Harsen[2] wurde am 27. Mai 1550 gegründet[3], als der Erbschulze Matz Gutten aus dem JohannisburgischenSchwiddern (polnischŚwidry) durch Kaufverschreibung acht Hufen als Schulzengut erlangt. Im Jahre 1557 saßen dort außer dem Erbschulzen bereits 36 Bauern, 1600 schon 48 und dazu noch 10 Gärtner. Der Ortsname schrieb sich nach 1774 Haaszen, nach 1785 Haarßen, nach 1871 Haarzen, danach bis 1936 Haarszen und schließlich Haarschen.
Im Jahre 1910 waren in Haarszen mit den Wohnplätzen Neu Haarszen (Neu Haarschen, polnisch Nowy Harsz), Sklodowen (Kloden, polnisch Skłodowo) und Ziegelei Haarszen (Ziegelei Haarschen) 651 Einwohner registriert[5]. Ihre Zahl stieg bis 1925 auf 675, belief sich 1933 – nach dem am 30. September 1928 erfolgten Zusammenschluss Haarszens mit Roggen (polnischRóg) und Numeiten (Okowizna) – auf 840 und 1939 noch auf 811[6].
Am 15. September 1936 wurde die Namensschreibweise von Haarszen in „Haarschen“ umgewandelt.
Mit dem gesamten südlichen Ostpreußen kam das Dorf 1945 in Kriegsfolge zu Polen und erhielt die polnische Ortsbezeichnung „Harsz“. Heute ist der Ort Sitz eines Schulzenamtes (polnisch sołectwo) und eine Ortschaft im Verbund der Landgemeinde Pozezdrze(Possessern, 1938 bis 1945 Großgarten) im Powiat Węgorzewski (Kreis Angerburg), vor 1998 zur Woiwodschaft Suwałki, seither zur Woiwodschaft Ermland-Masuren gehörig.
Amtsbezirk Haarszen/Haarschen (1874–1945)
Gehörten bei der Errichtung des Amtsbezirks Haarszen noch drei Dörfer dazu, war es am Ende nur noch das Amtsdorf selbst[4]:
↑Michael Rademacher: Der Kreis Angerburg (poln. Wegorzewo). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900