Gitta Saathoff wurde am 10. Mai 1964 in Leer als Tochter des Landwirts Andreas Folkmar Saathoff (1932–2010) und Hilje, geborene Buiskool (* 1933), geboren. Ihre Mutter stammt aus dem niederländischen Ort Woldendorp. Sie hat zwei jüngere Brüder und wuchs in Holtland auf.[1] Nach dem Abitur 1983 am Teletta-Groß-Gymnasium Leer machte sie zunächst eine Lehre zur Verkäuferin in einem Schuhfachgeschäft in Leer und absolvierte anschließend ab 1984 ein Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Osnabrück und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, das sie 1990 mit dem ersten juristischen Staatsexamen beendete. Nach dem Referendariat legte sie 1993 das zweite Staatsexamen ab und war danach bis 2012 als Rechtsanwältin in Darmstadt und Leer tätig. Von 1995 bis 2001 arbeitete sie zugleich als Syndikus beim Arbeitgeberverband Landwirtschaft und Genossenschaften Weser-Ems.[2]
Sie ist evangelische Ostfriesin[3] und engagiert sich insbesondere für die friesische Kultur.[4] Sie ist kinderlos[5] und seit 2015 in zweiter Ehe mit dem Förster und Kommunalpolitiker Gerd Dählmann verheiratet.[6]
Im Jahr 2009 gab Connemann ein Gutachten beim Wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestages in Auftrag, das klären sollte, ob außerirdisches Leben existiert.[8][9] Inzwischen ist das Gutachten nach einem Rechtsstreit öffentlich einsehbar.[10] Im Jahr 2011 war sie eine von fünf Abgeordneten der CDU/CSU-Fraktion, die dem Gesetzentwurf zum Atomausstieg nicht zustimmte.[11] Mitte 2014 war sie eine von insgesamt fünf Bundestagsabgeordneten, die gegen die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns stimmten.[12]
Connemann ist stets als direkt gewählte Abgeordnete des Wahlkreises Unterems in den Deutschen Bundestag eingezogen. Bei der Bundestagswahl 2005 erreichte sie hier 47,1 % der Erststimmen, bei der Bundestagswahl 2009 45,2 % der Erststimmen.[13] Ihr Ergebnis konnte sie in der folgenden Bundestagswahl 2013 mit 54,7 % der Erststimmen deutlich ausbauen.[14] 2017 erzielte sie mit 50,0 % der Erststimmen Rang 13 der besten Erststimmenergebnisse.[15] Bei der Bundestagswahl 2021 erzielte sie mit 44,4 % der Erststimmen ihr schlechtestes Ergebnis.[16]
2014 wurde sie vom DGB-Regionalverband Ostfriesland-Nördliches Emsland als Rednerin zu einer Veranstaltung anlässlich des Antikriegstages an der Gedenkstätte Esterwegen ausgeladen. Zuvor hatte sie in einem Interview Verständnis für das Vorgehen des israelischen Militärs im Gaza-Konflikt 2014 gezeigt.[18]
Von Januar 2015 bis 2021 war sie stellvertretende Fraktionsvorsitzende[19] und zuständig für die Bereiche Ernährung, gesundheitlicher Verbraucherschutz, Landwirtschaft, Kirchen, Kunst, Kultur und Medien.[20] Sie machte sich für eine Ausweitung der Werbebeschränkungen für Zigaretten stark.[21]
Sie zählt zu den 75 Unionsabgeordneten – 68 von der CDU (26,9 % aller CDU-Abgeordneten) und 7 von der CSU (12,5 % aller CSU-Abgeordneten) –, die im Juli 2017 für die gleichgeschlechtliche Ehe gestimmt haben.[23]
Unter dem Namen „Das Schwarze Sofa“ veranstaltet Connemann regelmäßig Veranstaltungen in ihrem Wahlkreisgebiet. So hatte sie beispielsweise Julia Klöckner und Wolfgang Bosbach (beide ebenfalls Mitglied der CDU) zu Gast.
Anfang 2018 war Connemann Mitglied der Sondierungsgruppe der CDU zu einer neuerlichen Bildung einer Großen Koalition zwischen Union und SPD.[24]
Am 11. Dezember 2021 wurde Gitta Connemann auf dem digital veranstalteten Bundesmittelstandstag im zweiten Wahlgang mit 59 Prozent der Delegiertenstimmen zur Bundesvorsitzenden der Mittelstands- und Wirtschaftsunion gewählt.[25]