Schertz hatte hugenottische Vorfahren und absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaften in Berlin und war zunächst als Richter tätig. 1973 wurde er Vizepräsident des Amtsgerichts Tiergarten in Berlin und 1987 Polizeipräsident, zunächst von Berlin (West) und nach der Wiedervereinigung von ganz Berlin.[1] Als US-Präsident Ronald Reagan im Juni 1987 nach Westberlin kam und seine Tear down this wall!-Rede hielt, ließ Schertz ganz Kreuzberg abriegeln.[2] Im November 1990 war Schertz für die Organisation und Durchführung der Räumung der Mainzer Straße verantwortlich, die als einer der massivsten Polizeieinsätze Berlins in der Nachkriegszeit für Aufsehen sorgte und zum Ende des Senats Momper führte. Im Jahr 1992 trat er wegen Auseinandersetzungen mit dem damaligen Innensenator Dieter Heckelmann als Polizeipräsident zurück.[3] Schertz geriet 2003 in Auseinandersetzungen mit seinem Nachfolger Dieter Glietsch, da dieser den Druck eines Interviews mit Schertz in der polizeiinternen Zeitschrift Kompass stoppen ließ.[4]
↑Förderkreis Polizeihistorische Sammlung Berlin e. V. (Hrsg.): Der Richter auf dem Prasidentenstuhl - Georg Schertz, 80. Geburtstag, Polizeipräsident der Vereinigung Berlins. Dokumentation der Festversammlung vom 24. 4. 2015 (= Berliner Polizei – erlebte Polizeigeschichte). März 2016, ISSN1619-8336.
↑Michael Mielke: Kein guter Tatort für den edlen Dagobert. In: Die Welt. 15. Juli 1999 (welt.de [abgerufen am 29. September 2020]).