Viele Kirchengemeinden im Dekanatsbezirk können auf eine lange evangelische Tradition seit der Reformation zurückblicken. Die meisten Gemeinden gehörten zum Markgraftum Brandenburg-Ansbach. Im Fürstentum Ansbach wurde 1528 die Reformation eingeführt. Aub gehörte zum Hochstift Würzburg und Gelchsheim zum Deutschen Orden. Beide Orte blieben mit Ausnahme der Schwedenzeit katholisch. In Geißlingen, Gollachostheim, Gülchsheim, Hemmersheim, Pfahlenheim, Lipprichhausen und Rodheim war die Landeshoheit zwischen dem Zehnterrn Würzburg (½), v. Baldersheim (¼), v. Rosenberg (¼) und dem Schutzherrn Ansbach strittig. Ansbach konnte dennoch die Reformation zwischen 1530er und 1550er Jahren durchsetzen. In der Grafschaft Limpurg-Speckfeld wurde zwischen 1540 und 1555 die evangelische Lehre eingeführt. Zum Herrschaftsgebiet gehörte auch Gollhofen. Unter der Herrschaft der Seinsheimer bzw. Schwarzenberg standen Weigenheim und Herbolzheim (½ mit Würzburg). Die komplizierten Herrschaftsverhältnisse, die Gegenreformation, sowie der Konfessionwechsel durch Erbschaft der katholischen Linie der Schwarzenberg führte in diesen Orten zur gemeinsamen Benützung der Kirche durch die evangelischen und katholischen Gemeinden.
Kirchengemeinden
Zum Bezirk gehören 40 Kirchengemeinden, die in 15 Pfarreien zusammengefasst sind. In den Gemeinden leben ca. 11.000 Gemeindeglieder. Im Folgenden sind die Pfarreien und Kirchengemeinden sowie deren Kirchengebäude aufgeführt.
Addreßhandbuch für die Fränkischen Fürstenthümer Ansbach und Bayreuth. Verlag der beiden Waisenhäuser, Ansbach und Bayreuth 1801, OCLC869860275, S.152–159 (Digitalisat).
Amts-Handbuch für die Protestantischen Geistlichen des Königreiches Baiern. Verlag der allgemeinen protestantischen Pfarrwittwen-Casse, Sulzbach 1821, OCLC1046438866, S.321–324 (Digitalisat).
Matthias Simon: Historischer Atlas von Bayern. Kirchliche Organisation, die evangelische Kirche. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1960.
Wolfgang Osiander: Die Reformation in Franken. Andreas Osiander und die fränkischen Reformatoren. Schrenk-Verlag, Gunzenhausen 2008, ISBN 978-3-924270-55-1.