Schümm liegt circa drei Kilometer nördlich von Gangelt an der Kreisstraße 17. In der Nähe des Ortes, am Saeffelbach, befindet sich das Naturschutzgebiet Höngener- und Saeffeler Bruch.[2]
Gewässer
Bei Starkregen und bei Schneeschmelze fließt das Oberflächenwasser aus den Bereich Schümm in den Saeffelbach (GEWKZ 2818222)[3] und dann weiter über den Rodebach in die Maas. Der Saeffelbach hat eine Länge von 12,747 km bei einem Gesamteinzugsgebiet von 47,479 km².[4]
Schümm gehörte früher zum JülicherAmtMillen. 1343 lag in Schümm ein zinspflichtiges Gut der Herrschaft Heinsberg. Ein Lehen im 16. Jahrhundert unterstand der Mannkammer Millen. Der Ort gehörte bis ins 19. Jahrhundert hinein zur katholischen PfarreGangelt (die Pfarrgrenze bildete der Saeffelbach) und zum Gericht Gangelt. Die Bezeichnung Schümmerquartier geht ins 17. Jahrhundert zurück, ohne dass sich angeben lässt, was ursprünglich zu diesem Quartier (Viertel) gehörte.
Bis 1946 trug diesen Ortsnamen auch die „Gemeinde Schümmerquartier“ mit den Ortschaften Schümm, Kievelberg, Hastenrath, Vintelen, Broichhoven und Brüxgen, zuletzt als „Amt Schümmerquartier/Amt Schümm“ in Personalunion mit dem „Amt Gangelt“.
Schümm hatte 1828 insgesamt 91 Einwohner, 1852 waren es 105, zum 31. Dezember 2015 wurden 89 gezählt. Am 1. Januar 1963 fusionierte die Gemeinde Schümm mit Breberen zur neuen Gemeinde Breberen-Schümm.[5] Mit dem Gesetz zur Neugliederung von Gemeinden des Selfkantkreises Geilenkirchen-Heinsberg vom 24. Juni 1969[6] wurde die Gemeinde Breberen-Schümm am 1. Juli 1969 in die Gemeinde Gangelt eingegliedert.[5]
Religions- und Kirchengeschichte
Die katholische Pfarre St. Maternus Breberen umfasst die Orte Breberen, Broichhoven, Buscherheide, Nachbarheid und seit dem 19. Jahrhundert auch Brüxgen und Schümm, die bis dahin zur Pfarre Gangelt gehörten. Die Bevölkerung im Pfarrgebiet besteht zum größten Teil aus Katholiken.
Die Pfarre wird urkundlich 1079 erwähnt. Die Herren von Millen waren die Grundherren. 1282 wurde die Grundherrschaft an die Herren von Heinsberg verkauft. Damit war auch das Patronat der Kirche verbunden. 1492 wurde die Kirche dem Heinsberger Gangolfusstift, das auch den Zehnt besaß, inkorporiert. Im 16. Jahrhundert war Breberen einer der regionalen Hauptorte der Aktivitäten der Täufer. Nach der Zugehörigkeit zum Bistum Lüttich, dem Erzbistum Köln und heute dem Bistum Aachen gehört die Pfarre Breberen seit 1925 zum Dekanat Gangelt. Die heutige Kirche wurde um 1830 erbaut und am 18. Oktober 1944 gesprengt. 1954 wurde die Kirche mit einer neuen Fassade und einem Westturm neu aufgebaut.
Im Zuge der Pfarrgemeindereformen im Bistum Aachen wurde die ehemals eigenständige katholische Pfarrgemeinde St. Maternus Breberen in die Weggemeinschaft der katholischen Pfarrgemeinden Gangelt eingegliedert.[7]
Volksschule Breberen-Schümm 1965: 5 Klassen, 5 Lehrerstellen, 178 Kinder
Politik
Gemäß § 3 (1) c) der Hauptsatzung der Gemeinde Gangelt bilden die Orte Breberen, Broichhoven, Brüxgen, Buscherheide, Nachbarheid und Schümm einen Gemeindebezirk. Der wird durch einen Ortsvorsteher im Gemeinderat der Gemeinde Gangelt vertreten.[8] Ortsvorsteher des Gemeindebezirks ist Günther Dammers. Stand 2014
In Schümm gibt es keine Straßenbezeichnungen, sondern nur Hausnummern, nach denen sich Einwohner, Postboten, Lieferanten und Besucher orientieren müssen.
Literatur
Dritte Ausgabe 1994: Handbuch des Bistums Aachen, ISBN 3-87448-172-7, S. 679f.
Leo Gillessen: Die Ortschaften des Kreises Heinsberg, ISBN 3-925620-13-3, S. 95
Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz. Nicolai, Berlin und Stettin 1830
Weblinks
Commons: Schümm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien