Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und -spreite gegliedert. Die Blattspreiten sind unpaarig gefiedert. Die Fiederblättchen sind ganzrandig. Die von der Mittelrippe abgewandten (lateralen) Blattrippen sind hervorstehend und reichen ganz bis an den Blattrand. Die Nebenblätter sind tief in zwei bis fünf sehr schmale Lappen eingeschnitten. Das äußere Nebenblatt (entfernt vom Blattstiel) zeigt gerade nach unten.[2]
Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der Kelch ist glockenförmig mit fünf ungleichmäßigen Zähnen. Die Blütenkrone besitzt die typische Form der Schmetterlingsblüte und ist weiß bis purpurfarben. Die Fahne ist verkehrt-eiförmig bis rundlich und kahl. Der Nagel, das zugespitzte basale Ende der Fahne, ist kurz. Die Flügel sind wenig kürzer als die Fahne und sitzen basal, nah am Schiffchen, an. Das Schiffchen ist so lang wie die Flügel.[2]
Die linealische, abgeflachte Hülsenfrüchte sind einfächerig, an keinem Ende eingedrückt und haben parallel verlaufende starke Rippen auf der Oberfläche.[2]
Neben dem eurasischen Verbreitungsgebiet findet sich noch ein zweites natürliches Verbreitungsgebiet in Ostafrika, in den Staaten Äthiopien, Somalia, Kenia, Sudan und Uganda. Hier finden sich die drei Arten Galega battiscombei, Galega lindblomii und Galega somalensis, die auch in die SektionAfrogalega zusammengefasst werden.
Galega officinalis und Galega orientalis werden als Futterpflanze angebaut.[3] Sie konnten verwildern, was zu einer großen Zahl an neophytischen Vorkommen führte. So findet sich Galega officinalis auch in Deutschland und in der Schweiz. In den Vereinigten Staaten wurde die Art zuerst in Utah eingeführt und konnte sich von dort aus verbreiten. Auch in Argentinien, Chile, Ecuador und Neuseeland finden sich eingeschleppte Bestände. Zwei Arten vermehren sich schnell und unkontrolliert und werden als invasiv eingeschätzt. In den USA wurde zumindest Galega officinalis in den Federal Noxious Weed Act of 1974 aufgenommen, der das Ziel hat, die weitere Ausbreitung einzudämmen.
Systematik
Die Gattung Galega wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus II, S. 714 aufgestellt.[4] Typusart ist Galega officinalisL.[4] Synonyme für GalegaL. sind: AccorombonaEndl., CallotropisG.Don.[5] Bei Jan Bevington Gillett: Galega L. (Leguminosae) in Tropical Africa in Kew Bulletin, Band 17, Nummer 1, 1963, Seiten 81–85 wurden drei Arten aus der Gattung Astragalus aus Ostafrika in die Gattung Galega eingeordnet.[2]
Galega ist die einzige Gattung der Untertribus Galeginae aus der Tribus Galegeae in der Unterfamilie Faboideae innerhalb der Familie Fabaceae. Die Subtribus Galeginae Bronn wurde 1822 durch Heinrich Georg Bronn in De Formis Plantarum Leguminosarum Primitivis et Derivatis, 127, 134 aufgestellt.
Je nach Autor sind fünf[6] bis acht[5] Arten sind in der Gattung Galega akzeptiert:
Geißraute (Galega officinalisL., Syn.: Galega bicolorRegel, Galega patulaSteven, Galega persicaPers., Galega vulgarisLam.): Sie ist in Eurasien sowie Afrika weitverbreitet und ist fast weltweit, z. B. in der Neuen Welt, Südafrika, Neuseeland sowie China ein Neophyt.[5][6]
Östliche Geißraute oder Kaukasus-Geißraute, Futter-Geißraute (Galega orientalisLam., Syn.: Galega montanaM.Bieb.): Sie kommt ursprünglich nur im Kaukasusraum vor, doch kommt sie auch in Europa sowie Asien als Neophyt vor.[5][6]
Galega somalensis(Taub. ex Harms) J.B.Gillett (Syn.: Astragalus somalensisTaub. ex Harms): Sie kommt nur im südlichen Äthiopien vor.[5][6][2]
Quellen
Literatur
Jan Bevington Gillett: Galega L. (Leguminosae) in Tropical Africa. In: Kew Bulletin. Band17, Nr.1, 1963, S.81–85, doi:10.2307/4118704, JSTOR:4118704.
Einzelnachweise
↑
S. I. Ali: Papilionaceae: Galega bei Tropicos.org. In: Flora of Pakistan. Missouri Botanical Garden, St. Louis
↑ abcdefgh
Jan Bevington Gillett: Galega L. (Leguminosae) in Tropical Africa. In: Kew Bulletin. Band17, Nr.1, 1963, S.81–85, doi:10.2307/4118704, JSTOR:4118704.