Die Ortschaft Heilder liegt zwischen den Ortschaften Saeffelen und Höngen im Gemeindegebiet von Selfkant. Im Südwesten wird die Grenze zur Ortschaft Höngen durch den Saeffelbach gegeben. Im Westen ist die L 410 (ehem. N274 Transitstraße) die Grenze zu der Ortschaft Saeffelen.
Die Grenze zu den Niederlanden ist im Norden nur wenige hundert Meter entfernt.
Naturschutzgebiete
Höngener und Saeffeler Bruch. Das Naturschutzgebiet Hoengener und Saeffeler Bruch (HS-011)[3]
Gewässer
Bei Starkregen und bei Schneeschmelze fließt das Oberflächenwasser aus den Bereich Heilder über den Saeffeler Bach in den Rodebach (GEWKZ 281822)[4] und dann weiter in die Maas. Der Rodebach hat eine Länge von 28,918 km bei einem Gesamteinzugsgebiet von 173,385 km².[5]
Heilder ist ein locker bebauter Weiler am Saeffelbach.
Geschichte
Ortsname
14. Jahrhundert Heylair
15. Jahrhundert Heylare
1803 Heilder
Ortsgeschichte
Heilder gehörte bis 1282 zunächst zu Millen, dem Sitz des Geschlechts der Herren von Millen, das im Jahre 1282 in die Herrschaft Heinsberg eingegliedert wurde. Im Jahre 1499 erwarb der Herzog von Jülich die Herrschaft Heinsberg und Millen und wurde zum Sitz eines herzoglich-jülichschen Amtmannes.
Die Niederlande forderten nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges eine Entschädigung für die erlittenen Kriegsschäden in Form einer Gebietsforderung (siehe Niederländische Annexionspläne). Hierzu wurde der Selfkant seit dem 23. April 1949 entsprechend der Schlusserklärung der Londoner Deutschland-Konferenz unter niederländische Auftragsverwaltung gestellt.
In den Nachkriegsjahren verlief die Grenze zu Saeffelen und damit zu Deutschland innerhalb der heutigen Ortschaft Saeffelen. Nach der Rückgabe des Gebietes am 1. August 1963 gehört das Gebiet Selfkant inklusive Heilder wieder zur Bundesrepublik Deutschland. Die Schlagbäume wurden entfernt und die Zollkontrollhäuser zu Wohnhäusern umgebaut. Diese Holzbauten bestehen heute noch und tragen im Volksmund den Namen ‚Kamissebuud‘. Der Teil des Ortes Heilder, welcher östlich der L 410 liegt, wurde durch das Gesetz zur Neugliederung von Gemeinden des Selfkantkreises Geilenkirchen-Heinsberg abgetrennt und der Ortschaft Saeffelen zugeschlagen. Im Volksmund wird dieser Teil von Saeffelen immer noch mit ‚Op de Helder‘ bezeichnet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden alle Grundstücke von Deutschen, die sich auf niederländischem Boden befanden, von den niederländischen Behörden enteignet. Die deutsche Regierung versprach eine Ausgleichszahlung, die bis heute noch nicht für Privatpersonen ausbezahlt wurde (Traktatland-Entschädigung). Die Grundstücke im kirchlichen Besitz wurden kurze Zeit später zurückgegeben.
Heilder wird im 15. Jahrhundert als Heylare erwähnt. Ob das Beiwort sich auf Heide bezieht, ist nicht sicher. Das Grundwort -lar könnte Weide oder Sumpf bedeuten
Religionen
Die Konfession ist überwiegend katholisch; Heilder ist der Pfarre Saeffelen angegliedert.
Im Ort Heilder befindet sich auch eine katholische Kapelle, im alten Ortsteil (jetzt Saeffelen) befand sich eine evangelische Kirche, die zurzeit als Wohnhaus benutzt wird.
Im Zuge der Pfarrgemeindereformen im Bistum Aachen wurde die ehemals eigenständige katholische Pfarrgemeinde St. Lucia Saeffelen in die Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) St. Servatius Selfkant eingegliedert.[6]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Kapelle enthält einen geweihten Stein; sie wird für Hochzeiten und Taufen benutzt.
Die Landwirtschaft in Heilder ist im Süden durch Bruchland, Bachgründe bzw. Wald geprägt. Im Norden wird der Anbau von Zuckerrüben, Getreide und Erdbeeren betrieben.