Das Institut d’études politiques de Paris (IEP de Paris) (deutsch Institut für politische Studien Paris), gewöhnlich Sciences Po genannt, ist ein Grand établissement mit Hauptsitz im 7. Arrondissement von Paris. Zusammen mit dem Collège de France oder der École des hautes études en sciences sociales (EHESS) genießt das Institut durch seinen verwaltungsrechtlichen Status das höchste wissenschaftliche Prestige aller Hochschuleinrichtungen Frankreichs.
Im QS World University Ranking by Subject liegt Sciences Po seit 2015 durchgehend weltweit unter den besten 5 Universitäten und belegte für das Jahr 2024 den 2. Platz im Bereich Politikwissenschaften und Internationale Studien. Die Hochschule rangiert damit direkt hinter der Harvard University und vor anderen Elitehochschulen wie der University of Cambridge in England oder der Yale University in den Vereinigten Staaten. Sciences Po nimmt weniger als 10 Prozent aller Bewerber im Parcoursup-Standardbewerbungsweg auf.
Vor allem durch die unter dem mittlerweile verstorbenen Direktor Richard Descoings eingeleiteten Reformen ist der akademische Fokus heute wesentlich breiter und umfasst nicht nur Politikwissenschaften, sondern zum Beispiel auch Jura, Wirtschaftswissenschaften, Finanzwissenschaft, Marketing, Kommunikation, Urbanismus/Stadtplanung, Management oder Journalismus. Entsprechend wenden sich heute über zwei Drittel der Absolventen nach ihrem Abschluss der Privatwirtschaft zu.[6] Tatsächlich waren auch die meisten Mitglieder der Wirtschaftseliten Frankreichs, also z. B. die Vorstandsvorsitzenden der großen Unternehmen, zumindest für einige Jahre an Sciences Po, da ein Abschluss an der Sciences Po in Frankreich oft als Eintrittskarte für weiterführende Eliteschulen galt. Heute ist das Studium am Pariser IEP gegliedert in ein multidisziplinäres Bachelorstudium und ein konsekutives Masterstudium.
Sciences Po wird zu den sogenannten Grandes écoles Frankreichs gezählt, bei denen die Studienaufnahme hochselektiv ist und der gesellschaftliche Status des Abschlusses über dem der meisten anderen Universitäten liegt. Sciences Po hat darüber hinaus den Status eines Grand établissement. Es handelt sich dabei um einen administrativen Status, den nur wenige Einrichtungen zugesprochen bekommen. Dadurch hat Sciences Po eine relativ hohe Autonomie vom französischen Bildungsministerium und kann z. B.: unabhängig über die Erhebung der Studiengebühren entscheiden. Allgemein zählt es zusammen mit der naturwissenschaftlichen École polytechnique, der Verwaltungsakademie ENA und der Wirtschaftshochschule HEC zu den besten und renommiertesten Hochschulen in Frankreich.
Internationales
Sciences Po gilt als besonders international ausgerichtet. 35 %[7] der Bachelor-Studenten kommen aus dem Ausland. Besonders zu dieser Entwicklung beigetragen hat die Einrichtung der sogenannten campus internationaux außerhalb von Paris. Diese haben ihr akademisches Programm auf ein anderes Land oder eine andere Region ausgerichtet und bieten auch Kurse in den entsprechenden Sprachen an, so dass vor allem ausländische Studenten von diesen Programmen angezogen werden. An diesen Campus kann allerdings nur das Bachelorstudium absolviert werden; das Masterstudium findet in Paris statt.
2024 belegte Sciences Po weltweit zudem den 12. Platz im Fach Social Policy and Administration, den 27. Platz in Soziologie, den 64. Platz in Rechtswissenschaften und den 96. Platz im Gebiet der Wirtschaftswissenschaften.
Das IEP de Paris gründet sich historisch auf der École libre des sciences politiques, eine 1872 von Émile Boutmy gegründete private Hochschuleinrichtung, die bereits damals den Spitznamen 'Sciences Po' trug. Nach der Niederlage im Deutsch-Französischen Krieg (1870/71) sollte die neue Einrichtung nach dem Willen Boutmys eine bessere Ausbildung der politischen und administrativen Elite des Landes gewährleisten. 1945 wurde die Einrichtung verstaatlicht und zu einer öffentlichen Hochschule. Der neu geschaffenen Fondation nationale des sciences politiques (FNSP) wurde das Erbe der École libre des sciences politiques und die Aufgabe, den Betrieb des IEP finanziell und administrativ sicherzustellen, übertragen. Gemeinsam bilden das IEP und die FNSP die heute als 'Sciences Po' bezeichnete Entität.
Bis zu ihrem Umzug nach Straßburg vor einigen Jahren befand sich die Verwaltungseliteschule ENA direkt neben dem Gebäude von Sciences Po, beide Schulen waren nur durch einen Garten getrennt. „Über den Garten gehen“ („traverser le jardin“) sagte man damals, wenn man es geschafft hatte, nach einem Sciences-Po-Abschluss an der ENA aufgenommen zu werden. Noch heute sind ein Großteil der ENA-Studenten Absolventen von Sciences Po. Nach dem Umzug wurden die ehemaligen Gebäude der ENA von Sciences Po übernommen.
Nachdem Richard Descoings im Jahre 1996 Direktor wurde, kam es zu zahlreichen Reformen. Es kam vor allem zu einer enormen Internationalisierung der einst so französischen Hochschule, die heute fast 40 Prozent ausländische Studenten zählt. Das Studium wurde im Rahmen des Bolognaprozesses auf 5 Jahre verlängert (und endet mit einem Masterabschluss), ein Auslandsjahr wurde eingeführt und ein großer Anteil des Unterrichts findet auf Englisch statt. Seit 2010 ist der Erwerb des Bachelor nach drei Jahren Studium möglich. Außerdem wurden neben dem Hauptcampus in Paris weitere Collèges universitaires (ehemals premiers cycles délocalisés) in Nancy, Poitiers, Menton, Le Havre, Dijon und Reims gegründet, an denen man zwei der drei Jahre des Bachelorstudiums absolvieren kann.
Sciences Po erfreut sich steigender Popularität, so verdoppelten sich in den letzten 10 Jahren die Bewerberzahlen und Studentenzahlen.
2001 wurde Schülern aus sozial benachteiligten Wohngegenden die Aufnahme in Sciences Po erleichtert, was in Frankreich zu heftigen Kontroversen in Politik und Gesellschaft führte.
Kontroversen
Dem Institut wird immer wieder ein exklusiver Elitismus vorgeworfen, welcher zu einem geschlossenen und abgeschotteten Elitensystem in Frankreich beiträgt.[10] Auch die Schwierigkeiten ethnischer Minderheiten, Zugang zum Institut zu gewinnen, wurden angeprangert und die Institution der „Schaffung einer selbst reproduzierenden, hauptsächlich weißen Elite“ bezichtigt.[11]
Im Jahr 2021, sind die Themen Sexismus und sexuelle Gewalt in den Mittelpunkt der Kritik an der Institution getreten. Der Politikwissenschaftler Olivier Duhamel, der auch dem Stiftungsrat des IEP vorsaß, musste zurücktreten, nachdem ihm Missbrauch an seinem Stiefsohn vorgeworfen wurde.[12] Nachdem der Präsident der Institution, Frédéric Mion, zunächst beteuerte, dass er von dem Vorgang schockiert sei, stellte sich später heraus, dass er bereits seit Jahren von den Vorwürfen wusste.[13] Daraufhin musste Mion schließlich ebenfalls von seiner Position zurücktreten.[14]
Kurze Zeit später entwickelte sich unter dem Hashtag „sciencesporcs“ eine weitere Kontroverse um sexuelle Gewalt an dem Institut sowie an den IEP de province, welche vom IEP de Paris unabhängig sind. Unter dem Hashtag berichteten dutzende Betroffene von sexueller Gewalt, Sexismus und Vergewaltigungen im Zusammenhang mit den IEP.[15] In diesem Zusammenhang wurde von französischen Medien der Vorwurf erhoben, es gebe an den IEP eine „Vergewaltigungskultur“ (cultur de viol).[16]
Auch 2023 kam es erneut zu einem Skandal um Vorwürfe geschlechtsbasierter Gewalt im Zusammenhang mit der Institution. So wurde Mathias Vicherat, der Frédéric Mion als Präsident der Institution nachgefolgt war, kurzzeitig unter dem Vorwurf von partnerschaftlicher Gewalt von der Polizei festgenommen. Daraufhin forderte die Studierendenvertretung seinen Rücktritt und blockierte das SciencesPo-Hauptgebäude. Dabei wurde ein „persistent climate of impunity“ („anhaltendes Klima der Straflosigkeit“) an der Universität kritisiert.[17]
Zum Begriff ‚Sciences Po‘
Die Bezeichnung Sciences Po ist an sich ein Akronym für sciences politiques (französisch für ‚Politikwissenschaften‘) und meint im heutigen Sprachgebrauch auch andere universitäre Einrichtungen, die allerdings nicht ausschließlich politikwissenschaftliche Studiengänge anbieten.
Sciences Po bezeichnet insgesamt die Entität, die 1945 die Nachfolge der 1872 gegründeten École libre des sciences politiques antrat und heute aus folgenden Einrichtungen besteht:
Das IEP Paris tritt heute grundsätzlich unter dem Label Sciences Po auf und beansprucht diese Bezeichnung nur für sich selbst.[18] Es wehrt sich gegen eine Inanspruchnahme durch die anderen IEPs in Frankreich. Mit Einführung des neuen Logos 2007 hat das IEP Paris SciencesPo. (zusammengeschrieben und mit Punkt am Ende; diese Schreibweise wird nur für das Logo, nicht im Fließtext verwendet) als Marke eintragen lassen.[19] 2015 wurde ein neues Logo ohne Punkt vorgestellt.
Die Fondation nationale des sciences politiques (FNSP) ist eine private Stiftung, die das IEP Paris betreibt. Die FNSP umfasst dabei auch die Bibliothek von Sciences Po, die Presses de Sciences Po und eine Reihe von Forschungszentren.
IEP de province
Nach dem Vorbild des Institut d’études politiques de Paris wurden in der Nachkriegszeit weitere Instituts d’études politiques in ganz Frankreich gegründet. Einige von diesen haben in Anlehnung an die Reform des Studiums am IEP Paris die ursprünglich dreijährige Studienzeit ebenfalls auf fünf Jahre verlängert. Im Gegensatz zum IEP de Paris, welches eine unabhängige, von der Fondation Nationale des Sciences Politiques geleitete Hochschule ist, sind die „IEP de province“ in die örtlichen Universitäten eingegliedert und somit kein grand établissement.
Anders als die IEP de province sind die Campus in Nancy, Dijon, Poitiers, Menton, Le Havre und Reims vollwertige Bestandteile des Institut d’études politiques de Paris.
Daneben verwendet man umgangssprachlich das Wort ‚Sciences Po‘ auch allgemein für politikwissenschaftliche Hochschulen im französischsprachigen Raum, wie das Institut d’études politiques in Algier oder das Institut des sciences politiques der Université Saint-Joseph in Beirut.
Studium
Aufnahme
Alle Bewerber des Sciences Po Undergraduate College – ob französisch oder international – werden auf die gleiche Weise und nach identischen Kriterien bewertet. Die vier Bewertungskriterien gliedern sich wie folgt: Leistung bei der französischen Abiturprüfung oder einem ausländischen Äquivalent (z. B. Abitur oder Matura), die Leistungen des Kandidaten in den letzten drei Schuljahren, sieben Essays und ein Interview.
Die Bewerbung des Kandidaten setzt sich aus den drei erstgenannten Kategorien zusammen. Jede Bewertungskategorie wird mit einer Note von 0 bis 20 bewertet und anschließend zu einer Punktzahl von maximal 60 zusammengezählt. Um zum nächsten Auswahlschritt zu gelangen, müssen die Kandidaten eine Punktzahl erreichen, die mindestens einer von der Zulassungsjury nach Prüfung der Ergebnisse und unter Berücksichtigung der Qualität der Bewerbungen offiziell festgelegten Mindestpunktzahl entspricht.
Kandidaten, die die erforderliche Note erreicht haben, werden zu einem Interview eingeladen, das die vierte und letzte Bewertungskategorie für die Zulassung darstellt. Nach dem ebenfalls mit maximal 20 Punkten bewerteten Interview addiert die Jury die 4 Kategorien zu einer endgültigen Zulassungsnote von maximal 80 Punkten. Die Kandidaten müssen die jährlich festgelegte Mindest-Zulassungsnote erreichen oder übertreffen, um schließlich aufgenommen zu werden.[20]
Bachelorstudium
Das Grundstudium umfasst an allen Standorten einen gemeinsamen Kern aus Fächern wie Rechtswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Geschichte, Politikwissenschaft, Geisteswissenschaften und Soziologie. Auch müssen die Studenten Mathematik und Statistikkurse belegen. Ab dem zweiten Jahr können die Studenten aus drei Hauptfächern einen Schwerpunkt wählen. Zur Auswahl stehen: Economy & Society, Political Humanities sowie Politics & Government. Zudem werden an den regionalen Campus spezifische Kurse zu den jeweiligen Schwerpunktregionen angeboten. Besonderen Wert wird dabei auf eine qualitativ hochwertige sprachliche Ausbildung gelegt. Der Unterricht und die Vorlesungen finden in drei Sprachen statt (Französisch, Englisch und einer dritten Sprache je nach Länderschwerpunkt des Campus). Sprachkurse in mindestens zwei Fremdsprachen sind obligatorisch, eine dritte Fremdsprache kann bei guten Studienleistungen oftmals auch gewählt werden. Dabei stehen folgende Regionen im Fokus:
Sciences Po bietet acht-semestrige Bachelor-Studiengänge in Zusammenarbeit mit führenden internationalen und französischen Universitäten an. Die ersten beiden Jahre werden an der Sciences Po verbracht, die letzten beiden an einer der Partnerhochschulen. Die Studenten machen ihren Abschluss an beiden Institutionen, was den Zugang zu Masterstudiengängen auf der ganzen Welt ermöglicht.
Masterstudium
Während des anschließenden viersemestrigen Masterstudiums spezialisieren sich die Studenten auf einen Fachbereich. Folgende Masterprogramme werden an 7 Schulen angeboten:
Sciences Po School of Public Affairs
Master in Public Policy
Master in European Affairs
Sciences Po School of International Affairs
Master in International Security
Master in International Governance and Diplomacy
Master in International Economic Policy
Master in International Development
Master in Human Rights and Humanitarian Action
Master in Environmental Policy
Master in International Energy
Joint Master in Journalism and International Affairs
Sciences Po Law School
Master in Economic Law
Master droit économique (fr.)
Master carrières judiciaires et juridiques (fr.)
Joint Master of Law and Finance
Sciences Po Urban School
Master in Regional and Urban Strategy
Master in Governing the Large Metropolis
Master Governing Ecological Transitions in European Cities
Urban Planning Programme
Sciences Po School of Management and Innovation
Master in International Management and Sustainability
Master in Finance and Strategy
Master in Organisational Behaviour and Human Resources
Master in Innovation & Digital Transformation
Master in Communications, Media and Creative Industries
Master Communication, médias et industries créatives (fr.)
Master in Marketing: New Luxury & Art de Vivre
Master in Marketing and Society
Joint Master of Law and Finance
Sciences Po School of Journalism
Master in Journalism (fr.)
Joint master in Journalism and International Affairs
Sciences Po School of Research
Master's in Economics
Master's in History
Master's in Political Science
Master's in Sociology
Doppelte Masterabschlüsse
Neben den oben genannten Mastern bietet Sciences Po zahlreiche doppelte Masterabschlüsse in Zusammenarbeit mit renommierten Universitäten weltweit an. Dabei wird in der Regel ein Teil des Masterprogramms in Paris verbracht, der andere an der Partneruniversität. Nach Abschluss des Programms erhalten die Studenten dann sowohl von Sciences Po als auch von der Partnerinstitution einen Masterabschluss.
Lehrkörper
Lehrveranstaltungen werden von einem Lehrkörper mit über 4000 Mitgliedern gehalten, häufig auch von berufstätigen Professionellen (und nicht von Akademikern, daher auch die häufig sehr praxisnahen Lehrmethoden wie mündliche Präsentationen, viele kleinere kurze Arbeiten, Präsentationen, Zusammenfassungen, Rezensionen etc.). In jüngeren Jahren zählten zu den Dozenten und Gastdozenten auch zahlreiche bekannte Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft. So lehrten bzw. lehren unter anderem die ehemaligen französischen Premierminister Jean-Pierre Raffarin und Dominique de Villepin, der ehemalige WTO-GeneraldirektorPascal Lamy, der Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz, der ehemalige Europaabgeordnete Jean-Louis Bourlanges, der ehemalige libanesische Kulturminister Ghassan Salamé sowie der ehemalige sozialistische Wirtschafts- und Finanzminister und frühere Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) Dominique Strauss-Kahn.
Besondere Aufmerksamkeit verdienen die regelmäßig für Sciences Po-Studenten kostenlos zugänglichen Vortragsveranstaltungen am Hauptcampus in Paris. Spitzen aus Politik und Gesellschaft halten hier regelmäßig Vorträge und Diskussionen mit den Studenten. Häufig besuchen die offiziell zu Staatsbesuchen in Frankreich weilenden Politiker Sciences Po. Sciences Po ist auch die einzige Hochschule in Frankreich, an die alle Präsidentschaftskandidaten zu Diskussionsforen mit den Studenten kamen.
Forschung
An der School of Research der Sciences Po werden rund 350 Ph.D.-Kandidaten betreut.
Forschungszentren
Das Institut d’études politiques de Paris verfügt über folgende elf Forschungseinrichtungen:
Le Centre de données socio-politiques - CDSP
Le Centre d'études européennes et de politique comparée - CEE
Le Centre de recherches internationales - CERI
Le Centre de recherches politiques - CEVIPOF
Le Centre d'histoire
Le Centre de sociologie des organisations - CSO
The Department of Economics
Le centre de recherche de l'École de droit
Le médialab
L’Observatoire sociologique du changement - OSC
L'Observatoire français des conjonctures économiques (OFCE)
Bibliothek
Die Bibliothek von Sciences Po ist das größte universitäre Zentrum für zeitgenössische Dokumentation in Geistes- und Sozialwissenschaften Kontinentaleuropas. Sie beherbergt auf 25 km Regalfläche knapp 1.000.000 Werke, davon 750.000 Bücher und 24.000 E-Books. 40 % der Werke sind in französischer Sprache und weitere 40 % in englischer Sprache.
Die „Presses de Sciences Po“
Die 'Presses de Sciences Po' sind mit 900 Katalogeinträgen, 30 Neuerscheinungen pro Jahr und 10 verschiedenen Reihen einer der größten sozialwissenschaftlichen Verlage Frankreichs.
Der Verlag gibt ebenfalls 6 wissenschaftliche Zeitschriften heraus:
Critique internationale
La Revue française de sciences politiques
La Revue de l’OFCE – Observations et diagnostics économiques
Vingtième siècle
La Revue économique
Mots – Les langages du politique
Bekannte Absolventen
Zu den Absolventen von Sciences Po zählen 28 ehemalige oder aktuelle Staats- und Regierungschefs, unter anderem die fünf letzten französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron, François Hollande, Nicolas Sarkozy (allerdings ohne Abschluss), Jacques Chirac und François Mitterrand, 13 französische Premierminister (nur sechs der bisherigen 19 Premierminister waren keine Sciences-Po Absolventen) und ein ehemaliger UN-Generalsekretär.
Die Hochschule bildete ebenso 14 CEOs der 40 größten französischen Unternehmen aus. Seit 1958, der Gründung der V. Republik hat die große Mehrheit aller Minister und Botschafter Frankreichs Sciences Po absolviert.
Staats- und Regierungschefs
Weltweit
Edvard Beneš (1884–1948), Präsident der Tschechoslowakei (1935–1948)
Hasan Saka (1885–1960), Ministerpräsident der Republik Türkei (1947–1949)
Paul Biya (* 1933), Präsident von Kamerun seit 1982
Dominique Strauss-Kahn (* 1949), französischer Industrieminister (1991–1992), Finanz- und Wirtschaftsminister (1997–1999), Direktor des IWF (2007–2011)
Michel Camdessus (* 1933), Direktor des IWF|Internationalen Währungsfonds (1987–2000)
Jean-Pierre Lacroix (* 1960), französischer Diplomat, Leiter der UN-Hauptabteilung Friedenssicherungseinsätze seit 2017
Olivier Adam, französischer UN-Diplomat, seit 2017 Leiter des UNV
Anaïs Marin (* 1977), französische Osteuropaexpertin, UN-Sonderberichterstatterin für Belarus seit 2018
Sonstige Politiker
Laurent Wauquiez (* 1975), französischer Minister für europäische Angelegenheiten (2010–2012)
Éric Besson (* 1958), französischer Minister für Einwanderung (2007–2010), Industrieminister (2010–2012)
Frédéric Mitterrand (1947–2024), Schauspieler, Schriftsteller, französischer Minister für Kultur und Kommunikation (2009–2012)
Bruno Le Maire (* 1969), französischer Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Fischerei (2009–2012)
Valérie Pécresse (* 1967), französische Ministerin für Hochschulwesen und Forschung (2007–2012)
Brice Hortefeux (* 1958), französischer Minister für Einwanderung (2007–2009), Arbeitsminister (2009), Innenminister (2009–2011)
Ségolène Royal (* 1953), französische Familienministerin (2000–2001), Präsidentschaftskandidatin der Parti socialiste 2007
Íngrid Betancourt (* 1961), kolumbianische Senatorin und Präsidentschaftskandidatin 2002; langjährige Geisel der FARC
L. Paul Bremer (* 1941), U.S. Administrator im Irak (2003–2004)
Stéphane Dion (* 1955), kanadischer Minister für Provinz und Bundesbeziehungen (1996–2003), für Umwelt (2004–2006), Leader der Liberal Party (2006–2008)
Martine Aubry (* 1950), französische Arbeitsministerin (1991–1993, 1997–2001), Vorsitzende der Parti socialiste (seit 2008)
Jack Lang (* 1939), französischer Kulturminister (1981–1986, 1988–1993), Bildungsminister (1992–1993, 2000–2002)
↑Adam Sage Paris: Frédéric Mion, head of grande école Sciences Po, admits he brushed aside incest allegations. ISSN0140-0460 (thetimes.co.uk [abgerufen am 14. Februar 2021]).
↑Constant Méheut: Head of Elite French University Resigns Following Professor Incest Case. In: The New York Times. 9. Februar 2021, ISSN0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 14. Februar 2021]).
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