Wohlrabe, der auch Vorsitzender der Jungen Union in Berlin war, galt in dieser Zeit als einer der profiliertesten Gegenspieler der Studentenbewegung um Rudi Dutschke. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde er vor allem durch seine Auseinandersetzung mit Herbert Wehner bekannt, der ihn 1970 in einer Bundestagsdebatte als Übelkrähe und vier Jahre später sogar als Schwein titulierte. Bereits 1968 hatte er das sogenannte Trockenpisser-Gerichtsverfahren gewonnen. 1972 wurde sein Sohn Marc Wohlrabe[2] geboren.
Im Jahr 1979 wurde Wohlrabe erneut Abgeordneter im Abgeordnetenhaus von Berlin. Er war von März 1989 bis Januar 1991 dessen Präsident. In dieser Funktion erregte er noch einmal bundesweite Aufmerksamkeit dank einer Kundgebung am Schöneberger Rathaus am Tag nach dem Fall der Berliner Mauer am 10. November 1989, für die er als Parlamentspräsident formell Gastgeber und Veranstalter war.
Werner Breunig, Andreas Herbst (Hrsg.): Biografisches Handbuch der Berliner Abgeordneten 1963–1995 und Stadtverordneten 1990/1991 (= Schriftenreihe des Landesarchivs Berlin. Band 19). Landesarchiv Berlin, Berlin 2016, ISBN 978-3-9803303-5-0, S. 397.
Rudolf Vierhaus, Ludolf Herbst (Hrsg.), Bruno Jahn (Mitarb.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages. 1949–2002. Bd. 2: N–Z. Anhang. K. G. Saur, München 2002, ISBN 3-598-23782-0, S. 970–971.