Als achtes von insgesamt elf Kindern von Martin Hoffmeister und Regina, geborene Nadler, wuchs Franz Anton bis zum vierzehnten Lebensjahr in Rottenburg auf. Dann ging er nach Wien und wurde dort nach juristischen und musikalischen Studien Organist. Zugleich betätigte er sich als Verleger. 1800 gründete er mit Ambrosius Kühnel in Leipzig das Bureau de musique, das heute noch als Verlag C. F. Peters existiert. 1805 schied er aus und kehrte nach Wien zurück.
In seinem Verlag veröffentlichte er neben eigenen Kompositionen auch Werke von Ignaz Pleyel, Johann Baptist Vanhal, Pavel Vranický, Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven. Beethoven, dessen berühmte Sonate Pathétique op. 13 Hoffmeister als Erster verlegte, nannte ihn einmal einen „Bruder in der Tonkunst“. Sein persönlicher Freund Mozart, dessen Klavierquartett KV 478 zuerst bei ihm verlegt wurde, schätzte ihn sehr, ersuchte Hoffmeister hin und wieder um Vorschuss und widmete ihm gar ein „Hoffmeister-Quartett“ KV 499. Haydn, dessen Kammermusiken er ebenfalls verlegte, wurde von Hoffmeister in einem Brief an dessen Kompagnon gar ein „geiziger Character“ genannt.
Außer der Tätigkeit als Verleger und Musikalienhändler komponierte Hoffmeister neun Opern, darunter Der Königssohn von Ithaka (1795), Telemach, Rosalinde mit dem Text von Emanuel Schikaneder, fast siebzig Sinfonien, 42 Streichquartette, viele Serenaden, Instrumentalkonzerte und unzählige Kammermusiken in allen denkbaren und manch ausgefallenen Besetzungen, sowie einige weltliche und geistliche Vokalkompositionen. Das bekannte Konzert für Viola und Orchester in D-Dur ist bis heute Pflichtstück für Bratscher, die für ein professionelles Orchester vorspielen möchten. Neben diesem Konzert sind Kompositionen Hoffmeisters im Standardrepertoire bei Flötisten und Klarinettisten und bei vielerlei Besetzungen im Bereich der Kammermusik.
Insgesamt ist Franz Anton Hoffmeister als einer der bemerkenswertesten, geschicktesten und produktivsten Komponisten gehobener, kunstvoller Unterhaltungsmusik seiner Zeit zu sehen. Seine Werke fanden beim zeitgenössischen Publikum großen Anklang. Er gehörte zu jenen guten Komponisten, die das damalige dichte Musikleben mit Literatur versorgten, deren Stil dem der „galanten“, „empfindsamen“ Epoche, dem Rokoko, angehörte und damals sehr verbreitet war.
Werke (Auswahl)
op. 5; 3 konzertante Duos op. 5 für Violine und Violoncello
op. 7; 3 Duos für Violine und Viola
op. 8; Flötensonate
op. 11 Nr. 3; Flötensonate
op. 13; Flötensonate
op. 14 (?); Grande Symphonie
op. 14 (?); Flötensonate
op. 14 Nr. 1 (?); Flötensonate
op. 14 Nr. 1 (?); Streichquartett F-Dur
op. 14 Nr. 2; Streichquartett B-Dur
op. 14 Nr. 3; Streichquartett d-moll
op. 15; Flötensonate
op. 17; Flötensonate
op. 19; 6 Duos für Violine und Viola
op. 20; 6 Quartette für Violine, 2 Violen und Violoncello
op. 27; 2 Quartette für Flöte und Streichtrio
op. 30; 3 Duos für 2 Flöten
op. 31; 6 Trios für 2 Flöten und Violoncello
op. 35 (?); 2 Quintette für Flöte, Violine, 2 Violen und Violoncello
op. 35 (?); Prélude ou Exercise für Flöte solo
op. 38; 3 Duos für Flöte und Oboe (oder Violine)
op. 49 (?); 6 Duos für 2 Flöten
op. 49 (?); Sonate B-Dur Nr. 2 für 2 Querflöten
op. 51; 6 Duos für 2 Flöten
12 Etüden für Viola solo
Sinfonia Concertante für Klarinette, Fagott und Orchester B-Dur
Sinfonia Concertante für Viola, Kontrabass und Orchester D-Dur
Terzetto D-Dur für 3 Flöten
Terzetto D-Dur für Flöte, Viola und Violoncello
Cassation F-Dur für Violine oder Flöte, Oboe, Viola, 2 Hörner und Fagott
Notturno B-Dur für Flöte, 2 Hörner und Streichtrio
3 konzertante Duos für Flöte und Viola
3 leichte Trios für 2 Violinen und Violoncello
3 leichte Trios für Flöte, Violine und Violoncello
Konzert D-Dur für Viola und Orchester
Konzert für Kontrabass Nr. 1 in D-Dur
Konzert für Kontrabass Nr. 2 in D-Dur
Konzert für Kontrabass Nr. 3 in D-Dur
Konzert B-Dur für Klarinette und Orchester
Konzert Es-Dur für 2 Klarinetten und Orchester
3 Konzerte für Horn (D-Dur [1782], Dis-Dur, E-Dur)
3 Konzerte für 2 Hörner
Konzert für 3 Hörner
Variations sur airs et thèmes d'Haydn et Mozart für Flöte solo
Variations Pour le Clavecin ou Forte-piano Es-Dur, Wien, ca. 1787/88
Axel Beer, Das Leipziger Bureau de Musique (Hoffmeister & Kühnel, A. Kühnel). Geschichte und Verlgsproduktion (1800–1814), München: Katzbichler 2020, ISBN 978-3-87397-162-2