Ferdinand Zvonimir ist österreichischer Staatsbürger. Seine hergebrachten Titel (Kaiserlicher Prinz und Erzherzog von Österreich, Königlicher Prinz von Ungarn, Böhmen und Kroatien) haben keine rechtliche Relevanz und dürfen in Österreich aufgrund des Adelsaufhebungsgesetzes nicht als Namensform verwendet werden. Sie werden allenfalls in der genealogischen Literatur genutzt. In Ungarn, wo der Adel 1945 abgeschafft wurde, tritt er bei Motorsportrennen als Habsburg Ferdinánd Zvonimir an.[4]
Sein Eintritt in den österreichischen Wehrdienst und die Zuweisung zum Heeressportverband, um während des Ableistens des Dienstes Tests und Trainings für sein Aston-Martin-DTM-Team durchführen zu können, wurden medial thematisiert.[5]
Seine ältere Schwester Eleonore ist seit dem 20. Juli 2020 mit dem belgischen Automobilrennfahrer Jérôme D’Ambrosio verheiratet, der somit sein Schwager wurde.[6]
Motorsportkarriere
Habsburg begann seine Motorsportkarriere 2012 im Kartsport.[7][8] Sein Mentor ist Alexander Wurz.[9] 2012 gewann er die Meisterschaft bei den Rotax Max Junioren in Niederösterreich.[10] 2013 fuhr er ein Rennen bei den ungarischen Kartmeisterschaften und gewann den Meistertitel der Rotax Max Junioren.[11] Bei den Rotax Max Challenge Grand Finals 2013, die vom 13. bis zum 16. November in New Orleans stattfanden, qualifizierte er sich nach mehreren Knockout-Durchgängen für das Finale der Junioren und beendete es auf Rang zehn.[12][13] 2014 wurde er österreichischer Staatsmeister in der DD2-Klasse der Rotax Max Challenge.
Er erzielte vier Podest-Platzierungen und schloss die Saison auf dem vierten Rang ab.[17] Sein Teamkollege Anton de Pasquale gewann den Meistertitel. Anfang 2015 ging Habsburg für Victory Motor Racing in der Toyota Racing Series an den Start.[18] Mit einem zweiten Platz als bestes Ergebnis erreichte er den elften Gesamtrang. Anschließend wechselte Habsburg 2015 zu Fortec Motorsports in die nordeuropäische Formel Renault, die mit 2,0-Liter-Motoren ausgestattet war.[19] Habsburg verließ die Serie nach dem fünften von sieben Rennwochenenden und wurde 19. in der Fahrerwertung. Darüber hinaus absolvierte Habsburg für Fortec Gaststarts in der alpinen Formel Renault und im Formel Renault 2.0 Eurocup sowie für Drivex in der Euroformula Open.
Anfang 2016 kehrte Habsburg in die Toyota Racing Series nach Neuseeland zurück und erhielt ein Cockpit bei Giles Motorsport.[20] Er gewann den Saisonauftakt in Christchurch und entschied damit sein erstes Formelsportrennen für sich.[21] Mit einem weiteren Sieg wurde er Vierter in der Meisterschaft. Anschließend war Habsburg in Europa in drei Rennserien aktiv. Für Drivex fuhr er in der Euroformula-Open-Saison 2016. Er gewann zwei Rennen und stand bei 16 Rennen insgesamt zwölfmal auf dem Podium. In der Fahrerwertung unterlag er Leonardo Pulcini mit 247 zu 303 Punkten und wurde Gesamtzweiter. Darüber hinaus startete er für Fortec Motorsports im Formel Renault 2.0 Eurocup und der nordeuropäischen Formel Renault. In beiden Rennserien erzielte er zwei Podest-Platzierungen. Im Eurocup wurde er Zehnter, in der nordeuropäischen Formel Renault Elfter im Gesamtklassement.
2017 wechselte Habsburg zu Carlin in die europäische Formel-3-Meisterschaft.[22] Beim zweiten Lauf von Spa-Francorchamps gelang ihm am 28. Juli sein erster Sieg. 2019 ging Habsburg in der DTM an den Start, wo er einen der vier Aston Martin des Teams R-Motorsport pilotierte.[23] Er trat dort als Ferdinand von Habsburg an, was aufgrund des Adelsaufhebungsgesetzes ein Problem bei der Ausstrahlung im Österreichischen Fernsehen darstellte, da ihm in Österreich die Nutzung des Adelszusatzes „von“ verboten ist.[24][25] Er schloss die DTM-Saison 2019 als Letztplatzierter auf Platz 18 mit nur 3 Punkten ab.
Für die DTM-Saison 2020 wechselte Habsburg zum Team WRT Audi Sport. Die Saison war deutlich erfolgreicher als die vorherige. Beim Rennen in Zolder erreichte Habsburg die Pole Position. In der DTM Gesamtwertung belegte er Rang 10.
In der Saison 2021 gewann Ferdinand Habsburg in der Langstreckenserie European LeMans Series das Rennen für das Algarve Racing Team. Seit März 2021 ist Habsburg außerdem als Experte in der ORF-Sendung "Formel 1 Motorhome" zu sehen.[26] Zu seinen Erfolgen zählt auch der LMP2-Klassensieg beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 2021.