Der Kikuchi-Kan-Preis (japanisch菊池寛賞, Kikuchi Kan Shō) wurde 1938 auf Vorschlag des Schriftstellers Kikuchi Kan eingerichtet und zunächst alljährlich für herausragende Leistungen und zur Würdigung älterer Schriftsteller vergeben. Dem Auswahlkomitee gehörten ursprünglich nur Schriftsteller an, die über 45 Jahre alt waren, ausgezeichnet wurden nur Schriftsteller, die älter als 46 Jahre waren. Die Preisvergabe wurde während des Zweiten Weltkriegs vorübergehend eingestellt und 1952 wiederbelebt. Mit der Wiederaufnahme der Preisvergabe wurde die Anzahl der Kategorien um Kunst, Film und andere kulturelle Leistungen erweitert. Die Laureaten erhalten eine Uhr und ein Preisgeld in Höhe von 1 Million Yen. Die Auszeichnung wird sowohl an Einzelpersonen wie auch an Institutionen und Organisationen vergeben.
Ichikawa Jukai für seine erfrischenden Auftritte als ältestes Mitglied einer Theatergruppe
Ishikawa Takeyoshi für die Schaffung und Etablierung von Frauen- und Familienzeitschriften und für 42 Jahre Tätigkeit als Herausgeber und Zeitschriftenleiter
Shōwa-Frauenuniversität Fachbereich für japanische Gegenwartsliteratur (昭和女子大学近代文学研究所) für ihre Bemühungen um die Herausgabe einer 54-bändigen Gemeinschaftsarbeit zur Erforschung der Gegenwartsliteratur
Ishii Mokichi für seine Verdienste als Autor des Schriftsatzes Ishii und für die Entwicklung des Fotosatzes
Das Fernsehformat Nichiyōgekijō von Toshiba[4] (東芝日曜劇場)
Hasegawa Roka Vervollständigung des Wandgemäldes (Freskos) Chiesa dei santi Martiri Giapponesi in einem Franziskanerkloster im italienischen Civitavecchia (nahe Rom) (日本二十六聖人殉教 in チヴィタヴェッキア)
1961 bis 1970
1961
Hanayagi Shōtarō für seine Performance in den Stücken Kyōmai (京舞),[5]Yume no Onna (夢の女) u. a. und für seine langjährige schauspielerische Tätigkeit
Okada Sōzō für seinen Beitrag zum Wissenschaftsfilm des Tokyoter Kinos
Donald Keene dafür, dass er durch seine Übersetzungen die klassische Literatur und die Gegenwartsliteratur Japans in Übersee vorgestellt und bekannt gemacht hat.
Itō Saku für 40 Jahre lange Verdienste um die Bühnenausstattung und die Unterrichtung neuer Generationen von Bühnenbildnern.
Ishihara Noboru für seine herausragenden Erfolge und Ergebnisse in 28 Jahre langer Theorie und Praxis im Umgang mit jugendlichen Straftätern.
1963
Itō Sei für seine Geschichte der literarischen Zirkel
Kawaguchi Matsutarō für Verdienste als Autor und Leiter des Shimpa (新派)[9] in über 30 Jahren Schriftsteller.
Tenji Mainichi für die Gründung und eine 40 Jahre lange Publikation der Zeitung in Blindenschrift.
Yoshikawa Kōbunkan und Forschungsgesellschaft für japanische Geschichte (日本歴史学会, Nihon rekishi gakkai)
Horie Kenichi dafür, dass er als erster alleine den Pazifik in einem Boot überquerte.
1964
Für das Engagement zur Errichtung des Literaturhauses für moderne japanische Literatur[10] in Tōkyō (日本近代文学館, Nihon kindai bungaku kan), das wesentlich von Takami Jun[11] getragen wurde.
Miyata Teru dafür, dass er als verantwortlicher Planer und Leiter des Fernsehprogramms Furusato no uta-matsuri (ふるさとの歌まつり) gehobenes Entertainment in die Wohnzimmer Japans brachte.
Seiabō für ihre besonderen Buchausgaben u. a. über Sitten und Gebräuch in der Edo-Zeit.
Mainichi Shimbun für die 12-teilige Serie Kyōiku no mori (教育の森) unter Federführung von Muramatsu Takashi in der die Erziehung im Japan der Nachkriegszeit kritisch beleuchtet wurde.
Yomiuri ShimbunDie Tennō in der Geschichte der Shōwa-Zeit (昭和史の天皇, Shōwa-shi no tennō)
Shibuya Tengai für seine führende Rolle für die Neue Komödie (新喜劇, Shinkigeki).
Nunokawa Kakugiemon für sein Engagement um das Urheber- und Verlagsrecht und für seine Arbeit als Leiter des Editionskomitees der Veröffentlichung 100 jährige Geschichte japanischer Veröffentlichungen – eine Chronologie.
Sano Yō für 50 Jahre schriftstellerische Tätigkeit, insbesondere für sein Detektiv-Tagebuch (推理日記, Suiri Nikki), seine gewissenhaften Kritiken über Detektiv- und Mystery-Romane.
Bandō Tamasaburō V. für die Vervollständigung und endgültige Version der beiden Stücke Kaishin Bessō (海神別荘) und Tenshu Monogatari (天守物語)[27] von Izumi Kyōka und für die Aktivitäten um das traditionelle japanische, neben dem modernen Theater und die chinesische Kun-Oper.
An die Imai Shoten Gruppe (今井書店グループ) und die Buchschule (本の学校, Hon no gakkō) für verschiedene regionale Bemühungen in Yonago, Präfektur Tottori rund um Bücher, wie die Beförderung lebenslangen Lesens, ein Symposium Fragen zum Bibliotheks- und Verlagswesen von morgen und berufsvorbereitende Kurse mit Buchhändlern.
Yomogida Yasuhiro[28] für seine geschätzte und langjährige Tätigkeit als Illustrator und Binder historischer Romane und seinen filigranen Stil
Takamiyama Daigoro für seine Bemühungen um die Internationalisierung des Sumō Sports und für die Wegbereitung zur Zusammenkunft von Sumō Ringern weltweit
2010
Tsutsui Yasutaka für ein 50-jähriges Schriftstellerdasein, in dem er der Welt stets experimentierend die reine Literatur, Science-Fiction und Unterhaltung neu erschloss.
Kaneko Tōta im Alter von über 90 Jahren[29] für seine lebenslange Tätigkeit als Haikuist und für die Förderung des modernen Haiku.
NHK Spezial Muenshakai (無縁社会, etwa Die beziehungslose Gesellschaft) für einen alarmierenden Beitrag über den Verlust von Beziehungen zur Familie, zur Heimat, zu Arbeitskollegen und die zunehmende Vereinsamung in der modernen Gesellschaft Japans.
JAXA an das Hayabusa Projektteam für das 15 Jahre andauernde Prokjekt, in einem 7-jährigen Flug zum Asteroiden (25143) Itokawa weltweit erstmals eine Bodenprobe von einem Asteroiden entnommen und zurückgeführt zu haben und damit der Welt die technische Stärke Japans demonstriert zu haben.
Yoshioka Sachio Oberhaupt einer traditionsreichen Färberfamilie, die Färbetechniken alter Zeiten wiederbelebte und an der Restaurierung nationaler Kulturgüter wie dem Tōdai-ji mitwirkte.
Sono Ayako für ihre langjährigen Leistungen als Schriftstellerin, Kritikerin gesellschaftlicher Probleme und ihre hingebungsvolle Tätigkeit im Rahmen von Hilfsaktion mit JOMAS für notleidende Länder der Dritten Welt
Takakura Ken für sein mehr als 50-jähriges Schaffen und Wirken als Filmschauspieler anlässlich seines neuesten Werks Anata e
Kondō Makoto für seine Verdienste als Pionier die Toxizität von Krebsmitteln, die Risiken bei Krebsoperationen und der Krebsbehandlung in allgemeinverständlicher Form bekannt gemacht zu haben.
1965 wurde von Kikuchi Kans Heimatstadt Takamatsu der Kagawa-Kikuchi-Kan-Preis eingerichtet mit dem Ziel Kikuchi Kan zu würdigen und die Heimatkunst und Heimatliteratur zu fördern. Es handelt sich um einen Literaturpreis, der bis heute für sogenannte reine Literatur vergeben wird.[30]
Literatur
S. Noma (Hrsg.): Kikuchi Kan Prize. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 779.
↑Zenigata Heiji ist die Hauptfigur in einer Vielzahl von Erzählungen, Filmen und einer Fernsehserie, die in der Edo-Zeit spielen. Als Polizist jagt er Verbrecher mit Jitte und Münzen, die ihm auch zu seinem Namen verhalfen.
↑Das Stück wurde zudem verfilmt und als diente als Vorlage für eine Fernsehserie.
↑Später wurde die Serie von TBS (Tokyo Broadcasting System Television) ausgestrahlt.
↑Es handelt sich um eine in Kyoto entstandene Form des Kamigatamai Tanzes
↑Es handelt sich um eine Fernsehserie im Stile einer Seifenoper, die zwischen April 1958 und März 1963 wochentags zwischen 19:15 und 19:30 Uhr gesendet wurde.
↑Der Roman erschien von Mai 1955 bis August 1956 in der Abendausgabe der Yomiuri Shimbun.
↑Shimpa, wörtlich Neue Richtung oder Neue Schule ist eine meist melodramatische Form des Theaters, das ca. 1888 in Abgrenzung zur Kyūha (旧派, Alte Schule, gemeint ist das Kabuki) entstand
↑Dokumentiert den Einsatz von 222 Schülerinnen im Alter von 15 bis 19 Jahren und von 18 Lehrerinnen, die als Krankenschwestern bei der Schlacht um Okinawa während des Pazifischen Krieges eingesetzt wurden. Von den 222 Schülerinnen starben 134 im Verlaufe der Schlacht. „Himeyuri Gedenkstätte“