Das Militärverdienstkreuz wurde am 22. Oktober 1849 durch den österreichischenKaiserFranz Joseph I. für Offiziere gestiftet, die sich im Kriege durch außerordentliche Umsicht, Mut und Entschlossenheit vor dem Feinde besonders bewährt oder in Friedenszeiten hervorragenden dienstlichen Eifer gezeigt hatten.
Ursprünglich lediglich in einer Klasse gestiftet, erhielt das Militärverdienstkreuz im Jahre 1860 als Ergänzung die sogenannte Kriegsdekoration. Dies ist ein zwischen den Kreuzarmen verlaufender grünerLorbeerkranz. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs erfolgte am 23. September 1914 eine Erweiterung um zwei Klassen. Die ursprüngliche Klasse war nun die III., die II. eine Halsdekoration und die I. Klasse ein Bruststeckkreuz. Ab 13. Dezember 1916 konnten alle Klassen mit der Kriegsdekoration zusätzlich mit Schwertern verliehen werden.
In außergewöhnlichen Fällen wurde das Militärverdienstkreuz seit 1856 auch in Brillanten verliehen. Das Kreuz I. Klasse des preußischen Generalfeldmarschalls August von Mackensen war aus rund 120 mittelgroßen Brillanten, 90 Rubinen und 36 Smaragden gefertigt.[1] Bis zum Ende der Monarchie sind insgesamt 23 Verleihungen in Brillanten dokumentiert, davon 13 mit der Kriegsdekoration. Erster Inhaber war ErzherzogAlbrecht.
Ordensdekoration
Das Ordenszeichen ist silbernes Tatzenkreuz, dessen Rand rot emailliert ist. Im Medaillon steht zweizeilig VER/DIENST. Im Revers ist das Kreuz glatt und mit weißem Emaille überzogen.
Die I. Klasse wurde als Stern auf der linken Brustseite, die II. Klasse am Hals und die III. Klasse an einem Dreiecksband an der linken Brustseite getragen.
Johann Stolzer, Christian Steeb: Österreichs Orden. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Akademische Druck- und Verlagsanstalt, Graz 1996, ISBN 3-201-01649-7, S. 231ff.
Roman von Procházka: Österreichisches Ordenshandbuch. Graf Klenau oHG, München 1974, S. 47f.