Zur Bundesexekution gegen Holstein und Lauenburg erließ Hake am 18. Dezember 1863 seinen Befehl an die Bundestruppen:
„Kraft der zwischen unseren allerdurchlauchtigsten Kriegsherren getroffenen Vereinbarung sehe ich mich zu der Führung der zu dem Einrücken in die Herzogthümer Holstein und Lauenburg zunächst bestimmten Bundes=Executionstruppen berufen. Indem ich an dem heutigen Tage das mir übertragene Commando übernehme, entbiete ich den Officieren, Unterrofficieren und Soldaten meinen freundlichen und herzlichen Gruß. Es gilt, die heiligen Rechte deutscher Bundesländer gegen langjährige übermüthige Eingriffe zu schützen. Lasset uns zusammenhalten in treuer und fester Brüderschaft und wetteifern in der Erfüllung unserer Pflichten. Der Ruhm und der glorreichen Erinnerungen viele knüpfen sich an die Fahnen eurer Armee; kommt es zum Kampfe, so werden wir uns dieser Erinnerung würdig zeigen. (gez.) v. Hake.“[3]
Ab dem 23. Dezember 1863 rückten die sächsisch-hannoversche Truppen unter Hakes Befehl in die Herzogtümer ein. Innerhalb einer Woche war die Eiderlinie erreicht und die Festung Rendsburg besetzt.
Seine Fähigkeiten als General wurden wie folgt bewertet:
„Hake war ein tüchtiger, energischer Soldat, aber den diplomatischen Schwierigkeiten seiner Stellung wenig gewachsen. Glücklicherweise wurde dieser Mangel jedoch durch die ganz hervorragende Befähigung seines Stabschefs, des Obersten v. Fabrice, völlig ausgeglichen, der hier zum ersten Male Gelegenheit fand, seine ausgezeichnete, militärische und staatsmännische Begabung zu betätigen … kam ihm seine genaue Bekanntschaft mit den maßgebenden Persönlichkeiten und Verhältnissen in Preußen vorzüglich zu statten, um auch in den bedenklichsten Situationen offenen Konflikte zu vermeiden.“[7]
Im Widerspruch zur Bundesexekution strebten die deutschen Großmächte Preussen und Österreich nach dem Abschluss der Besetzung die endgültige Klärung der Schleswig-Holstein-Frage an und begannen mit Truppenverlegungen an die Eiderlinie zur Vorbereitung für den Deutsch-Dänischen Krieg. Hake wollte den österreichisch-preußischen Interventionstruppen, die am 21. Januar 1864 – noch vor dem eigentlichen Kriegsausbruch – in Hamburg, Lübeck und Holstein eingerückt waren, Einhalt gebieten, doch er erhielt bereits einen Tag später von dem sächsischen Gesandten und Außenminister Friedrich Ferdinand von Beust die Anweisung, die Armeen passieren zu lassen.[3]
In den Herzogtümern Holstein und Lauenburg blieb die Bundesexekution und damit auch Hakes Kommando aber unabhängig vom Krieg gegen Dänemark formal bestehen. Am 21. Juli 1864 besetzten die preußischen Truppen jedoch im Alleingang die Festung Rendsburg und Hake musste unter Protest die Bundeskontingente der vereinten deutschen Truppen dort abziehen, womit das Verhältnis zwischen den sogenannten deutschen Mittelstaaten und Preußen Schaden nahm.[6]
Als der Bundestag am 5. Dezember 1864 den Antrag der Großmächte Preußen und Österreich annahm, die Bundesexekution formell zu beenden, wurden die Exekutionstruppen aus Holstein und Lauenburg abgezogen. Hakes Kommando war damit auch formell beendet.[6] Für seine Verdienste als Oberbefehlshaber wurde Hake nach seiner Rückkehr zum Ehrenbürger von Dresden ernannt. Er fungierte dann noch bis zum 12. September 1865 als Kommandeur der 2. Infanterie-Division, wurde anschließend zur Disposition gestellt und erhielt 1873 noch den Charakter eines Generals der Infanterie.[8]
Familie
Hake heiratete am 4. Juni 1838 in Dresden Louise von Britzke (* 21. April 1813; † 15. Juni 1880).[9] Die Ehe blieb kinderlos.
Eduard Maria Oettinger: Moniteur des Dates, contenant un million de renseignements biographiques, généalogiques et historiques. Band 1, Dresden 1866, S. 160.
Heinrich August Verlohren: Stammregister und Chronik der Kur- und Königlich Sächsischen Armee.Degener & Co, Neustadt an der Aisch 1983, S. 92, 257–258.
Einzelnachweise
↑Deutsche Adelsgenossenschaft (Hrsg.): Stichwort: von Hake, Heinrich Gustav Friedrich. Veröffentlicht im Jahrbuch des Deutschen Adels. 1. Band. Verlag W. T. Bruer. Berlin. 1896. S. 774. [1] Link. Abgerufen am 3. September 2023.
↑Der Königlich Sächsische Militär-St. Heinrichs-Orden 1736–1918. Ein Ehrenblatt der Sächsischen Armee. Wilhelm und Bertha von Baensch-Stiftung, Dresden 1937, S. 54.
↑Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 738.
↑W. von Hassell: Geschichte des Königreichs Hannover. II. Teil, 2. Abt.: Von 1863 bis 1866. Leipzig 1901, S. 112.
↑Rangliste der Königlich Sächsischen Armee (XII. Armee-Corps des Deutschen Heeres) vom Jahre 1875. Heinrich´sche Buchdruckerei, Dresden 1875, S. 226–227.
↑Eduard Maria Oettinger: Moniteur des Dates, contenant un million de renseignements biographiques, généalogiques et historiques, Band 7, Dresden 1873, S. 34.