Johannes war der jüngste Sohn des Rittergutsbesitzers Wilhelm Eben (1816–1889) und dessen Ehefrau Agnes, geborene Monod de Froideville (1822–1900). Sein Vater war preußischer Oberamtmann und Herr auf Ebenau (seit 1850) sowie Bauditten (seit 1855). Der spätere preußische Generalleutnant Reinhold von Eben (1853–1933) war sein älterer Bruder.[1]
Unter Überweisung zum Generalstab der 12. Division in Neiße wurde Eben am 17. November 1892 in den Generalstab der Armee und zum 15. Dezember 1894 in den Großen Generalstab versetzt. Am 12. September 1895 zum Major befördert, war er ab dem 1. Oktober 1895 für fünf Jahre Lehrer für Taktik an der Kriegsakademie und vom 27. April bis zum 9. Mai 1899 zum Informationskursus an der Infanterieschießschule in Spandau. Daran schloss sich vom 20. November 1900 bis zum 21. März 1902 eine Verwendung als Kommandeur des I. Bataillons im 5. Garde-Regiment zu Fuß an. Anschließend erfolgte seine Rückversetzung in den Generalstab der Armee sowie die Kommandierung zur Dienstleistung beim Generalstab des XVII. Armee-Korps in Danzig. Hier ist Eben am 22. April 1902 zum Oberstleutnant befördert und mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Chefs vom Generalstab des XVII. Armee-Korps beauftragt worden.
1905 erhielt er den Posten als Chef der Armeeabteilung im Kriegsministerium. Aufgrund seiner Verdienste erhob ihn Kaiser Wilhelm II. am 29. August 1906 in den erblichen preußischen Adelsstand. Zwei Jahre später wurde er Kommandeur des Garde-Grenadier-Regiments Nr. 5 in Spandau und am 24. März 1909 unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor Kommandeur der 5. Garde-Infanterie-Brigade. Am Geburtstag des Kaisers, am 27. Januar 1912, wurde er mit der Führung der 30. Division zunächst beauftragt, dann am 22. April 1912 unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalleutnant deren Kommandeur.
Am 11. Juni 1915 übernahm Eben das I. Armee-Korps in Ostpreußen und unterstand der 12. Armee. Im Juli gelang die Einnahme der Festung Ostrolenka und im August die Besetzung von Białystok. Im September, nun zur 10. Armee gehörig, gelang die Besetzung der Stadt Wilna und im Verband mit der Armeegruppe Scholz im Oktober die Besetzung von Dünaburg.
Während der russischen Brussilow-Offensive im Juni 1916 wurde das Generalkommando des Generals von Eben der k.u.k. 2. Armee im östlichen Galizien unterstellt. Es gelang während der Abwehrkämpfe in der Septemberschlacht einen drohenden Durchbruch der russischen 11. Armee nach Ungarn zu verhindern. Am 7. Oktober 1916 wurde General von Eben während eines Frontbesuchs von Kaiser Wilhelm II. der Orden Pour le Mérite verliehen. Die Auszeichnung wurde von General Erich Ludendorff vorgeschlagen.
Am 10. Juni 1917 erhielt Eben den Oberbefehl über die in Rumänien stehende 9. Armee als Nachfolger des Generals Erich von Falkenhayn. Generalfeldmarschall August von Mackensen schlug ihn zur Auszeichnung mit dem Eichenlaub zum Pour le Mérite vor, das er am 22. September 1917 erhielt. Nach dem Separatfrieden von Bukarest, den Rumänien im Dezember 1917 mit den Mittelmächten abschloss, kam die 9. Armee nach Frankreich an die Westfront. Eben übernahm ab 18. Juni 1918 die Armeeabteilung A im Elsass, blieb aber gleichzeitig Oberbefehlshaber der 9. Armee, bis der schwer erkrankte Fritz von Below diesen Posten übernehmen konnte. Nach dem Waffenstillstand im November 1918 brachte Eben die ihm unterstellten Truppen über den Rhein nach Württemberg.
Am 14. Dezember 1918 wurde Eben zu den Offizieren von der Armee versetzt und zugleich mit den Aufgaben eines Kommandierenden Generals des I. Armee-Korps in Königsberg betraut. Seinem eingereichten Abschiedsgesuch wurde am 14. Februar 1919 stattgegeben.
Johannes von Eben starb am 30. Juni 1924 im Alter von 69 Jahren auf seinem heimatlichen Gut Bauditten in Ostpreußen.
Familie
Eben hatte sich am 26. Oktober 1880 in Hamburg mit Emmy Worlée (* 1862) verheiratet. Aus der Ehe gingen folgende Kinder hervor:
Erich (* 1882), Großkaufmann
Irma (1885–1974) ⚭ 1916 Dietrich Preyer (1877–1959), Hochschullehrer und Politiker
Hasso von Benda: General der Infanterie Johannes von Eben. In: Deutsches Soldatenjahrbuch 1980. Schild, München 1980, ISBN 3-88014-073-1.
Karl-Friedrich Hildebrand, Christian Zweng: Die Ritter des Ordens Pour le Mérite des I. Weltkriegs. Band 1: A-G. Biblio, Osnabrück 1999, ISBN 3-7648-2505-7, S. 332–334.
Hanns Möller: Geschichte der Ritter des Ordens pour le mérite im Weltkrieg. Band I: A-L. Bernard & Graefe, Berlin 1935, S. 247–248.
Harry von Rège: Offizier-Stammliste des Infanterie-Regiments Nr. 76. Mauke, Hamburg 1902, OCLC252978009 S. 79–80.
Einzelnachweise
↑Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadligen Häuser. 1909. Dritter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1908, S. 158.