Nowottny wurde nach seiner Zeit in der Hitlerjugend als junger Offiziersbewerber kurz vor Ostern 1945 mit seinem bis dahin freigestellten Vater in dieselbe Volkssturmeinheit eingezogen. Sein Vater erreichte es, dass Friedrich ins Sudetenland verlegt wurde. Er selbst musste an die Ostfront und fiel im April 1945. Trotz Einschluss der Einheit in einem Kessel konnte Nowottny sich durch das Protektorat Böhmen und Mähren nach Bayern durchschlagen. Dort wurde er von der Feldpolizei aufgegriffen und nach Braunau am Inn geschafft, wo er in einer weiteren Volkssturmeinheit landete. Am 2. Mai besetzten US-Truppen Braunau und nahmen Nowottny gefangen. Er wurde Dolmetscher beim Stadtkommandanten von Braunau am Inn und fand seine Mutter und seine Schwester wieder.
Die Familie zog im Oktober 1945 nach Bielefeld und erfuhr 1946 vom Tod des Vaters.[1][2]
Am 1. April 1967 wechselte Nowottny als stellvertretender Studioleiter zum WDR in das Büro Bonn des WDR,[3] das er ab dem 1. Februar 1973 leitete. Für die ARDmoderierte er bis zum 7. Juni 1985 insgesamt 571 mal[4] die Sendung Bericht aus Bonn, die unter ihm zur Institution wurde. Außerdem war er Kommentator und Chefkorrespondent der ARD. Wegen seiner ironischen Berichterstattung und Schlagfertigkeit vor allem in Interviews mit Politikern gehörte er zu den beliebtesten Fernsehjournalisten und verhalf dem Politjournalismus zu höherer Popularität. Als legendär gilt ein Interview mit Bundeskanzler Willy Brandt vom 6. Juli 1971,[5] das teilweise aus langen Fragen und kurzen Ja-/Nein-Antworten bestand (Brandt war im Vorfeld gebeten worden, sich möglichst kurz zu fassen). Berühmt wurde auch der häufig benutzte Einleitungssatz „Wissen Sie, Herr Nowottny...“ von Karl Schiller, Bundeswirtschaftsminister, bei Antworten auf Interviewfragen. Auch in Erinnerung bleibt seine Verabschiedung am Ende der Sendung: „Auf Wiedersehen, das Wetter“. Ebenso gilt er als Verantwortlicher dafür, dass Herbert Wehner wieder mit den Journalisten der ARD redete, nachdem Wehner sich über Ernst Dieter Lueg geärgert hatte und nicht mehr mit der ARD reden wollte.[4]
Er arbeitete damals auch als freier Journalist, hielt Vorträge, schrieb für eine Zeitungskolumne im Kölner Express und kommentierte regelmäßig das politische Geschehen im Nordwestradio.[8]
Nowottny ist seit 1956 mit seiner Frau Gisela (geb. Gück) verheiratet. Sie haben zwei Töchter. Das Ehepaar wohnt – nachdem es fast 50 Jahre in Buschhoven gelebt hatte – in der Bonner Südstadt[9][10][11] nahe des Poppelsdorfer Schlosses.[12]
In der Folge Silvesterpunsch der Fernsehserie Ein Herz und eine Seele wurde er 1973 von der Hauptfigur Alfred Tetzlaff mit dem Namen Podgorny sowie als „Leihgabe vom Kalmücken-Fernsehen“ und von seinem Schwiegersohn Michael als „Grinsrübe“ bezeichnet.
In einer Verfilmung des Bestsellers „Die Antwort kennt nur der Wind“ (1974) von Johannes Mario Simmel verkörperte Friedrich Nowottny ebenfalls einen Fernsehjournalisten.