1769 wurde dem Regiment in der neu errichteten Kavallerie-Rangliste die Bezeichnung Cavallerie-Regiment Nr. 14 zugeteilt. Der Name lautete jedoch bis 1798 weiterhin nach dem Regimentsinhaber (der nicht auch der Kommandant sein musste). Eine verbindliche Regelung der Schreibweise existierte nicht. (zum Beispiel Regiment Graf Serbelloni – oder Regiment Serbelloni.) Mit jedem Inhaberwechsel änderte das betroffene Regiment dann auch seinen Namen.
Nach der Änderung des Systems 1798 galt vorrangig die nummerierte Bezeichnung, die unter Umständen mit dem Namen des Inhabers verbunden werden konnte. Hierbei erfolgte zunächst die Umbenennung in Kürassier-Regiment Nr. 9
Im Jahre 1915 wurden alle Ehrennamen ersatzlos gestrichen. Der Verband hieß von da an nur noch Dragonerregiment Nr. 5. (Dies ließ sich in der Praxis jedoch nicht durchsetzen, einerseits weil sich niemand daran hielt, andererseits weil die sehr sparsame k.u.k. Militärverwaltung angeordnet hatte, zunächst alle noch vorhandenen Formulare und Stempel aufzubrauchen!)
Zur Systematik wurden nachträglich auch folgende Nummerierungen eingeführt: 1721/1 (nach Tessin),[1]Kürassierregiment K 6 (nach Hans Bleckwenn).
Als Dragoner-Regiment Nr. 5 wurde von 1798 bis 1801 das dann aufgelöste Regiment Modena, von 1802 bis 1866 das spätere Dragonerregiment Nr. 13 geführt.
Formationsgeschichte
Mit Erlass vom 28. September 1721 wurde aus den 1714 aus spanisch-habsburgischen Diensten übernommenen Regimentern Vasques- und Cordova-Kürassiere sowie den Galbes-Dragonern ein deutsches Kürassier-Regiment mit 12 ordinären und einer Karabinier-Kompanie als Kürassier-Regiment Galbes aufgestellt
1731 musste das Regiment Teile der 1727 aufgestellten Auctions-Kompanie an das Regiment Portugal-Kürassiere (später Dragoner-Regiment Nr. 9) abgegeben
1768 wurde die Karabinier-Kompanie an das neu aufgestellte 1. Carabinier-Regiment (Dragoner-Regiment Nr. 3) abgegeben, dafür eine Eskadron des aufgelösten Kürassier-Regiments Kleinholdt übernommen
1769–1798 führte das Regiment in der Kavallerie die Ranglistennummer 14
1775 wurde die Oberst-Division des aufgelösten Kürassier-Regiments Thurn eingegliedert
1798 erhielt das Regiment die Bezeichnung Kürassier-Regiment Nr. 9
1802 erfolgte die Umbenennung in Kürassier-Regiment Nr. 5 und wurde die Oberst-Division des aufgelösten Kürassier-Regiments Anspach Nr. 11 zugeteilt
1867 wurde das Regiment in das Dragonerregiment Nr. 5 umgewandelt
1853 aus dem Wehrbezirk des Infanterieregiments Nr. 27 (Graz)
1857–1860 aus Steiermark, Kärnten, Krain und den Küstenlanden bzw. aus allen in diesen Provinzen liegenden Ergänzungsbezirken der Infanterieregimenter Nr. 7, 17, 22, 27 und 47
1860–1875 nur aus den Bezirken der Infanterieregimenter Nr. 7, 17, 27 (Klagenfurt, Laibach und Graz)
1883–1889 wieder aus allen Bezirken dieser Provinzen, wozu noch die Bezirke der Infanterieregimenter Nr. 87 und 97 (Cilli und Triest) kamen.
Seit 1889 ergänzte es sich aus dem Bereich des III. Korps (Militär-Territorial-Bezirk Graz)
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Regiments-Kommandanten
I.
II.
III.
1721 Obrist Marchese Villanueva de los Torres
1732 Obristlieutenant-Obrist Ascanio Alexander Graf Guadagni, (seit 1728 in gerichtlicher Untersuchung, daher anfänglich nur Interims-Kommandant)
1793 Auf den Kriegsschauplatz in die Niederlande verlegt, nahm das Regiment an der Schlacht bei Neerwinden teil, kämpfte dann bei Valenciennes, später vor Quesnoy und bei Avesnes-le-Sec
1794 Einzelne Abteilungen in kleineren Aktionen verwickelt, so bei Sólre-le-Chateau, Rouvroy, Erquelinnes und in den Kämpfen bei Charleroi
1795 zeichnete sich das Regiment bei der Erstürmung der Schanzen von Mainz aus, die Oberstlieutenant-Division war am Gefecht bei Trippstadt beteiligt
1796 Zur Niederrhein-Armee verlegt, kämpfte die Einheit bei Wetzlar und Friedberg (Hessen), hier deckte die Oberstlieutenant-Division den Rückzug der Infanterie. Die Oberst-2.-Eskadron deckte den Rückzug der Brigade Alcaini in dem Gefecht bei Leun (a.d. Lahn). Danach kämpfte das Regiment noch in den Gefechten bei Amberg und Würzburg und stand dann an der Sieg
1797 Die Oberstlieutenant-Divisison zeichnete sich in den Gefechten bei Hochheim am Main aus
1800 In diesem Jahre kämpfte das Regiment in der Schlacht bei Meßkirch, den Gefechten bei Memmingen, Launingen und Nördlingen, sowie der Schlacht bei Hohenlinden. Auf dem weiteren Rückzug zeichnete sich die Oberst-Division an der Salza-Brücke bei Salzburg, die Oberst-2.-Eskadron bei Neumarkt aus
1805 Dem Korps Kienmayer zugeteilt, kämpfte das Regiment mit besonderer Standhaftigkeit in der Schlacht bei Austerlitz. Rittmeister Freiherr von Gumpenberg konnte sich mit einem ihm anvertrauten und nach Ulm bestimmten Brückentrain ohne Verluste nach Tirol absetzen
1809 Im VII. Korps des Erzherzog Ferdinand, erlitt das Regiment bei Raszyn große Verluste. Ansonsten nur noch einige weitere kleinere Aktionen
1848 Die Majors-Division nahm an den Kämpfen anlässlich der Einnahme von Wien teil, die Oberst-Division kämpfte bei Schwechat
1849 Die dem Korps Schlick zugeteilte Majors-Division kämpfte bei Kápolna und Poroszló. Von dem mittlerweile bei Pest stehenden Regiment wurde die sich auf Streifzug befindliche Oberst-Division bei dem Maierhof Kompolt in ein Scharmützel verwickelt, konnte die Angreifer jedoch mit nur geringen eigenen Verlusten zurückschlagen. Beide Divisionen nahmen dann auch an der Schlacht bei Kápolna teil, hatten aber nur geringe Gefechtstätigkeit. Das nunmehr vereinigte Regiment kämpfte bei Hatvan, Rákos und wurde dann zur Belagerung von Komorn eingeteilt. Im Gefecht bei Káty führten vier Eskadronen eine Attacke aus, die durch einen Angriff von der Oberstlieutenant-1.-Eskadron auf eine feindliche Batterie unterstützt wurde. Im Sommerfeldzug stand das Regiment anfänglich an der Waag, wo sich die Oberst-1.-Eskadron im Gefecht bei Zsigárd auszeichnete, und nahm dann an den Schlachten vor Komorn und an den Gefechten bei Szőreg und Temesvár teil
1866 Vier Eskadronen waren der 2. Reserve-Kavallerie Division Zaitsek zugeteilt und kämpften in der Schlacht bei Königgrätz sowie im Vorpostengefecht bei Tischnowitz mit, ohne jedoch groß in Gefechtshandlungen verwickelt gewesen zu sein.
→Erster Weltkrieg
Im Ersten Weltkrieg sahen sich die Kavallerie-Regimenter den unterschiedlichsten Verwendungen ausgesetzt. Zum Teil bestanden sie im Regimentsverband weiter, zum Teil wurden sie Eskadronsweise auf die Infanterie-Truppendivisionen, Korps- und Armeestäbe als sogenannte Divisionskavallerie aufgeteilt. (Sie versahen dort Dienste als Aufklärungs- und Meldereiter, sowie als Sicherungs-Detachements.) Die meisten der Regimenter mussten jedoch bald die Pferde abgeben (soweit sie noch welche hatten) und kamen danach zum infanteristische Einsatz.
Am Vorabend des Weltkrieges umfasste das Regiment an Aktiven:
49 Offiziere und 1139 Mannschaften sowie 76 Offiziers- und 1027 Dienstpferde.
Das Regiment wurde als Divisionskavallerie für das III. Korps bestimmt, wobei jeder der drei Infanteriedivisionen des Korps jeweils 2 Schwadronen zugeteilt wurden. Die 5. und 6. Schwadron wurde unter dem Kommando von Oberstleutnant Ernst Graf Thurn-Valessina der II. Division angegliedert. Als primäres Einsatzgebiet wurde der II. Division der Raum Serbien, Montenegro sowie Russland zugeteilt.
1917 wurde das Regiment der 4. Kavalleriedivision unter seinem ehemaligen (1909) Kommandanten FeldmarschallleutnantOtto Josef von Berndt (1865–1957) zugeteilt. Das Regiment bestand nunmehr aus zwei Divisionen zu je 4 Schwadronen, eine MG Schwadron und ein IG Zug. Dazu kamen eine Technische Schwadron sowie ein Kavallerie-Telefon-Zug. Offiziere trugen nunmehr anstatt des Säbels ein Bajonett.
1918 Friedensvertrag von Brest-Litowsk mit Sowjetrussland und der Ukraine. Das Regiment wurde an die Reichsgrenze zurückgenommen, die 5. und 6. Schwadron nach Jusowka disloziert. Im Oktober wurde es nach Ungarn zurückbeordert.
Verbleib
Nach der Proklamation des Königreichs der Kroaten, Serben und Slowenen als eigenständiger Staat im Oktober 1918 wurden die nichtdeutschstämmigen Soldaten von der Interimsregierung aufgerufen, die Kampfhandlungen einzustellen und nach Hause zurückzukehren. In der Regel wurde dieser Aufforderung von der zu diesem Zeitpunkt mehrheitlich slowenischen Mannschaft des Regiments Folge geleistet. 1918 nach Marburg disloziert, verblieb es bis 1920 in der dortigen Kavalleriekaserne. In diesem Jahr wurde es aufgelöst und die verbleibenden Teile nach Graz in Marsch gesetzt. In Graz wurde aus den Resten des Regimentes die 5. Schwadron des ersten Bundesheeres gebildet.
Aus dem Kriegsbericht der 6. Schwadron (Sommer 1917)
„Gegen Mittag war der Widerstand des Gegners durch den Angriff unserer Truppen gebrochen, er zog sich zurück. Wimmersberg, der mit seiner Patrouille auf der Höhe südlich Krasna das Gefecht beobachtete, ließ sich, als er das Abbröckeln der Russen bei Krasna wahrnahm, die Gelegenheit nicht entgehen und setzte dem Feinde scharf nach. 38 Mann, 40 Gewehre, 1 Lanze, 1 Trompete und 1 Feldstecher waren seine Beute. Beim nächsten Orte, Ldziany, wäre es ihm beinahe gelungen, eine ganze Regimentsmusik abzufangen, doch musste er infolge starken Feuers davon ablassen. Sein Pferd erhielt dabei einen Schuss durch den Schweifansatz. Die Verluste der 6. Schwadron betrugen an diesem Tage zwei Tote und ein verwundetes Pferd, ferner waren bei einer Schießerei in der vorhergegangenen Nacht zwei Dragoner leicht verletzt worden. Von der Mannschaft hatte sich Dragoner Ocwirk hervorgetan, indem er, trotzdem ihm das Pferd unter dem Leibe erschossen worden war, den ihm anvertrauten Befehl rechtzeitig ans Ziel gebracht und dadurch ein Bataillon vor drohender Umzingelung bewahrt hatte.[2]“
Verluste des Regimentes im Weltkrieg
Die Standesvormerkungen sind nach Kriegsende in die Hände der Jugoslawen gefallen, daher lassen sich die Mannschaftsverluste nur annähernd feststellen. Es dürften ungefähr 250 Mann gefallen und 800 verwundet worden sein. Die Verluste des Offizierskorps betrugen 11 Tote und 25 Verwundete, 8 Offiziere gerieten in Gefangenschaft.
Auszeichnungen
Die Auszeichnungen der Mannschaft lassen sich aus oben angeführten Grunde nicht mehr nachvollziehen. Sicher ist, dass zwei Dragoner mit der Goldenen Tapferkeitsmedaille und eine Vielzahl von Dragonern mit anderen Tapferkeitsauszeichnungen bedacht wurden. Jedoch konnten nur die Auszeichnungen der Offiziere exakt festgestellt werden :[3]
Ein Regiment bestand in der Österreichisch-Ungarischen Kavallerie in der Regel ursprünglich aus drei bis vier (in der Ausnahme auch mehr) Divisionen. (Mit Division wurde hier ein Verband in Bataillonsstärke bezeichnet. Die richtige Division wurde Infanterie- oder Kavallerie-Truppendivision genannt.) Jede Division hatte drei Eskadronen, deren jede wiederum aus zwei Kompanien bestand. Die Anzahl der Reiter in den einzelnen Teileinheiten schwankte, lag jedoch normalerweise bei etwa 80 Reitern je Kompanie, bzw. 160 Reitern je Eskadron.
Bei der durch Kaiser Joseph II. begonnenen Heeresreform war die Kompaniegliederung innerhalb der Kavallerie bereits aufgegeben worden.
Die einzelnen Divisionen wurden nach ihren formalen Führern benannt:
die 1. Division war die Oberst-Division
die 2. Division war die Oberstlieutenant (Oberstleutnant)-Division
die 3. Division war die Majors-Division
die 4. Division war die 2. Majors-Division
die 5. Division (soweit vorhanden) war die 3. Majors-Division
Im Zuge der Heeresreform wurden die Kavallerie-Regimenter ab 1860 auf zwei Divisionen reduziert.
Bedingt durch die ständige Umbenennung sind die Regimentsgeschichten der österreichisch-ungarischen Kavallerie nur sehr schwer zu verfolgen. Hinzu kommt die ständige und dem Anschein nach willkürliche, zum Teil mehrfache Umklassifizierung der Verbände. (Zum Beispiel: K.u.k. Böhmisches Dragoner-Regiment „Fürst zu Windisch-Graetz“ Nr. 14)
Hans Bleckwenn: Die Regimenter der Kaiserin: Gedanken zur Albertina-Handschrift 1762 des Heeresgeschichtlichen Museums Wien. In: Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien. Band 3: Maria Theresia – Beiträge zur Geschichte des Heerwesens ihrer Zeit. Graz, Wien, Köln 1967, S. 25–53.
Hans Bleckwenn: Reiter, Husaren und Grenadiere. d. Uniformen d. kaiserl. Armee am Rhein 1734. Harenberg, Dortmund 1979. ISBN 3-88379-125-3; S. 17ff.
Bertrand Michael Buchmann: Österreich und das Osmanische Reich. WUV-Univ.-Verl., Wien 1999, ISBN 978-3-85114-479-6.
Hermann Meynert: Geschichte der K. K. Österreichischen Armee, ihrer Heranbildung und Organisation, so wie ihrer Schicksale, thaten und Feldzüge, von der frühesten bis auf die jetzige Zeit. C. Gerold und Sohn, Wien 1854. online bei google books
Georg Schreiber: Des Kaisers Reiterei. Österreichische Kavallerie in 4 Jahrhunderten. Mit einem Geleitwort von Alois Podhajsky. Speidel, Wien 1967.
Georg Tessin: Die Regimenter der europäischen Staaten im Ancien Régime des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts. 3 Bände. Biblio, Osnabrück 1986–1995, ISBN 3-7648-1763-1. S. 152ff.
Alphons von Wrede: Die Geschichte der k. u. k. Wehrmacht. Die Regimenter, Corps, Branchen und Anstalten von 1618 bis Ende des XIX. Jahrhunderts. Wien 1898–1905. Teil III, 1. Teil Cavallerie, 2. Teil Aufgelöste Truppenkörper zu Pferde. Personenverzeichnis Regimentschefs im Werk von Wrede (PDF; 325 kB)
Otto Josef Ritter von Berndt: Die 5-er Dragoner im Weltkrieg 1914–1918. Druck u. Verlag Major Paul Kaltschmid, Wien 1940