Von 1958 bis zu seinem Tod 2001 war Schäfer in dritter Ehe mit Ruth-Ellen Schäfer verheiratet. Aus dieser Verbindung entstammen zwei Söhne: der Kult-Friseur Frank Schäfer (* 1959) und der Schauspieler Alexander G. Schäfer (* 1965). Gerd E. Schäfer erlag am 20. September 2001 im Alter von 78 Jahren einem Krebsleiden.[4] Er lebte bis zuletzt viele Jahre in Berlin-Prenzlauer Berg.[3]
2012 brachte Alexander G. Schäfer im Eulenspiegel Verlag eine Biografie über seinen Vater mit dem Titel Vorhang auf: Gerd E. Schäfer! heraus. Anlässlich seines 95. Geburtstages im Juli 2018 sendete der MDR im Rahmen der Fernsehreihe Damals war’s-Legenden die 90-minütige Sendeausgabe Ein Abend für Gerd E. Schäfer.[5][6] Zum 100. Geburtstag im Jahr 2023 veröffentlichte sein Sohn Alexander G. Schäfer ein zweites Buch unter dem Titel Maxe Baumann, Wunschbriefkasten, Die goldene Gans …: 50 Anekdoten zum 100. Geburtstag von Gerd E. Schäfer im Verlag Bild und Heimat.[7]
Karriere
Sein Bühnendebüt gab Schäfer in William Shakespeares Komödie Ein Sommernachtstraum. Weitere Bühnenstationen, an denen er in Helden- und Schurkenrollen zu sehen war, hatte er an Theatern in Potsdam, Weißenfels, Lutherstadt Wittenberg[1] und am Stadttheater Bautzen, wo er die deutsche Erstaufführung des sowjetischen Zeitstücks Die große Kraft von Stalinpreisträger I. KlasseBoris Sergejewitsch Romaschow[8] (Premiere am 24. August 1948) inszenierte.[9] Bis Mitte der 1950er Jahre war Schäfer ohne Engagement und arbeitete während dieser Zeit unter anderem als Vertreter für Kaffee.[3] Nach dieser Zeit war Schäfer bis 1968 festes Ensemblemitglied des Kabaretts Distel, dessen Programme auch im Fernsehen ausgestrahlt wurden und Schäfer so zum Durchbruch als Schauspieler verhalf. Zwischen 1957 und 1965 war er in zahlreichen Stacheltier-Kurzfilmen zu sehen.
Darüber hinaus war Schäfer wiederholt im Fernsehtheater Moritzburg zu sehen, beispielsweise in Ein Fuchs zuviel (1984). 1986 spielte er neben Katja Ebstein in deren Fernsehsendung Katja Ebstein unterwegs in der DDR in einer Folge über das Schweriner Land in vier verschiedenen Rollen.[10]
Im wiedervereinigten Deutschland konnte Schäfer nahtlos an seine Laufbahn in der DDR anknüpfen. Er arbeitete vornehmlich in West-Berlin und unternahm Theater-Tourneen. Im Fernsehen hatte er 1993 eine Gastrolle als Werner Sawitzky im Tatort: Die Zärtlichkeit des Monsters, dem fünften Fall der Ludwigshafener Kommissarin Lena Odenthal. Von der 4. Staffel (1994) bis zur 6. Staffel (1996) übernahm er an der Seite seines einstigen Schulfreundes Günter Pfitzmann die durchgehende Rolle des Obdachlosen Ludger. 1994 war er in der 11-teiligen Fernsehserie Der Havelkaiser, ebenfalls mit Pfitzmann, in der Rolle des Karl Köppcke zu sehen. Bis 1997 präsentierte er gemeinsam mit dem Kabarettisten Wolfgang Gruner für den Regionalsender TV Berlin den satirischen Wochenrückblick Gruner & Schäfer.[4] Letztmals vor der Kamera stand er 1998 neben Inge Meysel und Katrin Sass in Claudia Prietzels Fernsehfilm Das vergessene Leben, wo er die Rolle des Herrn Stieler spielte. Danach zog er sich aus gesundheitlichen Gründen aus der Öffentlichkeit zurück.
Frank-Burkhard Habel, Volker Wachter: Das große Lexikon der DDR-Stars. Die Schauspieler aus Film und Fernsehen. Erweiterte Neuausgabe. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-89602-391-8.
Frank-Burkhard Habel: Lexikon. Schauspieler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2009, ISBN 978-3-355-01760-2.
Alexander G. Schäfer: Maxe Baumann, Wunschbriefkasten, Die goldene Gans …: 50 Anekdoten zum 100. Geburtstag von Gerd E. Schäfer. Verlag Bild und Heimat, Berlin 2023, ISBN 978-3-95958-359-6.