Kaltenberg liegt auf 842 m Höhe im Mühlviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 5,4 und von West nach Ost 6,4 Kilometer. Die Gesamtfläche umfasst 17,15 Quadratkilometer. Davon sind 47 Prozent bewaldet und 49 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt.[1]
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende acht Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):
Ebenort (88) samt Ebenort-Zerstreute Häuser
Kaltenberg (189) samt Kaltenberg-Zerstreute Häuser
Markersreith (38)
Nadelberg (29)
Pieberbach (85) samt Firling
Silberberg (71) samt Silberberg-Zerstreute Häuser
Tischberg (47)
Weidenau (43)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Markersreith und Silberberg.
Kaltenberg wurde auf den Gründen des früheren Kaltenberger-Guts gegründet, von dem der heutige Name der Gemeinde abgeleitet wurde. Die Entstehung des Orts hängt eng mit der Marienwallfahrt zusammen. Rund 300 Meter nördlich des Zentrums befindet sich die Ursprungskapelle, zu der jedes Jahr zahlreiche Wallfahrer pilgerten. Auf Grund der großen Anzahl an Pilgern wurde von der Herrschaft Ruttenstein eine Filialkirche der Pfarre Unterweißenbach errichtet, die 1658 geweiht wurde.
Seit 1785 ist Kaltenberg eine eigene Pfarre und vergrößerte zwischen 1798 und 1803 die Kirche auf die heutige Größe. Die Marienstatue, deren Alter auf rund 500 Jahre geschätzt wird, steht beim Hochaltar. Kaltenberg wurde zum zweitgrößten Marienwallfahrtsort im Mühlviertel.
Erst 1921 wurde Kaltenberg als eigene Gemeinde eingerichtet, indem das heutige Gemeindegebiet von Unterweißenbach abgetrennt wurde. 1938 wurde die Gemeinde wieder mit Unterweißenbach vereinigt, 1947 aber wiederhergestellt. Die Wiederherstellung erfolgte, weil Kaltenberg ohne dauernde finanzielle Hilfe überleben kann. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte der Ausbau der Infrastruktur, 1968 wurde das Gemeindewappen verliehen. Die Gemeinde gehörte bis Ende 2002 zum Gerichtsbezirk Unterweißenbach und wurde per 1. Jänner 2003 dem Gerichtsbezirk Freistadt zugeteilt.
Im Jahr 1869 wohnten im Gemeindegebiet 630 Menschen. Bis 1971 wuchs die Bevölkerung auf 701 Einwohner an, der höchste Stand in der Geschichte. Seit 1971 nimmt die Bevölkerung ab, was vermutlich auf die dezentrale Lage zurückzuführen ist. Im Jahr 1991 hatte die Gemeinde 666 Einwohner, bei der Volkszählung 2001 nur mehr 655, was einem Rückgang von 1,7 % entspricht. Am 1. Jänner 2008 verzeichnete die Gemeinde 641 Einwohner.[3]
Bei der Volkszählung 2001 betrug der Anteil der Einwohner, die 60 Jahre und älter waren, 16,8 %; 22,9 % waren unter 15 Jahre alt. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung lag bei 48,1 %.[4]
Der deutsche Dialekt, der im Raum Kaltenberg sowie in Oberösterreich allgemein gesprochen wird, ist das Mittelbairische. 99,7 % der Kaltenberger gaben 2001 Deutsch als Umgangssprache an. Die restlichen 0,3 % sprachen andere Sprachen.
Der Anteil der Kaltenberger mit ausländischer Staatsbürgerschaft lag 2001 mit 0 % sehr weit unter dem Durchschnitt Oberösterreichs. In Kaltenberg leben nur in Österreich geborene Menschen und kein Gemeindebewohner hat eine ausländische Staatsbürgerschaft.[4]
Kriegerdenkmal von Karl Spindelberger (1966/1967).
Naturdenkmäler
Wollsackverwitterungen im Gemeindegebiet
Wirtschaft und Infrastruktur
Kaltenberg ist Mitglied des Verbandes für Regional- und Tourismusentwicklung Mühlviertler Alm.
Verkehr
Straße: Kaltenberg wird von der Nordwaldkamm-Landesstraße (L 579) von Osten nach Westen durchquert. Am östlichen Rand des Gemeindegebietes führt die Kaltenberger Bezirksstraße (L 1448) von Norden nach Süden.
Wanderweg: Der überregionale Wander- und Pilgerweg Johannesweg führt von Weitersfelden kommend über den Hauptort weiter nach Unterweißenbach.
Seit dem Jahr 1945 erreichte die ÖVP immer die absolute Mehrheit, zwischen 1949 und 1973 immer 100 %. Zweitstärkste Partei wurde zwischen 1985 und 1997 immer die SPÖ, die Partei trat 2003 nicht an. Die FPÖ tritt sporadisch an, zuletzt 2003 und wurde die zweitstärkste Partei. 2003 wurde die ÖVP mit 87,7 % stimmenstärkste Partei und regiert mit absoluter Mehrheit.[7] Bei den Wahlen 2009 gab es nur geringfügige Änderungen, die ÖVP musste dabei ein Mandat an die FPÖ abtreten.[8] Die Gemeinderatswahl 2015 hatte eine Wahlbeteiligung von 92,6 %.[9]
seit 1985: Die Freiwillige Feuerwehr Kaltenberg hat eine enge Verbindung zur deutschen Partnerfeuerwehr Lünen.[11]
Wappen
Das Gemeindewappen zeigt in Gold über drei grünen, vom Schildfuß aufsteigenden Spitzen eine blaue, heraldische Lilie. Die Lilie, Attribut der Gottesmutter, zeigt die Bedeutung der Gemeinde als Marienwallfahrtsort auf. Die grünen Spitzen symbolisieren den Waldreichtum der Gemeinde. Die Gemeindefarben sind Gelb-Grün.
Die Verleihung des Gemeindewappens und der Gemeindefarben erfolgte am 27. Mai 1968.[12]
Heinrich Koller: Kaltenberg im Hochland des Unteren Mühlviertels. Kaltenberger Wallfahrtslied, Der Wallfahrtsort Kaltenberg, Kapellenbau, Das Gnadenbild, Kapellenweihe, Der Kaltenberger Hilferuf, Bau der Kirche und Erhebung zur Pfarre, Ausstattung der Kirche, Die Ursprungskapelle, Der Pfarrhof, Der Bergkreuzweg, Höhenlage und Wasserversorgung, Wunder, Seelsorger und Seelsorge in Kaltenberg. Salzburger Pressverein, 3. Auflage, Salzburg 2002, 24 Seiten.
Naturraumkartierung Oberösterreich. Landschaftserhebung Gemeinde Kaltenberg. Endbericht. Gutachten Naturschutzabteilung Oberösterreich. 2004, S. 1–137 (zobodat.at [PDF]).