Nach seinem Tod wird jedoch der Besitz geteilt und die Grafschaft auf ihre eigentliche Domäne beschränkt, womit Namur zu einem Fürstentum von zweitrangiger Bedeutung wurde. Da Heinrich keinen männlichen Erben hinterlassen hatte, kam die Grafschaft 1191 an die Grafen von Flandern und wurde zu deren Nebenland. 1217 wurde Namur weitervererbt an das Haus Courtenay, einer Nebenlinie der Kapetinger. Wieder durch Erbschaft kam die Grafschaft Namur erneut an Flandern, das jetzt unter der Herrschaft des Hauses Dampierre stand. Der letzte Graf aus dieser Familie, Johann III., der ohne Erben war, verkaufte das Erbrecht an der Grafschaft am 23. April1421 an Philipp den Guten, Herzog von Burgund.
1330–1335: Johann II., dessen Sohn, Graf von Namur
1335–1336: Guido II., dessen Bruder, Graf von Namur
1336–1337: Philipp III., dessen Bruder, Graf von Namur
1337–1391: Wilhelm I., dessen Bruder, Graf von Namur
1391–1418: Wilhelm II., dessen Sohn, Graf von Namur
1418–1429: Johann III., dessen Bruder, Graf von Namur
Johann III. verkauft die Nachfolge in Namur am 23. April 1421 an Philipp den Guten, Herzog von Burgund, damit geht die Grafschaft Namur mit dem Tod Johanns III. 1429 im Herzogtum Burgund auf.
Namur wird – gemeinsam mit Burgund – 1477 an die Habsburger vererbt.
Literatur
Léon Vanderkindere: La formation territoriale des principautés belges, 2 Bände, Brüssel 1909
Rousseau (Hrsg.): Actes des comtes de Namur, 1936f.
E. Brouette: Introduction aux études historiques, archéologiques et folkloriques du Namurois, Namur 1947
J. Balon: La maison de Namur sur la scène de la grand histoire, Namur 1950