Figeac

Figeac
Figeac (Frankreich)
Figeac (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Okzitanien
Département (Nr.) Lot (46)
Arrondissement Figeac (Unterpräfektur)
Kanton Figeac-1, Figeac-2
Gemeindeverband Grand-Figeac
Koordinaten 44° 37′ N, 2° 2′ OKoordinaten: 44° 37′ N, 2° 2′ O
Höhe 170–451 m
Fläche 35,16 km²
Einwohner 9.770 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 278 Einw./km²
Postleitzahl 46100
INSEE-Code

Blick über die Altstadt von Figeac

Die französische Gemeinde Figeac liegt im Département Lot in der Region Okzitanien und ist Verwaltungssitz des Arrondissements Figeac. Mit 9770 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) ist die Stadt ein regionales Zentrum, das vorwiegend vom Tourismus, der Landwirtschaft und dem Maschinenbau lebt. Sie liegt am Fernwanderweg GR 65, welcher weitgehend dem historischen Verlauf des französischen Jakobsweges „Via Podiensis“ folgt. Überregional bekannt ist sie vor allem als Geburtsort des Ägyptologen Jean-François Champollion, der durch die Übersetzung des Steins von Rosette die Hieroglyphen entzifferte. Am 12. Mai 1944 wurde die Stadt Opfer einer Razzia der 2. SS-Panzer-Division „Das Reich“.

Geografie

Figeac liegt am südwestlichen Rand des Zentralmassivs, nördlich des Lot-Tals, am rechten Ufer des Flusses Célé. Der Célé mündet zwischen Saint-Cirq-Lapopie und Bouziès als linker Nebenfluss in den Lot. Die nächsten französischen Großstädte sind Lyon (254 km) im Nordosten, Toulouse (121 km) im Südwesten, Bordeaux (209 km) im Westen und Montpellier (184 km) im Südosten.[1]

Geschichte

In der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts soll nach Victor Adolphe Malte-Brun ein Kloster entstanden sein, das im Jahre 861 von Wikingern überfallen wurde. Nach der Plünderung durch die Wikinger wurde 838 erneut ein Kloster gegründet. Das Kloster und die sich entwickelnde Stadt gelangten durch die Pilgerbewegung nach Santiago de Compostela und Rocamadour rasch zu großem Wohlstand. Nach wachsenden Spannungen zwischen der Stadt, den großen Händlerfamilien und dem Abt kam Figeac 1304 unter die direkte Aufsicht von Philipp dem Schönen. Dieser verlieh der Stadt das seltene Privileg, eigene Münzen zu prägen. Außerdem hatte sie das Recht, ihre Stadtregierung selbst zu wählen und die Stadt zu befestigen. Diese Privilegien wurden 1334 und 1483 von den jeweiligen französischen Herrschern bestätigt. Sowohl in den Hundertjährigen Krieg (1337–1453) mit England als auch in die Religionskriege im 16. und 17. Jahrhundert wird Figeac verstrickt. Im 18. Jahrhundert gelangt die Stadt zu einigem Wohlstand. Am 10. November 1862 erhält Figeac mit der Eröffnung der Bahnstrecke zwischen Brive-la-Gaillarde und Toulouse Zugang zum französischen Eisenbahnnetz. Im Jahre 1864 wird eine weitere Strecke nach Aurillac eröffnet.

Razzia vom 12. Mai 1944 und Verschleppung von Bewohnern

Am 12. Mai 1944 nahm ein Truppenteil der 2. SS-Panzer-Division „Das Reich“ 442 Männer und 8 Frauen gefangen und verschleppte sie auf Lastkraftwagen verladen nach Montauban. Von dort wurden die Menschen nach Deutschland in die Konzentrationslager KZ Dachau, KZ Neuengamme und KZ Ravensbrück sowie in Arbeitslager deportiert. 170 Männer und drei Frauen kehrten nicht mehr zurück[2][3].

Hôpital Saint-Jacques

Das Hospital Hôpital Saint-Jacques diente der Versorgung und Pflege der Jakobspilger auf der Via Podiensis. Urkundlich nachgewiesen ist die Existenz des Hospitals seit dem 13. Jahrhundert, die ältesten heute noch erhaltenen Bauteile stammen aus dem 18. Jahrhundert, als es zu einem allgemeinen Krankenhaus für die Stadt und Umgebung umgewandelt wurde. Seit 1998 ist es als Teil des Weltkulturerbes der UNESCOWege der Jakobspilger in Frankreich“ ausgezeichnet.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2011 2018
Einwohner 8338 9593 10.077 9667 9549 9606 9773 9778
Quellen: Cassini und INSEE

Jakobsweg (Via Podiensis)

In Figeac gibt es neben einer Touristeninformation (Office du Tourisme), Hotels und Restaurants auch einen Campingplatz. Außerdem finden sich mehrere Pilgerherbergen (französisch Gîtes d'étape) und Privatzimmer (Chambres d'Hôtes) im Ort, diese werden auch von Jakobspilgern genutzt. Der Weg führt jetzt nördlich des Lot-Tals durch die Causses du Quercy, die sich zwischen dem Tal des Lot und des Célé erstrecken. Auf dieser Kalk-Hochfläche dominieren Eichenwälder und karge Schafweiden. In Béduer zweigt die Variante durch das Tal des Célé ab, während der GR 65 weiter nach Cajarc ins Tal des Lot führt. Als Straßenverbindung nach Cajarc gibt es zum einen die D662, welche von Figeac direkt ins Lot-Tal führt und dann dem nördlichen Ufer folgt. Zum anderen gibt es die D19, welche nach circa zwei Kilometern von der D662 abzweigt und über die Hochfläche via Béduer nach Cajarc führt.
Im Mittelalter wählten viele Pilger die Route nach Nordwesten, um das Marienheiligtum in Rocamadour zu besuchen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Figeac trägt den offiziellen Titel Stadt der Kunst und Geschichte, welche vom Conseil Régional Midi-Pyrénées vergeben wird, und zählt damit zu den 18 Grands Sites de Midi-Pyrénées. Die Altstadt hat im Wesentlichen ihren mittelalterlichen Charakter bewahrt. Aus dem 13. bis 16. Jahrhundert gibt es noch viele Häuser. Der typische Baustil besteht aus dreigeschossigen Gebäuden mit Arkaden im Erdgeschoss, hinter denen sich meist Geschäfte befinden. Im ersten Stock waren die Wohnräume, und das offene Dachgeschoss wurde als Lager oder Stapelraum genutzt. In der Wohnebene sind häufig gotische Fensterformen und eine Galerie anzutreffen. An den Fassaden findet man oft verspielte Erker und reich verzierte Türen.

  • Das prächtige Stadthaus Hôtel de la Monnaie, die ehemalige Münze aus dem 13. Jahrhundert, beherbergt heute das Office du Tourisme und das Stadtmuseum.
  • Die runden Obelisken im Westen und Süden der Stadt sind als die Nadeln von Cingle und Lissac bekannt. Sie sind jeweils auf einer zylindrischen Steinbasis errichtet und 14,5 bzw. 11,5 Meter hoch. Der Zweck der Monumente ging verloren. Es wird vermutet, dass sie als Grenzsteine von Ländereien oder als Hinweis für die Jakobspilger dienten.
  • Die Kirche Saint-Sauveur gehörte zur ehemaligen Abtei und wurde 1092 zu Zeiten des Abtes Hugo von Cluny geweiht. Trotz der Ergänzung von Seitenkapellen im 14. Jahrhundert und Zerstörungen während des Hundertjährigen Krieges und der Religionskriege wurde der ehemalige Plan weitgehend erhalten.
  • Die Kirche der Karmeliter, am Eingang zur Stadt in der Nähe des Hospitals gelegen, ist der letzte sichtbare Rest des ehemaligen Karmeliterklosters.
  • Die Kirche Notre-Dame du Puy ist romanischen Ursprungs, hat aber jetzt die typische Form der karolingischen Basilika. Sie wurde mehrmals umgebaut, zuletzt im 14. und 18. Jahrhundert. Der Chor enthält schöne romanische Schnitzereien und ein großes Nussbaum-Retabel von 1696.
Panorama von Figeac
Panorama von Figeac

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Neben dem Tourismus und der Landwirtschaft gibt es zwei wichtige Firmen in Figeac:

  • Ratier-Figeac, gegründet 1904, produziert Propeller seit 1908 und war der erste Propeller-Hersteller weltweit. Heute ist die Firma Zulieferer der Luftfahrtindustrie und stellt unter anderem die Propeller für den Airbus A400M her.
  • Figeac Aero produziert Baugruppen und Motoren für die Luft- und Raumfahrtindustrie. Das Unternehmen erlebte in den letzten Jahren ein starkes Wachstum durch Verträge mit amerikanischen Herstellern.

Verkehr

  • In der Nähe der Stadt gibt es einen kleinen Flugplatz Aérodrome de Figeac-Livernon.
  • Der nächstgelegene Regionalflughafen ist Aurillac, der über die N122 zu erreichen ist.
  • Der nächstgelegene Verkehrsflughafen ist Rodez-Marcillac, der unter anderem von Air France und von Ryanair angeflogen wird. Über die D840 liegt er circa 55 Straßenkilometer entfernt, in südöstlicher Richtung.
  • Figeac ist eine SNCF-Station der Bahnstrecken Brive-la-Gaillarde–Toulouse-Matabiau und Figeac–Aurillac–Arvant.
  • Im September 2003 hat Figeac einen kostenlosen Bus-Service eingeführt. Er besteht aus zehn Linien mit 100 Haltepunkten, auf denen drei Minibusse mit je 28 Plätzen verkehren. Darüber hinaus wird ein Bedarfsdienst in vier Regionen außerhalb der Stadt angeboten. Figeac ist eine der kleinsten Gemeinden in Frankreich, die ein solches Transport-System unterhält.
  • An das französische Autobahn-Netz mit der Autobahn A20 ist Figeac über die Ausfahrt 56 Labastide-Murat und die D802, bzw. die Ausfahrt 58 Cahors-Sud und die D653 angebunden.
  • Weitere Straßenverbindungen sind die N122, welche von Nordosten kommend in Figeac endet, während die D840 in Capdenac das Lot-Tal verlässt und über Figeac in nordwestlicher Richtung weiter führt. Weiterhin verlassen die D802 und die D662 Figeac in westlicher Richtung, während die D822 nach Süden führt.

Öffentliche Einrichtungen

  • Das University Institute of Technology Figeac ist ein Institut der Universität Toulouse mit den Fachbereichen Maschinenbau, Fertigungstechnik, Marketing und Sozialpädagogik.
  • Mit dem Lycée Champollion besitzt Figeac eine Ausbildungsstätte für allgemeine und berufliche Ausbildungsgänge, in denen im Jahr 2009 über 900 Schüler von 150 Lehrern unterrichtet wurden.
  • Die Landwirtschaftsschule Le vinadie wurde 1979 gegründet.

Partnerstädte

Persönlichkeiten

Literatur

  • Bettina Forst: Französischer Jakobsweg. Von Le Puy-en-Velay nach Roncesvalles. Alle Etappen – mit Varianten und Höhenprofilen. Bergverlag Rother, München (recte: Ottobrunn) 2007, ISBN 978-3-7633-4350-8 (Rother Wanderführer).
  • Bert Teklenborg: Radwandern entlang des Jakobswegs. Vom Rhein an das westliche Ende Europas. (Radwanderreiseführer, Routenplaner). 3. überarbeitete Auflage. Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck 2007, ISBN 978-3-7022-2626-8.
Commons: Figeac – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gemeindeinformation auf annuaire-mairie.fr (französisch) Abgerufen am 21. Januar 2010
  2. Benjamin Philip: Le 12 mai 1944 : Un jour majeur dans l’histoire de Figeac. In: Site Officiel de la Ville de Figeac. 13. Mai 2020, abgerufen am 20. Februar 2023 (französisch).
  3. Peter Lieb: Konventioneller Krieg oder NS-Weltanschauungskrieg?. Kriegführung und Partisanenbekämpfung in Frankreich 1943/44. IV. Partisanenkrieg: Der Kampf im Hinterland. In: Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte, Bd. 69, S. 361 München 2007. Abgerufen am 20. Februar 2023 (zu Figeac und weiteren Verbrechen der SS-Division Das Reich).
Jakobsweg „Via Podiensis

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