Mitunter wird für familientaugliche Filme mit weniger ausgeprägten Schockeffekten (wie z. B. Frankenstein Junior), sowie Animationsfilme (wie z. B. Die Addams Family 2) auch die Bezeichnung Gruselkomödie verwendet.[2][3]
In den 1960er Jahren kamen moderne Horrorfilme auf, was zur Folge hatte, dass bis in die 1970er Jahre zahlreiche Sleaze-, Schlock- und Trashfilme, sowie Monsterfilme und Tierhorrorfilme entstanden, von denen einige auch als Horrorkomödien gelten.[1] (Siehe hierzu auch: Geschichtliche Entwicklung des Horrorfilms)
Alfred Hitchcock beabsichtigte sein (lange zensiertes) Meisterwerk Psycho (1960) selbst als Komödie, wie er dem BBC in einem Interview mitteilte. Er sei überrascht gewesen, so Hitchcock, dass die Zuschauer den Film ernst nahmen und ihn nicht, wie er selbst als amüsant und „großen Spaß“ (engl.: big joke) betrachteten.[5] Bis heute gilt Psycho, obwohl sein Erschaffer ihn als den größten Spaß seines Lebens bezeichnete, als Horrorfilm.[6][7]
Unfreiwillig komische Horrorfilme, die der Kategorie der Trashfilm zugerechnet werden, zeichnen sich durch knappes Budget, fehlendes Talent der Mitwirkenden (Drehbuch, Regie, Produktion, Schauspieler) oder überzogene Ansprüche, einen herausragenden Film schaffen zu wollen, aus. Dabei können durchaus mehrere Faktoren zusammenkommen.[9]
Ein besonders frappierendes Beispiel aus dieser Kategorie ist der Film Sharknado – Genug gesagt!, der ursprünglich offenbar als Mischung aus Tierhorror und Katastrophenfilm konzipiert worden war. Dabei gibt es zahllose Szenen, die – so eine Rezension aus der Zeit – „unfassbar bescheuert“ sind. Trashfilme sind stets ein dreckiges Vergnügen, die ihren Zuschauern ein wenig schnellen Spaß und später sehr viel stillen Schmerz bescheren. So auch bei Sharknado. Am Ende ist man trotzdem gerührt, dass dieser ganze Humbug offenbar ernst gemeint ist – von ironischer Brechung nichts zu spüren.[10]
Sub-Genres
Monsterkomödien
Unter dem Oberbegriff Monsterfilme, finden sich Science-Fiction- und Horrorfilme mit Aliens, Außerirdischen, Kreuzungen aus Tier und Mensch, urzeitlichen oder mutierten Lebensformen wie z. B. zu gigantischen Proportionen mutierte Tiere.[11]
Dabei ist eine saubere Abgrenzung nicht immer möglich, da einige Filmportale Vampire, Zombies, Werwölfe und/oder mutierte Superhelden mit als Monster klassifizieren, während andere sie separat betrachten, wie z. B. die Auflistung auf Moviepilot zeigt.[12] Manchmal sind auch Monster unterschiedlicher Gattungen in ein und demselben Film vertreten, wie z. B. bei Monster Brawl (2011).
Zombiekomödien
Im Bereich der Zombiefilme ist die Auswahl an Parodien, Komödien und schwarzhumorigen Filmen so groß, dass diese von einigen Plattformen bereits separat aufgelistet werden.[13][14]
Braindead (1992) von Herr-der-Ringe-Regisseur Peter Jackson ist sogar auf dem Index, obwohl der Film von Kritikern überwiegend als gewaltiger Spaß gefeiert wird, wie auch diese Kritik deutlich macht: „Aus heutiger Sicht ist das eher ein schlechter Witz, denn Jacksons urkomischen Horror-Trash kann nun wirklich niemand ernstnehmen. Man wage einfach nur einen Blick auf die ikonische Pudding-Szene - dann weiß man, wieviel Humor der neuseeländische Filmemacher selbst aus den ekelhaftesten Momenten seines Films herausholt. Für uns ist und bleibt „Braindead“ der beste Splatterfilm aller Zeiten – und mit solch einer Qualität hat ein Film nichts auf dem Index zu suchen!“[15]
Eine vollständige Liste, bei der humorvolle Beiträge zum Teil gekennzeichnet sind, ist unter Liste von Vampirfilmen und -serien zu finden.
Werwolfkomödien
Einer der Klassiker im Bereich der Werwolfkomödien ist Der Werwolf von Washington von 1973, der (im Original) vom Internet Archive zum streamen gratis angeboten wird.[17]
Weitere Vertreter des Genres sind American Werewolf (1981) von John Landis
Im Grenzbereich in Richtung Familienfilm, Fantasy und/oder Mystery ist vom ursprünglichen Horror oft nur noch der Werwolf übrig, wie z. B. in Teenwolf (USA 1985) von Rod Daniel oder in der Animationsfilmreihe Hotel Transsilvanien. Außerdem gibt es Mehrteiler, wie Harry Potter, bei denen nur in einem Teil ein Werwolf dabei ist; Der Gefangene von Askaban (2004).[18]
Body-Horror-Komödien
Auch im Bereich Body Horror, der von ekelerregenden, körperlichen Veränderungen, Deformationen und Mutationen geprägt ist, kommt der Humor nicht zu kurz. Einer der ersten Vertreter dieses Genres ist möglicherweise der Re-Animator von 1985. Mitunter sind im Bereich Body Horror auch außerirdische Organismen auf der Suche nach einem passenden Wirt, wie in Slither – Voll auf den Schleim gegangen (2006). Es gibt aber auch lustige körperliche Veränderungen wie Stoßzähne Tusk (2014) oder eine mit Zähnen versehen, unter gewissen Umständen bissigen, Vagina Teeth – Wer zuletzt beißt, beißt am besten (2007).
Horror-Trash-Komödien
Mittlerweile gibt es auch Low-Budget-Film, die mit für B-Movies typischen Elementen wie einer anspruchslosen Story und literweise Kunstblut spielen, um einen Trash-Effekt zu erzielen wie z. B. Bikini Spring Break Massaker. Bei derartigen Produktionen sind auch Beurteilungen wie diese Teil des Gesamtkonzepts Bikinis (und alles was darunter liegt), Party und Blut. Euren Verstand könnt ihr mit dem Vorspann abgeben und nach dem Abspann wieder einsammeln. Im Grunde keine schlechte Sache, solange die Unterhaltung stimmt, darf der Anspruch auch mal fehlen.[19]
Insbesondere zu Halloween werden zahlreiche Horrorkomödien für die ganze Familie gezeigt, hierzu zählen einige Filme, die mittlerweile als Klassiker des Genres gelten wie Beetlejuice. Beschrieben u. a. als „durchgeknallte Horror-Komödie mit cooler Musik, guten Witzen und toller Besetzung. Für die ganze Familie“.[20]
Die Tatsache, dass Humor immer Ansichtssache ist, zeigt sich, wenn die Bewertung was als Satire bzw. Ironie gelten darf unter moralischen Gesichtspunkten bewertet. Eine Familienkomödie wie die Addams Family (1991) wird beispielsweise auf dem amerikanischen Elternforum (Common Sence Media) für Kinder unter 12 Jahren als problematisch bewertet, weil von Sex gesprochen wird, Folter angedeutet wird und Waffen darin vorkommen.[21] Zum Vergleich, eine deutschsprachige Bewertung, fiel mit dem Kommentar „Betrüger wollen eine horrible, aber sympathische Sippe ausnehmen… Geglückte Aufbereitung der kultigen Fernsehserie.“ deutlich milder aus.[22]
Chronologische Liste bekannter Horrorkomödien (Auswahl)
Da zahlreiche Horrorkomödien Überschneidungen zu anderen Filmgenres aufweisen, sind diese (so weit bekannt und nachvollziehbar) unter Sonstiges verzeichnet. Um einen besseren Überblick zu ermöglichen, wurden die Online-Empfehlungen des Horrormagazins[23], des Horrorfilme Portals[24], sowie von Cinema[25] und kino.de[26] unter der Rubrik Tipp gelistet. Es wurden nur Filme mit eigenem Eintrag berücksichtigt.
Einige Bewertungen beschränken sich vorab auf ein Subgenre, z. B. Vampirkomödien[27] oder Zombiekomödien.[13][14]