Die früheste urkundliche Erwähnung der Familie stammt aus dem Jahr 1176. In einer Urkunde der Gräfin Hildegund von Meer, die dem Kloster Meer 60 Morgen Land schenkt, wird ein Ministeriale namens Willelmus de Calechheim erwähnt.[2] Vermutlich waren die Herren von Kalkum bereits zu diesem Zeitpunkt Ministeriale des Stifts Gandersheim, das nach der von 1216 bis 1218 durch Eberhard von Gandersheim geschaffenen Reimchronik schon 892 einen in Kalkhem gelegenen Königshof vom späteren KaiserArnolf von Kärnten geschenkt bekam (Noch gaf de könnich to Gandersem einen riken hof, de is geheten Kalkhem; unde sin bi deme Rine belegen.[3][4]) Eine frühe Ministerialentätigkeit der Herren von Kalkum für das Stift Gandersheim wird jedenfalls durch eine spätere Quelle belegt. So belehnte die Gandersheimer Äbtissin Margareta I. von Plesse im Jahr 1265 Ritter Hermann von Kalkum, ihren Kalkumer Vogt Heinrich von Kalkum und dessen Söhne Dietrich, Adolf, Anton und Arnold von Kalkum „in Anbetracht der von ihnen und ihren Vorfahren der Abtei geleisteten und zu leistenden Dienste“ mit dem bei Kalkum gelegenen, Vorst genannten Hain zu Erbrecht.[5] Ende des 14. / Anfang des 15. Jahrhunderts waren die Herren von Kalkum namensgebende Hauptbeteiligte der Kalkumer Fehde.
Im Laufe der Zeit treten verschiedene Familienlinien auf, die sich im Beinamen nach ihren jeweiligen Sitzen nannten. Folgende Beinamen (mit und ohne Nennung des Hauptnamens der Familie) sind urkundlich überliefert:
Lohausen (auch Lohusen, Losen oder ähnlich) nach Haus Lohausen im Düsseldorfer Stadtteil Lohausen
Renbruggen (auch Rembruggen, Rintbruggen oder ähnlich (= Rinderbrücke)) nach Haus Remberg im heutigen Duisburger Stadtteil Huckingen
Rheinheim (auch Rhinhem, Rinem oder ähnlich) nach dem abgegangenen Haus Rheinheim in Rheinheim im heutigen Duisburger Stadtteil Mündelheim
Die genauen verwandtschaftlichen Beziehungen bzw. Abstammungen zwischen den verschiedenen Linien sind bis heute nur zum Teil bekannt. Die Herren von Kalkum zu Remberg (Renbruggen) sind demnach eine sieben Generationen lange Seitenlinie der Herren von Kalkum genannt Lohausen.[6] Unbekannt bleibt dagegen, wie die Linien zu Leuchtenberg und Rheinheim in Verbindung zur Hauptlinie zu Haus Kalkum oder zur Linie Lohausen-Remberg stehen.
Das Stammwappen derer von Kalkum zeigt in Gold einen roten Balken. Über dem Balken zwei, unter dem Balken ein roter Ring. Auf dem Helm mit gold-roter Decke ein goldener Brackenkopf mit Halsband wie das Schild.
In Abwandlung des Stammwappens verwendeten verschiedene Mitglieder der Familie auch ein Wappen, das anstatt der Ringe (2:1) Sterne (2:1) zeigte.
Anton Fahne: Geschichte der kölnischen, jülichschen und bergischen Geschlechter in Stammtafeln, Wappen, Siegeln und Urkunden. Band 1, Köln und Bonn 1848, S. 61 (Digitalisat der ULB Düsseldorf).
Heinrich Ferber: Die Calkumschen Fehden mit der Stadt Köln, in: Beiträge zur Geschichte des Niederrheins, Jahrbuch des Düsseldorfer Geschichtsvereins, Band 8, Düsseldorf 1894, S. 55–72 (Digitalisat der ULB Düsseldorf).
↑Monumenta Germaniae Historica (MGH). Deutsche Chroniken und andere Geschichtsbücher des Mittelalters. Band 2. Hannover, Hahnsche Buchhandlung 1877, S. 408–409, Vers 830–832 (online).
↑Monumenta Germaniae Historica (MGH). Arnulfi Diplomata. Weidmann, Berlin 1940, S. 159–160, Nr. 107a (online).
↑Jost Kloft (Bearb.): Inventar des Urkundenarchivs der Fürsten von Hatzfeldt-Wildenburg zu Schönstein/Sieg, Band 1 (Regesten Nr. 1 bis 450, 1217–1467) (= Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.), Inventare nichtstaatlicher Archive, Band 18), Köln 1975, Nr. 5, S. 5 f.
↑Dietmar Ahlemann: Genealogien ausgewählter adeliger und bürgerlicher Familien aus Huckingen und Umgebung, in: Huckinger Heimatbuch, Band 3, Duisburg 2015, S. 283–288 (hier: i) Herren von Kalkum (gen. Lohausen und gen. Rheinheim)).