Er trat hervor durch das von ihm herausgegebene mehrbändige Werk Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstifts Cöln, der Fürstenthümer Jülich und Berg, Geldern, Meurs, Cleve und Mark, und der Reichsstifte Elten, Essen und Werden. Für seine Verdienste wurde er 1843 mit dem Dr. h. c. in Bonn und 1863 in Münster geehrt. In Düsseldorf trägt seit 1907 die Lacombletstraße (Stadtteil Düsseltal) seinen Namen.
Sonstiges Engagement
Von 1829 bis 1853 war Lacomblet Mitglied des Düsseldorfer Stadtrates und von 1851 bis 1856 Vertreter der Stadt Düsseldorf im Kreistag und im Provinziallandtag der Rheinprovinz. Seit 1839 war er Verwaltungsrat der Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn und dort 1841 bis 1844 Direktorialrat. 1832 trat er in den Verein zur Hebung des Theaters in Düsseldorf ein und war Mitglied des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen. 1842 rief er dazu auf, zur Förderung des Kölner Dombaus einen Filialverein des Kölner Dombauvereins für das Herzogtum Berg zu gründen.
Lacomblet war verheiratet mit Friederike Magdalena Elisabeth Dörr (1790–1872), der Tochter des Cafetiers Georg Gottlieb Dörr. Sein Bruder Johann Franz Lacomblet ([1771]–1852), Inhaber des 1850 aufgegebenen Kaffeehauses Lacomblet & Dörr am Marktplatz sowie von 1819 bis 1829 Stadtrat in Düsseldorf und von 1830 bis 1841 stellvertretendes Mitglied des rheinischen Provinziallandtages, blieb unverheiratet.
Trivia
Lacomblet soll große Teile von Archivbeständen, so z. B. Rechnungen der Abtei Werden seit dem 16. Jahrhundert, vernichten haben lassen, „weil sie zerfallen gewesen seien“. Dieser Umstand wird heute kritisiert.
Werke
Archiv für die Geschichte des Niederrheins. Heberle, Köln 1832–1870 (Digitalisat).
(Hrsg.) Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstifts Cöln, der Fürstenthümer Jülich und Berg, Geldern, Meurs, Kleve und Mark, und der Reichsstifte Elten, Essen und Werden. Aus den Quellen in dem Königlichen Provinzial-Archiv zu Düsseldorf und in den Kirchen- und Stadt-Archiven der Provinz, vollständig und erläutert […] herausgegeben (Digitalisate bei Universitäts- und Landesbibliothek Bonn).
Erster Band: Von dem Jahr 779 bis 1200 einschliesslich. Düsseldorf 1840.
Zweiter Band: Von dem Jahr 1201 bis 1300 einschliesslich. Düsseldorf 1846.
Dritter Band: [Von dem Jahr 1301 bis 1400 einschliesslich]. Düsseldorf 1853.
Vierter Band: Die Urkunden von 1401 bis zum Erlöschen des Jülich-Cleve'schen Hauses im Mannesstamme (1609) und eine Nachlese von 80 alten Urkunden enthaltend. Düsseldorf 1858.
Vera Torunsky: Die Abgeordneten der Rheinischen Provinziallandtage und Landschaftsversammlungen. Ein biographisches Handbuch. Band 1: Die Abgeordneten der Provinziallandtage und ihre Stellvertreter 1825–1888 (= Rheinprovinz. 12). Rheinland-Verlag, Köln 1998, ISBN 3-7927-1749-2.