Das Pfarrdorf Wässerndorf liegt relativ zentral im Seinsheimer Gemeindegebiet. Im Norden beginnt die Gemarkung von Tiefenstockheim, im Osten befindet sich Seinsheim. Mit dem Hauptort ist Wässerndorf über die Kreisstraße KT 26 verbunden. Von Süden kommend fließt der Breitbachzufluss Iff durch das Dorf, dort stehen zwei Mühlen (Lungenmühle, Gehrenmühle) auf Wässerndorfer Gemarkung. Weiter im Süden beginnt mit der Gemarkung von Bullenheim das Gebiet der Gemeinde Ippesheim im mittelfränkischen Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim. Im Westen liegt Winkelhof.[4]
Naturräumlich liegen die Gemeindeteile von Seinsheim in drei verschiedenen Untereinheiten. Von Nordwesten ragt der Ifftalbereich mit seinen kleinen Bächen und den steilen Ufern in das Gemeindegebiet. Nordöstlich befindet sich die Hellmitzheimer Bucht, kleinere Teile liegen in der höheren Ochsenfurt-Uffenheimer Gäufläche.
Geschichte
Wässerndorf zählt zu den fränkischen Neusiedlungen des 13. Jahrhunderts. Das Dorf wurde bei seiner Gründung „Westerndorph“ genannt, da es im Westen des Mutterdorfes Seinsheim lag.[5] Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Dorf mehrmals umbenannt, bis es seinen heutigen Namen Wässerndorf erhielt. Es ist der einzige Ort im Umkreis mit der Endung -dorf. Zu Wässerndorf gehört das kleine am Ickbach liegende Winkelhof.
Lange Zeit hatte Wässerndorf zusammen mit sieben anderen Dörfern Anteil am sogenannten Kunigundenwald, der in Form einer Markgenossenschaft verwaltet wurde. Erst 1458 löste man diese Form der Verwaltung auf.
Seit dem 13. Jahrhundert waren die Ritter von Seinsheim in Wässerndorf ansässig. Nach dem Aussterben der Ritter von Seinsheim-Westerndorf ließ im Jahre 1555 Graf Friedrich von Schwarzenberg das Schloss über Teilen einer älteren Burganlage errichten.
Die Gutshöfe derer von Schwarzenberg in Wässerndorf und Winkelhof wurden 1938 vom Reichssiedlungsamt eingezogen, um Bauern aus der Gemeinde Bonnland dort anzusiedeln. Die Bürger dieses Ortes mussten wegen der Erweiterung des TruppenübungsplatzesHammelburg ihre Heimat verlassen.[7] Auffällig ist die architektonische Ähnlichkeit aller Bonnlandhöfe. Im April 1945 wurde das Schloss mit den dort eingelagerten Archivalien aus dem Würzburger Staatsarchiv von amerikanischen Truppen zerstört. Die Ruine ist heute das Wahrzeichen von Wässerndorf.
Am 1. Mai 1978 wurde die Gemeinde Wässerndorf im Zuge der Gebietsreform in Bayern in den Markt Seinsheim eingegliedert.[8][9]
Schlossruine: Das zunächst als Wasserschloss erbaute Schloss mit viereckigem Innenhof war noch von Gebäudeteilen aus dem 13. Jahrhundert umfasst. Der vierflügelige Bau war mit vier Giebeln verziert. Das gesamte Gebäude wurde von einer mächtigen Ringmauer mit acht Türmen, darunter ein schwerer runder Torturm, geschützt. Eines der imposantesten Teile war ein mit Rankenfresken versehenes Zimmer. Das Schloss wurde am 5. April 1945 von den amerikanischen Streitkräften in Brand gesteckt und ist bis auf die Grundmauern niedergebrannt.
Katholische Pfarrkirche St. Cyriakus: Die kleine Saalkirche mit eingezogenem Chor in Fachwerkbauweise wurde nach der Inschrift in Chorbogen 1496 erbaut. Im Inneren herrschen die stabile Holzbalkendecke im Chor und die flache, auf Kragsteinen ruhende, hölzerne Empore vor.