. Juli 1943 wurden die ersten Generäle, die während der Schlacht von Stalingrad gefangen genommen wurden, ins Lager eingeliefert. Der ranghöchste unter ihnen war Generalfeldmarschall Friedrich Paulus. Nach den Niederlagen der Wehrmacht in Kursk (Unternehmen Zitadelle), dem Baltikum (Baltische Operation) und in Weißrussland (Operation Bagration) gerieten zwischen 1944 und 1945 immer mehr deutsche Generäle in sowjetische Kriegsgefangenschaft und wurden in das Lager überführt.[2]

Nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 7. Mai 1945 wurden hier 185 weitere deutsche Wehrmachtsgeneräle interniert.[4]

Internierte Offiziere (Auswahl)

Kriegsgefangene im Lager waren:

Deutsche Kriegsgefangene, die im Lager verstarben, wurden auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Tschernzy beigesetzt. Darunter befanden sich:[14]

Friedhof, Tschernzy
Deutscher Soldatenfriedhof in Tschernzy

Haftbedingungen

Ziel des federführenden Innenministeriums der UdSSR (NKWD) und damit des Instituts 99[15] war es, die internierte Generalität zum Eintritt in den Bund Deutscher Offiziere zu gewinnen, mit dessen Hilfe deutsche Soldaten zum Überlaufen und zum Kampf gegen die Hitler-Diktatur bewegt werden sollten. Gemäß dem russischen Historiker Sergej Totschenow wurde den Offizieren daher der Aufenthalt im Lager relativ angenehm gestaltet.[2]

Zur Unterbringung wurde ein „alte[s] Gutshaus mit großen und hohen alten Räumen“ als Schlaf- und Wohnzimmer genutzt.[9] Um 6.30 Uhr wurde aufgestanden, um 22.30 Uhr begann die Nachtruhe. Frühstück gab es um 8 Uhr, Mittagessen um 13 Uhr. Die täglichen Mahlzeiten der Gefangenen beinhalteten 3500 kcal. Ihre freie Zeit durften sich die Lagerbewohner selbst einteilen, viele betätigten sich als Gärtner und Gemüsezüchter oder arbeiteten in den Tischlerwerkstätten. Viele Gefangene unternahmen Spaziergänge durch den Park des Lagergeländes oder lasen Bücher, die unter anderem auch aus der Lenin-Bibliothek in Moskau entliehen werden konnten, andere erlernten die russische Sprache. Es wurden regelmäßig Kinovorführungen abgehalten, ebenso wie musikalische Abende mit Klavier, Gitarre und Geige.

Mit den Gefangenen wurden lange Gespräche geführt. In allen Zimmern waren Abhöranlagen installiert, die Ordonnanzen der Gefangenen informierten die Mitarbeiter des NKWD regelmäßig. Zwischen 1943 und 1944 konnten etwa zehn Generäle zum Eintritt in den Bund Deutscher Offiziere überzeugt werden, woraufhin sie das Lager verlassen konnten.[2] Zu ihnen gehörten Otto Korfes, Arno von Lenski und die später wegen Kriegsverbrechen von sowjetischen Militärtribunalen (SMT) verurteilten Walther von Seydlitz-Kurzbach und Hans Wulz.

Ende der Kriegsgefangenschaft

Ende 1948 waren fast alle Generäle der italienischen und ungarischen Armee sowie zum Teil der Generale mit österreichischer Herkunft entlassen worden. Einundvierzig deutsche Generäle hatten die SMT nach Kriegsende bis 1947 wegen Kriegsverbrechen zu langjährigen Haftstrafen verurteilt, darunter Insassen des Lagers, die zur Strafverbüßung in den Gulag gekommen waren.[16] Durch die zwischen Bundeskanzler Konrad Adenauer und Ministerpräsident Nikolai Bulganin 1955 getroffenen Vereinbarungen konnten bis Ende des Jahres auch 150 Generäle aus der Kriegsgefangenschaft wie auch die Verurteilten über das Lager Woikowo nach der Bundesrepublik Deutschland, der Deutschen Demokratischen Republik oder Österreich heimkehren.[2] Das Lager wurde danach aufgelöst.

Vor der Abfahrt erhielten die aus Woikowo Freigelassenen einen „teuren [blauen Sonntags-]Anzug[17] mit Krawatte, Mantel, Chromlederschuhe, Filzhut und zwei Paar Unterwäsche. Jedem wurde ein Verpflegungspaket für vier Tage ausgehändigt: geräucherte Wurst, Öl, Käse, Rauchtabak, Kaviar, Konfekt“.[2] An der Durchgangsstation Moskau wartete eine Stadtrundfahrt auf die Offiziere. Einige wurden gebeten, sich in ein Gästebuch einzutragen.[17]

Commons: Bilder des Soldatenfriedhofs in Tschernzy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Tschernzy liegt bei 56° 51′ 43″ N, 40° 45′ 54″ O, etwa 7,5 km nordwestlich von Leschnewo.
  2. a b c d e f g Erholung vom Krieg im Gefangenenlager. Nach Historiker Sergej Totschenow. In: Moskauer Deutsche Zeitung vom 6. Dezember 2001.
  3. a b Wieder Heimkehrertransporte Kranke aus Stalingrad - Rettung durch deutsche Medikamente. In: Ostpreußenblatt vom 14. Januar 1956, Jahrgang 7, Folge 2, Seite 2.
  4. a b c Karl-Hans Giese: Generalsfeme. Die Rache der Spätheimkehrer. In: Der Spiegel vom 27. November 1957
  5. Gerald Kolditz: Adam, Wilhelm In: Sächsische Biografie, Hrsg. Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde, bearb. von Martina Schattkowsky. Abgerufen am 13. August 2016.
  6. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa Manfred Zeidler: Stalinjustiz contra NS-Verbrechen. Die Kriegsverbrecherprozesse gegen deutsche Kriegsgefangene in der UdSSR in den Jahren 1943 – 1952. Kenntnisstand und Forschungsprobleme. Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung, Dresden 1996. ISBN 3-931648-08-7, S. 70 „Heimkehrer-Transportliste vom Oktober 1955 mit Entlassenen aus dem Generalslager Vojkovo.“
  7. Ian Baxter: Wolf's Lair: Inside Hitler's East Prussian HQ. The History Press, 2016. ISBN 0-7509-7933-X, S. 54
  8. L. A. Besymenski: So starb Adolf Hitler. In: Die Zeit vom 2. August 1968.
  9. a b c d e Walther von Seydlitz-Kurzbach: „Wir gingen durch die Hölle“. In: Der Spiegel vom 29. August 1977
  10. Howard Margolian: Conduct Unbecoming. The Story of the Murder of Canadian Prisoners of War in Normandy. University of Toronto Press, 2000. ISBN 0-8020-8360-9, S. 184
  11. Antony Beevor: Stalingrad. Penguin Books, London 1999. ISBN 0-14-024985-0, S. 422.
  12. Marcel Stein: Field Marshal von Manstein, a Portrait: the Janus Head. Helion & Company, Solihull 2006. ISBN 978-1-906033-02-6, S. 132.
  13. „General Strecker: Wir haben viel durchgemacht!“ In: Rhein-Zeitung vom 10. Oktober 1955
  14. Cherntsy German Soldiers Cementary, Ivanovo area. (Memento vom 19. März 2016 im Internet Archive)
  15. Jörg Morré: Hinter den Kulissen des Nationalkomitees. Das Institut 99 in Moskau und die Deutschlandpolitik der UdSSR 1943-1946. München 2001, ISBN 3-486-70294-7, S. 104
  16. Manfred Zeidler: Stalinjustiz contra NS-Verbrechen. Die Kriegsverbrecherprozesse gegen deutsche Kriegsgefangene in der UdSSR in den Jahren 1943–1952. Kenntnisstand und Forschungsprobleme. Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung, Dresden 1996, ISBN 3-931648-08-7, S. 33 (PDF).
  17. a b Jan Molitor: Die letzten Soldaten des Großen Krieges. In: Die Zeit vom 16. Februar 2006

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